Montag, 14. September 2009
Konrad Lorenz, Jugendgewalt
Konrad Lorenz auf einem Foto aus dem Jahr 1975 (links, rechts im Kreise seiner Lieben)
- Wie kam Carl Barks eigentlich nach Entenhausen?
Konrad Lorenz hat sich auch geirrt, da hat Kaube sicher recht. Auch Bowlby, Spitz, Erikson irrten: wer irrt nicht? Lorenz war in manchem zu sehr Philosoph, hat tierische Verhaltensbefunde zu stark verallgemeinert. Aber er hat in der Hauptsache doch recht, nämlich daß der Mensch nicht vom Himmel gefallen ist, sondern eine tierische Entwicklung als Menschenaffe hinter sich hat, und ein Primat, der sich über sein Genom fortpflanzt, ist er heute immer noch mit den zugehörigen "animal spirits". Die wirken auch auf die enorme Vielfalt der kulturellen und gesellschaftlichen Phänomene ein, die den homo sapiens sapiens eben nie zu einem solchen werden lassen. Und auch die Bowlby, Erikson und Spitz, die manches psychoanalytisch überinterpretiert und da und dort verbogen haben, erkannten doch etwas sehr Wichtiges: daß die Mutter-Kind-Beziehung bei dem "frühgeborenen", zunächst völlig hilflosen Kind eine ganz besondere Rolle spielt, und daß diese Abhängigkeit, anders als bei allen anderen Säugetieren, sehr lange dauert und Kindheit und Jugend viele Jahre andauern bis zur endlichen Reifung. Diese Autoren haben Grundlegendes, nicht Letztgültiges vorgelegt, wo andere, wie zum Beispiel Margaret Mead, nur herumgeschwafelt haben (vgl. Derek Freeman u.a.).
- Jugendgewalt München: ' S-Bahn-Mord in München. „Rache für die Zivilcourage“. Ein 50 Jahre alter Mann, der sich in der S-Bahn schützend vor andere gestellt hatte, ist von zwei jungen Männern brutal niedergeschlagen worden und starb an den Folgen. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht von Mord aus. ..." FAZ /// Habermas hätte das durch herrschaftsfreien Diskurs verhindert!
- Jugendgewalt Hamburg: " In der Nacht zum Sonntag flogen im Schanzenviertel Steine und Flaschen, wobei die Gewalttäter zunächst aus der friedlichen Menge heraus agierten. Die Gewalt hatte sich schon Tage vorher angekündigt, als in der Stadt an verschiedenen Stellen immer wieder Autos brannten. Gegen zwei Uhr griffen etwa 200 Personen eine Polizeiwache mit Steinen an, hebelten mit einem Straßenschild ein Fenster in dem Gebäude auf und warfen Knallkörper hinein. Die Beamten in der Wache seien dabei nicht verletzt worden, sagte der Einsatzleiter. Danach flüchteten die Angreifer zum Ausgangspunkt des Straßenfestes im Schanzenviertel, schlugen die Scheiben mehrerer Geschäfte ein und plünderten die Auslagen. Später lieferten sie sich weitere Auseinandersetzungen mit der Polizei. Neu war, dass es diesmal nach Auskunft des Einsatzleiters massive Angriffe von Gewalttätern auf unbeteiligte Passanten gegeben hatte. Auf Kreuzungen hätten Störer "wahllos" Steine auf vorbeifahrende Autos geworfen und damit Zivilisten gefährdet. Zudem seien rund um das Schanzenviertel willkürlich sechs Autos und ein Carport angezündet worden. ..." Sechzig Verletzte nach Krawallen in Hamburg, FAZ 13.9.
/// Seit wann gibt es solche mörderische Brutalität im öffentlichen Raum? Seit wann wächst die Jugendkriminalität dieser Art?
- Reichlich früh, das Novemberwetter: 11-13°C, Schauer
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