Donnerstag, 27. Juni 2019

Llosas Weg zum Liberalismus

DLF, Andruck (https://www.deutschlandfunk.de/mario-vargas-llosa-der-ruf-der-horde.1310.de.html?dram:article_id=451550)


Selten genug wird in diesem Magazin ein Buch wie dieses rezensiert. Aber wenn es denn im Suhrkamp-Verlag und es ein Nobelpreisträger erscheint, dann ist offenbar Absolution erteilt. Auch er - Llosa - war ein Linker, wie viele andere, bevor er zu Verstand kam. Auf bittere Weise erteilte das totalitäre Kuba die erste Lektion. Konstruktive folgten von den besprochenen Autoren: Aron, Berlin, Ortega y Gasset, Revel, Smith natürlich, und Hayek. Letzterem kreidet er an, nicht zwischen demokratischem und totalitärem Sozialismus zu unterscheiden. Ob er da übersieht, daß auch der Sozialdemokratismus stets auf Kriegsfuß mit dem Eigentum, dem Fundament der Freiheit, steht? Und daß die Sozialdemokratie stets mit Bürokratien und Verboten die Freiheit zu ersticken sucht? Schön auf den Begriff gebracht aber dieses:

„Ein Liberaler ist sich bewusst, dass ‚wir nicht alle Lösungen kennen‘ und dass nicht sicher ist, ob unsere Antworten immer die besten und richtigsten sind, nicht einmal, dass sich überhaupt Antworten finden lassen auf all die Fragen, die wir uns zu so vielen unterschiedlichen Dingen stellen. [...] Ein Liberaler ist ‚in mancher Hinsicht im Grunde ein Skeptiker‘, einer, der selbst jene Wahrheiten, die ihm am teuersten sind, als vorläufig ansieht. Eben diese Skepsis in Bezug auf das Eigene erlaubt ihm, sich gegenüber anderen Überzeugungen und Anschauungen tolerant und versöhnlich zu zeigen, sosehr sie auch von den eigenen abweichen.“















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