Samstag, 14. April 2018

Pinker, Kant und Lichtenberg










For it requires only the convictions that life is better than death, health is better than sickness, abundance is better than want, freedom is better than coercion, happiness is better than suffering, and knowledge is better than superstition and ignorance.“

Pinker, Steven. Enlightenment Now: The Case for Reason, Science, Humanism, and Progress (S.453-454). Penguin Publishing Group. Kindle-Version. 

Wenn das denn so einfach wäre, Herr Pinker. Dann wäre alles in Butter. Einfach die AUFKLÄRUNG anschalten, und alles wird Licht. Ja, alles ist besser geworden, sagen wir, bis etwa zum Jahr 2000, und wegen der Aufzählung der vielen Details ist das Buch lesenswert. Aber war das das Werk der AUFKLÄRUNG? Pinker neigt dazu, sie zu mystifizieren. Er analysiert sie nicht, er nennt nur immer wieder Namen von Philosophen, die dazugehören. Friedrich II. nennt er nicht, auch nicht den Habsburger Josef II., die Autokraten der AUFKLÄRUNG. Und Georg Christoph Lichtenberg ebenfalls nicht. Der zählt auch zur AUFKLÄRUNG, aber er räsoniert auch darüber, wie anstrengend und uneindeutig das Erkennen ist: 
„Man kann würklich nicht wissen ob man nicht jetzt im Tollhaus sitzt.“
[Sudelbücher, J 520]

Daher seine Einschätzung: Wir irren allesamt, nur jeder irret anders!” 


Allerdings sind alle davon überzeugt, daß nur die anderen irren. Vorsicht und Skepsis sind deshalb immer notwendig, Science is never settled, wie die Einfaltspinsel gerne glauben, um sich weitere Gedanken und Forschungen zu ersparen. Dies macht leider auch Pinker in Sachen Klimakontroverse, obwohl er doch Kants griffige Formulierung kennen dürfte: 

“Habe Mut, dich deines eigenen Verstandes zu bedienen! ist also der Wahlspruch der Aufklärung.”





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