Montag, 31. Mai 2021

Der Pastorensohn in Sansibar


 

Heinrich Brode, Tippu Tip, Lebensbild eines zentralafrikanischen Despoten, Nach seinen eigenen Angaben erstellt, Bln. 1905

„Waren die Eingeborenen kriegerisch und auf die eigene Stärke nicht genügend Verlaß … so konnte der Reisende bei diplomatischem Vorgehen in friedlichem Handel den unerfahrenen Wilden das kostbare Elfenbein … um ein Billiges ablocken, konnte auch für wenige Stücke bunten Tuchs eine ganze Herde Sklaven einhandeln: waren die Bewohner hingegen schwach, so schlug man ein kürzeres Verfahren ein. Man überfiel friedliche Dörfer, plünderte sie aus und nahm die Eingeborenen, deren man habhaft werden konnte, als Sklaven mit sich. Auf diese Weise wird mancher Araber, der arm auszog, begütert in die Heimat zurückgekehrt sein und dort durch Erzählungen … die Kunde verbreitet haben, daß man in Ostafrika mit einigem Wagemut in kurzer Zeit ein ein reicher Mann werden kann.“* 

In solchen Umständen wurde Hamed bin Muhamed, mit Beinamen Tippu Tip, auf Sansibar groß und dann reich. Mit 16 trat er seine erste Handelsreise nach Ostafrika an. 

Der Pastorensohn und Diplomat Brode aus Sachsen war nicht nur neugierig auf Afrika, er schrieb in dieser Biographie des Tippu Tip auch auf, was einigen Aufschluß gibt über diese Zeit in Ostafrika. 

Warum er im Großen Brockhaus keine Erwähnung findet, ist rätselhaft.  






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