“Die Briten haben der Brüsseler Vision eines EU-Superstaates den Garaus gemacht. Je zentralistischer ein Herrschaftsgebilde wird, desto stärker werden die Fliehkräfte. Ein wirksames Gegenmittel ist eine strikte Beachtung des Subsidiaritätsprinzips. Dezentralismus, Autonomie und Bürgernähe stärken die Stabilität von Staaten und Staatenverbünden langfristig mehr als Zwang und Drohungen.”
Plickert, Sezession muß möglich sein, FAZ 21.11.17
Dem Schluß des Artikels kann man am meisten zustimmen. Mir scheint aber, daß die chauvinistischen Banden in Europa und der EU nicht richtig erfaßt sind. Dies trifft insbesondere auf die katalanischen Abenteurer zu, die in ihrer Region totalitär herrschen wollen. Ähnlich chauvinistische Gruppierungen gibt es im Baskenland, in Flandern und Schottland. Großbritannien konnte die schottischen Chauvinisten durch ein Referendum ruhigstellen; die indirekte Hilfestellung der EU war dabei sinnvoll, um die chauvinistische Kleingeisterei nicht zu ermuntern. Beim Brexit ging es dagegen um die Übergriffigkeit der EU und ihres EuGH gegenüber einem großen Land, das sich gegen die Anmaßung verwahrte. Das sollte in Brüssel verstanden werden als Rückbauappell. Die Mitgliedsländer der EU sollten auf große Autonomie der Regionen setzen - jedoch weitgehend ohne Transferzahlungen. Die amerikanischen Bundesstaaten und die Schweizer Kantone können da als Vorbild dienen.
Einen Aspekt des Sezessionismus spart Plickert jedoch aus: den Eigentums- und Investitionsschutz. In Katalonien wurden bereits viele Betriebe bis hin zur Pleite durch die chauvinistischen Verbrecher gegen die spanische Verfassung geschädigt.
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