'Die Stimme des Emil Staiger
Die Rede zum Zürcher Literaturstreit, erstmals zu hören
Im Jahr 1908 in Kreuzlingen, auf der schweizerischen Seite des Bodensees geboren, war Emil Staiger in den fünfziger und sechziger Jahren einer der ganz berühmten Germanisten - in der Wirkung auf ein keineswegs nur akademisches Publikum ... 1966 verlieh ihm die Stadt Zürich ihren Literaturpreis. Er bedankte sich dafür im Schauspielhaus mit einer Rede über "Literatur und Öffentlichkeit", in der er, fest auf Goethe, vor allem jedoch auf Schiller fußend, seinen Widerwillen, ja seine Abscheu vor den Erzeugnissen der allerjüngsten Literatur bekundete. "Man gehe", lautet einer ihrer zunächst beifallumrauschten, bald aber schon berüchtigten Sätze, "die Gegenstände der neueren Romane und Bühnenstücke durch. Sie wimmeln von Psychopathen, von gemeingefährlichen Existenzen, von Scheußlichkeiten großen Stils und ausgeklügelten Perfidien." Eine "über die ganze westliche Welt verbreitete Legion von Dichtern" sah er am Werk, deren Lebensberuf es sei, "im Scheußlichen und Gemeinen zu wühlen." ...' F.A.Z.10. Juni 2008
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Goethes Carl August von Sachsen-Weimar 1828 gestorben; der Mann war ein Glücksfall für Goethe, und umgekehrt; und dann kamen noch allerhand andere interessante Persönlichkeiten, die das Dorf Weimar zu einem intelligent-geselligen Ort machten.
- - Teuflisch, die SPD und ihre CDU: "Steuersystem. In der Progressionsfalle. Das deutsche Steuersystem hat seine eigenen Gesetze. Wer mehr verdient, muss - überproportional - mehr zahlen. Der eine muss den halben Tag für den Staat arbeiten, der andere nur eine Stunde. Und wer heute seine Arbeitszeit reduziert, den belohnt das Steuerrecht. Ein perverses Anreizsystem. ... Wenn die Gewerkschaften eine Gehaltserhöhung durchsetzen, profitiert vor allem das Finanzamt. Selbst wenn das Gehalt sich nur im Gleichklang mit dem Preisniveau erhöht, steigen die Abzüge. Das ist gemeint, wenn in hitzigen politischen Debatten von der kalten Progression die Rede ist. ... " 14.6.08 FAZ (http://docs.google.com/Doc?id=dfxbprhp_464n35b4hdb)
- Satanische Sozis: LB Ogdan Ücgür (Ogdan)
Laut Destatis (Statistisches Bundesamt), sind die Bruttolöhne von Arbeitern seit 2000 um zwischen 1,5 (2006) und 2,5 (2003 und 2007) bzw. bei Angestellten um 1,2 (2006) und 2,5 (2001) gestiegen. Nimmt man das Jahr 2000 als Basis, so sind die Einkommen von Index 100 im Jahr 2000 auf einen index von 114,7 im Jahr 2007 gestiegen. Das heißt, ein Arbeiter, der 30.000 Euro im Jahr 2000 brutto verdiente hat in 2008 34.410 Euro brutto. Er zahlte in 2000 Lohnsteuer in Höhe von 3.286 Euro - in 2008 aber schon 6.081 Euro! Dabei konnten die Lohnerhöhungen aber die Inflation kaum ausgleichen, zum Teil gab es sogar Nettolohnverluste - dennoch hat sich die Steuerlast fast verdoppelt! Also spielt die kalte Progression gerade bei Steigerungen von 1-2% im Jahr eine besonders relevante und wichtige Rolle."
// Man hat übrigens bei gelegentlichen Stichproben den Eindruck, daß die Absolventen des Willy-Brandt-Grass-Lenz-Gymnasiums gar keine Vorstellung von Prozentualität mehr haben.
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Ulrich Schurr, FZ Jülich: Dynamik von Pflanzen und Umwelt – über die Effizienz pflanzlicher Mechanismen in einer variablen Umwelt . Aus dem Inhalt des Vortrages:
Pflanzen sind wesentlich dynamischer in ihrem Verhalten als üblicherweise angenommen. Durch ihre sessile Lebensweise müssen sie permanent mit einer Vielzahl stark wechselnder Umwelteinflüsse umgehen, um möglichst effizient die benötigten Ressourcen Licht, Wasser und Nährstoffe zu nutzen. Dabei sind die relevanten räumlichen und zeitlichen Skalen sehr verschieden: Wachstumsbedingungen ändern sich zum Beispiel grundlegend im Verlauf eines Jahres, Nährstoffkonzentrationen an der Wurzel in Zeiträumen von Minuten bis Tagen und Lichtintensitäten und -qualitäten für Blätter in Pflanzenbeständen innerhalb von Sekunden und Millisekunden. Der Vortrag wird vorstellen, wie moderne Verfahren und Konzepte in den letzten Jahren erste Einblicke in die molekularen, biochemischen und physiologischen Mechanismen eröffnet haben, wie Pflanzen effizient mit der Dynamik ihrer Umwelt umgehen und welche Konsequenzen dies für die Anwendung von Pflanzen in der Bioproduktion haben wird.
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