“Und mehr noch: demokratische Konsenssuche und Handhabung des Mehrheit/Minderheit-Schemas der politischen Entscheidungsverfahren könnten auf Ebene des weltpolitischen Systems kaum optimiert werden. Es gäbe keine Möglichkeit adäquater Repräsentation der Unterschiede in quantitativer Stimmzuteilung. Die Holländer würden von den Chinesen, die Portugiesen von den Indern ständig überstimmt werden und würden deshalb wenig Sinn darin sehen, sich für Demokratie einzusetzen.” (Luhmann, Die Politik der Gesellschaft, 1998, S. 222f.)
Das ist ja bereits das Problem in EU und EZB. Insofern werden zwar die weltpolitischen Verbindungen wachsen, aber der Nationalstaat wird seine Bedeutung behalten. Sogar eine Bedeutungssteigerung steht zu erwarten, einerseits, weil hypernationalistische Diktaturen wie China auf ihre militärische Macht setzten, anderseits, weil die internationalen Lieferketten die Substanz des Nationalstaats aushöhlen und Widerstand hervorrufen. In besonderer Weise betrifft das Deutschland, wo eine antinationale Regierung das Land grob beschädigt und in der EU versenken will.
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