Montag, 12. Januar 2009

Sozialistischer Fortschritt: Von der Hölle in den Regen


-5 bis 2°C, der Frost ebbt endlich ab!

- Von der Hölle in den Regen: Die Proklamation der "Volksrepublik" Kambodscha
11. Januar 1979 "Im 20. Jahrhundert gab es mehrere Diktaturen, in denen Völker unter bis dahin unvorstellbaren Verbrechen zu leiden hatten. Die Diktatur der Roten Khmer in dem ostasiatischen Land Kambodscha war eine der grausamsten. In den 70er Jahren hatten sich der Machthaber Pol Pot und seine Gefolgsleute zum Ziel gesetzt, aus Kambodscha eine Bauernrepublik zu machen. Alle Kambodschaner, die nicht in das Bild des Bauern im maoistischen Einheitsanzug passten, wurden ermordet.
Es genügte schon, eine Brille zu tragen, um als Intellektueller zu gelten und getötet zu werden. Nach dem Einmarsch von Truppen des Nachbarstaates Vietnam wurde Kambodscha zur Volksrepublik und Heng Samrin zum neuen Ministerpräsidenten.
Die Kämpfe zwischen den Besatzungstruppen und den Roten Khmer dauerten zwar noch jahrelang an. Dennoch war die Gründung der Volksrepublik ein erster Schritt zu einer Beruhigung des Landes und dazu, dass Kambodschaner wieder leben konnten, ohne von ihren Herrschern bedroht zu sein." Dieser Zeitzeichentext verschweigt, daß eine mörderische kommunistische Diktatur durch eine kommunistische Parteidiktatur ersetzt wurde, die von Hanoi aus kommandiert wurde. Sie mußten jetzt nur noch um ihr Leben fürchten, wenn sie den Befehlen der KP nicht folgten. Das sind die Fortschritte des Sozialismus. Auf Erlösung vom Hunger und auf Wohlstand mußten sie noch warten, bis der Kriegsdiktator Ho-Tschi-Minh starb. Die Kubaner warten heute noch darauf.

- "Kuba. Die alten Männer am Meer. Von Matthias Rüb, Havanna.
50 Jahre kubanische Revolution - eine Chronik in Bildern
31. Dezember 2008 Der alte Mann kommt fast jeden Morgen ans Meer und wirft sein kleines Netz aus. Sein Fang am Strand von Matanzas ist nicht groß, eine Handvoll Fische, die er in seinen weißen Eimer wirft. Er ist trotzdem damit zufrieden, denn mehr als das Mögliche erwartet er nicht. Wenn er die Fische, die gerade einmal so groß sind wie seine Hand, abgeschuppt und ausgenommen hat, kann er sie in der Pfanne braten oder für eine Suppe kochen.
Das Fischen am Morgen ist für Lázaro, der vor seiner Pensionierung viele Jahre in der Raffinerie von Matanzas gearbeitet hat, ebenso sehr Zeitvertreib wie Nahrungserwerb. Manchmal findet er in den Straßen von Matanzas auch Abnehmer für einen außergewöhnlich großen Fisch, der morgens in seinem Netz und dann in dem weißen Farbeimer gelandet ist. Lázaro klagt nicht über sein Leben und seine Rente von 200 Pesos – umgerechnet kaum sieben Euro –, die er zudem durch Gelegenheitsarbeiten wie den Verkauf von Bonbons und Nüssen aufzubessern versucht.
Symbolische Preise
Schließlich bekommt er, wie jeder der etwa 11,3 Millionen Kubaner, seine monatliche Lebensmittelration zu stark subventionierten Preisen, zehn Eier, ein Pfund Huhn und ein Pfund Fisch, dazu Reis und Speiseöl – alles zusammen für einen allenfalls symbolischen Preis von weniger als zehn Pesos, umgerechnet kaum 35 Cent. Dazu ist die Gesundheitsversorgung theoretisch umsonst, auch wenn man für eine Verkürzung der Wartezeit beim Arzt oder einen größeren Eingriff im Krankenhaus den Ärzten und Schwestern Geld geben muss – nach einem ausgetüftelten Tarifsystem, das jeder kennt. ..."

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