Gibt es Fortschritt in den Wissenschaften?
Das läßt sich nur differenziert beantworten. In der Rechtswissenschaft fiele schon die Definition von Fortschritt schwer. Sind naturrechtliche Auffassungen fortschrittlicher als positivistische oder historistische? Schwer zu sagen.
In den meisten Geisteswissenschaften gibt es keinen Fortschritt mehr, dort gibt es “turns”.
Ähnlich in den Sozialwissenschaften und der Historiographie.
Fallen Stephen Hawkings Phantasien überhaupt noch unter physikalische Wissenschaft?
Einfacher ist es bei ‘Klempnern’ der Physik, den Experimentalphysikern, Prototyp Otto Hahn. Die Entfaltung und Nutzung der Kernkraft läßt sich messen und gestalten. Das gilt. Theoretische Physiker können sich schwer verrechnen, wie Kelvin beim Alter der Erde. Falschrechnungen und unvollständige Rechnungen quietschen nicht.
Überall, wo konkret gemessen werden kann, läßt sich Versagen oder Erfolg feststellen. Der Prüfmarathon bei neuen Medikamenten kann großen Fortschritt erbringen. Auch die genetische Identifizierung und Technik.
Poppers Vorstellung eine Falsifizierbarkeit, die er aus der Experimentalphysik gewann, ist sicher nicht falsch, aber ein Idealfall. Konkret läuft es oft so ab wie bei Ignaz Semmelweis und dem Kindbettfieber. Der Innovator wird ignoriert.
Der Physiker Thomas S. Kuhn hat für sein Fach in der Monographie „Die Struktur wissenschaftlicher Revolutionen“ von 1969 herausgefunden, daß es einen wissenschaftlichen Normalbetrieb, eine Normalwissenschaft gibt in einer entsprechenden Gemeinschaft, in der alle dem gleichen Paradigma folgen, bis Anomalien und neue wissenschaftliche Entdeckungen auftauchen, die eine Krise verursachen und eventuell zu Revolutionen führen. Die dann einen Fortschritt darstellen können.
Bei den Klimatologen des IPCC-Netzwerks häufen sich derzeit die Anomalien.
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