Sonntag, 9. Februar 2020

Tizian, Aretino und Francesco Maria I. della Rovere



Francesco Maria I. della Rovere (* 25. März 1490 in Senigallia; † 20. Oktober 1538 in Pesaro) regierte von 1508 bis 1516 und von 1521 bis 1538 als erster Herzog von Urbino aus dem Hause Della Rovere. Quelle: Wikip.


Die Porträt-Maler hatten immer gut zu tun, und einer wie Tizian war dick im Geschäft und lebte fürstlich davon.
Da gab es dann schon einmal ein bißchen Futterneid bei den Dichtern, deren Einkünfte zur Klage Anlaß gaben. Da kam einer wie Aretino auf den Gedanken, sich ein bißchen dranzuhängen an das Porträt eines Stalin avant la lettre, eines stählernen Kriegers und Herrschers: Francesco Maria I. della Rovere.
Aretino - wer kennt ihn noch? - bedichtete den Ehernen:
“Der Schrecken, den er verbreitet, steckt zwischen beiden Augenbrauen, sein Mut in seinen Augen, sein Stolz auf seiner Stirn, wo auch sein Ehrgefühl und sein Ratschluß ihren Sitz haben. In seiner bewaffneten Brust und seinen bereiten Armen brennt seine Kraft, die Italien beschützt, das seinen wohlbekannten Tugenden heilig ist.”
Ob Aretino für diese sonettige Schleimerei etwas bekommen hat? Wir wissen es nicht und haben inzwischen eine gewisse Distanz zu Lobhudeleien dieser Art auf Mächtige.













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