Sonntag, 2. Februar 2020
Geisterglauben und Kausalität
“Der Senegalese Abdoulaye Fall ist einerseits ein hochgebildeter Arzt und Ökonom, andererseits ein traditioneller Würdenträger und Vermittler zwischen Geistern und Menschen.” (NZZ 31.3.18) (https://www.nzz.ch/international/geisterpriester-und-zahnchirurg-ld.1369482)
Hochgebildet? Oder geschult in Zahnmedizin? Die Ökonomie ist ohnehin eine Weichwissenschaft, meist ohne tiefere Bedeutung. Was es mit der Bildung auf sich hat, ist eine verzwickte Sache, die aber in jedem Fall eine eigenaktive Formung der Persönlichkeit beinhaltet. In der Regel kommt die Bildung nur als phantasiertes Idealbild vor. Sich das Rauchen abzugewöhnen oder das Spielen sowie die eigene Disziplin zu trainieren - das ist möglich. Wissen aber kann man in jeder Schule einpauken und besitzt nur geringe oder gar keine allgemeinen Transfereffekte.
Ein Zahnarzt kann also überall auf der Welt neben seinem Fach an Mame Ndiaré, Jesus Christus oder sonst irgendetwas glauben. So wie Al Gore und Schellnhuber an die große Klimawirksamkeit des CO2 glauben, ganz ohne wissenschaftliche Evidenz. Letzteres stiftet zweifellos den größten Schaden.
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