Das Glück ist kein leichtes Ding.
Nur sehr schwer finden wir es in uns
und anderswo gar nicht.
Chamfort.
So beginnt Schopenhauer seine “Aphorismen zur Lebensweisheit”. Und trifft gleich ins Schwarze. Wo Brecht die Menschen nach dem Glück rennen sieht, weiß es Chamfort (1741-1794) besser, indem er sich auf die Schultern Epiktets (50-135) stellt. “Denn für dieses Leben ist der Mensch nicht schlau genug”, meinte Brecht, womit er einmal recht hat; doch “Schläue” verfehlt das Eigentliche, denn es geht um die begrenzte menschliche Klugheit, um zu wenig “Lebensweisheit”. Bei Brecht sind es stets äußere Faktoren, die das Glück verhindern, den Kapitalismus in Gänze beschuldigt er der Glücksblockade.
Zur Lebensweisheit aber will Schopenhauers Büchlein hinführen:
“Ich nehme den Begriff der Lebensweisheit hier gänzlich im immanenten Sinne, nämlich in dem der Kunst, das Leben möglichst angenehm und glücklich durchzuführen, die Anleitung zu welcher auch Eudämonologie genannt werden könnte: sie wäre demnach die Anweisung zu einem glücklichen Dasein.”
Schopenhauer, Arthur. Aphorismen (S.6). Kindle-Version.
Aber natürlich kann nur Begriffsklärung und Wegweisung erfolgen, die Durchführung bleibt die große Arbeit des Einzelnen, wenn er überhaupt erreichbar ist, was eher unwahrscheinlich erscheint. Meist wird durchs Leben gestolpert ohne großes Nachdenken.
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