Man kann Patzelt weitgehend zustimmen. Konservativ ist nicht reaktionär, und der Kern des nichtreaktionären Konservatismus ist tatsächlich Goethes Anmerkung in den “Urworten” zu finden: Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen, Die Sonne stand zum Gruße der Planeten, Bist alsobald und fort und fort gediehen Nach dem Gesetz, wonach du angetreten. So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen, So sagten schon Sibyllen, so Propheten; Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt Geprägte Form, die lebend sich entwickelt. Goethe, Urworte orphisch, Dämon Den astronomischen Bezug muß man natürlich metaphorisch verstehen. Die großen Ordnungsrahmen STAAT und NATION gehören selbstredend zum Konservatismus; die vielen defekten Staaten weisen darauf hin, daß die Staatsform allein nicht ausreicht, wenn nicht das große, historisch gewachsene Kulturgeflecht NATION dazutritt. Dann erst wird es möglich, den Staat nicht als private Bereicherungsquelle der Politiker zu betrachten, wie das nicht nur in Afrika vielfach der Fall ist. Das Staatsversagen in Mexiko spricht Bände. Die linke Revolutionspartei, die jahrzehntelang das Land regierte, hat es auch in einen Zustand allgemeiner Kriminalität versetzt. Die mexikanische Revolutionspartei hat seinerzeit die Staatsmaschine gekapert und für ihre Belange instrumentalisiert, so wie die KP China es tat, der Faschist Mussolini in Italien verfuhr, der Nationalsozialist Hitler in Deutschland, die Partei Lenins in Rußland etc. Die modernen Kommunikationsmittel haben die Gefahr der Staatskaperung durch Meinungslenkung und gelenkte Demokratie sogar erhöht. Die ständige Ausdehnung des Staates und die Vergabe von Millionen von Pöstchen durch die Parteien gehört dazu. Daher sollte zum Konservatismus auch das Mißtrauen gegenüber den Parteien und gegenüber dem Staat gehören, wie es der Liberalkonservative hegt. Diesen Aspekt vermisse ich in dem schönen Vortrag Patzels.
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Man kann Patzelt weitgehend zustimmen. Konservativ ist nicht reaktionär, und der Kern des nichtreaktionären Konservatismus ist tatsächlich Goethes Anmerkung in den “Urworten” zu finden:
Wie an dem Tag, der dich der Welt verliehen,
Die Sonne stand zum Gruße der Planeten,
Bist alsobald und fort und fort gediehen
Nach dem Gesetz, wonach du angetreten.
So mußt du sein, dir kannst du nicht entfliehen,
So sagten schon Sibyllen, so Propheten;
Und keine Zeit und keine Macht zerstückelt
Geprägte Form, die lebend sich entwickelt.
Goethe, Urworte orphisch, Dämon
Den astronomischen Bezug muß man natürlich metaphorisch verstehen. Die großen Ordnungsrahmen STAAT und NATION gehören selbstredend zum Konservatismus; die vielen defekten Staaten weisen darauf hin, daß die Staatsform allein nicht ausreicht, wenn nicht das große, historisch gewachsene Kulturgeflecht NATION dazutritt. Dann erst wird es möglich, den Staat nicht als private Bereicherungsquelle der Politiker zu betrachten, wie das nicht nur in Afrika vielfach der Fall ist. Das Staatsversagen in Mexiko spricht Bände. Die linke Revolutionspartei, die jahrzehntelang das Land regierte, hat es auch in einen Zustand allgemeiner Kriminalität versetzt.
Die mexikanische Revolutionspartei hat seinerzeit die Staatsmaschine gekapert und für ihre Belange instrumentalisiert, so wie die KP China es tat, der Faschist Mussolini in Italien verfuhr, der Nationalsozialist Hitler in Deutschland, die Partei Lenins in Rußland etc. Die modernen Kommunikationsmittel haben die Gefahr der Staatskaperung durch Meinungslenkung und gelenkte Demokratie sogar erhöht. Die ständige Ausdehnung des Staates und die Vergabe von Millionen von Pöstchen durch die Parteien gehört dazu. Daher sollte zum Konservatismus auch das Mißtrauen gegenüber den Parteien und gegenüber dem Staat gehören, wie es der Liberalkonservative hegt. Diesen Aspekt vermisse ich in dem schönen Vortrag Patzels.
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