Ich erinnere mich, wie ich aus arabischem Munde hörte, daß Kinderreichtum für den Mann auch eine öffentliche Demonstration der Potenz darstelle. Das erstaunte mich, den Mann aus Europens Gefilden. Der Hintergrund ist auch im Fehlen einer religiösen Überhöhung der ehelichen Fruchtbarkeit zu sehen; das Christentum bewertet aufgrund des gestörten Sexualverhältnisses Kinderreichtum nicht so hoch wie andere Religionen und Ideologien. Darin liegt für Mädchen und Frauen die vielleicht bedeutendste Quelle für Entwicklung und individuelle Freiheit und generell für Individualisierung. Im mittelalterlichen Gesindedienst lernten junge Frauen und Männer außerfamiliäre Verhältnisse kennen und reiften darin, bevor sie spät heirateten.
Aus dem Gesindedienst entwickelten sich Ausbildungen aller Art. Lange Schulzeiten haben aber heute oft den Nebeneffekt einer Reifungsverzögerung.
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