Koroljow war ein erstaunliches Konstrukteurstalent. Er gilt als Vater der russischen Raketentechnik. Für ein Land kommt es darauf an, daß große Talente möglichst früh entdeckt und mit ebenfalls sehr Begabten zusammengebracht werden, damit nicht tumbe Mitschüler das Talent ablenken und beschädigen. Die Begabtenauslese des russischen Schulsystems leistet das und konzentriert die Schüler in Eliteschulen. Außer in Deutschland mit seinem rotgrünen Inklusionsfimmel passiert das in vielen Ländern, doch nicht so rigoros und hemmungslos wie in Rußland. Die Wissenschaftler werden dann geschlossenen Siedlungen zugewiesen wie dem „Sternenstädtchen“ Swjosdny Gorodok nahe Moskaus.
Der Ukrainer Koroljow, Jahrgang 1906, ging jedoch einen mühsamen Weg über den Segelflug in Odessa und Kiew, bevor er in Moskau bei Tupolew diplomierte, der sein herausragendes Talent erkannte und Koroljow später aus dem Gulag - Spezialbaracke Ingenieure und Wissenschaftler - heraushalf. Er überlebte nur knapp. Seine grenzenlose Technikbegeisterung ließ ihn Lager und Tortur überwinden und führte ihn zu den großen Erfolgen wie dem ersten Weltraumflug Gagarins 1961. Sein früher Tod mit 60 Jahren war ein empfindlicher Verlust für das Moskauer Raketenprogramm.
http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/buecher/rezensionen/sachbuch/natalja-koroljowa-s-p-koroljow-vater-fuer-die-kosmischen-farmen-gab-es-keinen-fuenfjahresplan-1999029.html
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