Samstag, 16. April 2022

Auf den zweiten Blick

Er hatte Humor, er hatte originelle Einfälle, er konnte sie gekonnt in Vers und Zeichnung setzen. Aber ach, wenn man sein Werk durchmustert, so ist es eine Aneinanderreihung von Gemeinheiten, Bosheiten und üblen Rüpeleien. Fast möchte man kommentieren, wie sein Hans Huckebein schließt:

Der Tisch ist glatt - der Böse taumelt - 

Das Ende naht - sieh da! - Er baumelt.

“Die Bosheit war sein Hauptpläsier,

Drum”, spricht die Tante, hängt er hier!”


Busch war leider auch ein depressiver Alkoholiker, gnadenloser Pessimist, Hausdespot und Menschenverächter. Sein Humor basierte auf Schadenfreude und Lust an Qual und Tod. Ein monströses Talent. Dabei ließ er nichts aus: 


Und der Jud mit krummer Ferse,

Krummer Nas’ und krummer Hos’

Schlängelt sich zur hohen Börse 

Tiefverderbt und seelenlos.

(Fromme Helene, 1. Kapitel, http://www.wilhelm-busch-seiten.de/werke/helene/kapitel01.html)


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