“Die Ehe war in alter Zeit auf Geschenken aufgebaut”, so der Germanenkundler Grönbech. “Von größter Bedeutung waren die Geschenke des Bräutigams - oder richtiger seiner Sippe - an die Familie der Braut; aber diese Hauptgeschenke wurden durch zahlreiche kleinere Geschenke ergänzt; Schmucksachen wurden wurden vom Bräutigam der Verlobten und später der Frau geschenkt”.
(Grönbech, Kultur und Religion der Germanen, wb 1961, S. 354)
Günter Grass und seine Frau Ute weilten seinerzeit zu einem längeren Studienaufenthalt in Indien. Was Grass beobachtete und erlebte, notierte und zeichnete er. Er sah viel mehr als ein Tourist und sein Buch “Zunge zeigen” ist sehr lesenswert. Auf S. 45 berichtet er von seiner Zeitungslektüre:
“Dann wieder alltäglicher Terror: die Sikhs, die Gurkhas, Enthauptungen in Bihar. Und täglich lesen wir von jungen Frauen, deren Sari beim Kochen Feuer fing. In der Regel sind es Schwiegermütter, denen unzureichende Mitgift (Dauri) Grund genug bietet, ihren Söhnen gefällig zu werden.”
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