Sonntag, 4. Februar 2018
Marx und Murks
Nichts macht Sinn, wenn es nicht im Lichte der Evolution betrachtet wird. Da fällt Marx leider völlig aus. Obwohl er sich in der British Library Furunkeln an den Hintern gesessen hat, nahm er einfach nicht zur Kenntnis, daß er ein Säugetier mit einer langen Erbgeschichte war. Er las und schrieb also im luftigen Raum. Die vielen Tausend Seiten (er war eben ein Fanatiker) kann man nur Philosophen und Ökonomen zumuten. Im Komm. Manifest hat er aber sein Anliegen und seine Betrachtung auf den gut formulierten Punkt gebracht, da hat man den ganzen Marx. Viele Werturteile, wenig wissenschaftliche Substanz. Seine Arbeitswertlehre ist bodenlos falsch. Aber er kann als Mitbegründer der Makroökonomie gelten. “Volkseinkommen”, “Konsum” und “Investition” führt er als Wachstums- und Krisengrößen ein, immerhin. Im dritten Band KAPITAL kommt er sogar der Gegenwart ein bißchen nahe, mit seiner tendenziell fallenden Profitrate. Wir haben derzeit ein Problem mit Unterinvestition, was zweifellos mit der Profitrate, die heute “Rendite” heißt, zu tun hat. Aber auch mit dem Sozialstaat, der Bürokratie, der Staatsintervention u.a.m. Marx hat also seinen historischen Platz. Mehr aber auch kaum. Indem er nach Art der Ökonomen dauernd die Ökonomie betont, lenkt er ab von den Lebenswissenschaften. Und Darwin war immerhin sein Zeitgenosse. Wallace ebenfalls, Haeckel. Und die moderne Medizin entstand in seiner Zeit, die Naturwissenschaften differenzierten sich aus und wurden das, was sie heute sind: selbständige Fächer.
Na ja, niemand ist vollkommen. Aber er hätte mit weniger Schaum vor dem Mund, mit weniger Sendungsbewußtsein schreiben können. Unbedingt hätte er auf messianische Zurufe wie “aber das Himmelreich zu gewinnen” verzichten müssen; Fehlerkorrektur: er schrieb nicht “das Himmelreich”, sondern “eine Welt”; er hatte die Heilsgeschichte Hegels ja auf die Füße gestellt, wie er sagte.
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