Freitag, 12. Februar 2010
Klima-Veranst. 18.02.2010 in Hannover, Putins Liebe zu Atomwaffen
Nicht die Dinge beunruhigen die Menschen, sondern ihre Meinungen über die Dinge. Epiktet, Die Kunst vernünftig zu leben 3-5 (27)
(Bild: Handzeichnung nach Vorlage von Reg Smythe alias Andy Capp; vgl. comics.com/andy_capp/?Page=2)(war das Einstandsbild zu einer Unterrichtssequenz 'Arbeitslosigkeit')
- Die Wohlfahrtsstaatshosenfrage: " Darf ein Empfänger von "Hartz IV" eine Stelle ablehnen, nur weil er keine Arbeitshose hat? Ein Tag im Duisburger Sozialgericht. / / Von Timo Frasch 10.2. FAZ
/// Er hätte eine bekommen, sagt die Sachbearbeiterin vor dem Sozialgericht, bezahlt, gratis, er habe aber gar keine gewollt. Da wollte er wohl die Stelle nicht. Der Papier-BVG-Senat hätte sich vor seiner HartzIV-Entscheidung diese Verhandlungen anhören sollen. Denn es geht auch um die "Menschenwürde" der echten Arbeitslosen, um dieses Qualmwort einmal zu gebrauchen. Daß der Sozialstaat von vielen mißbraucht wird, weiß jeder, und Schröder hat immerhin den Mut gehabt, eine bescheidene Reform vorzunehmen. Niemand weiß allerdings, ob es 10% Mißbraucher gibt, 30% oder gar noch mehr. Die Pauschalkonstruktionen mit den wohlwollenden und windelweichen Formulierungen machen es den Arbeitsverweigerern und Schwarzarbeitern leicht. Und den ehrlichen Arbeitslosen schwer. Insbesondere langjährige Beitragszahler, die arbeitslos werden und es länger bleiben, fragen sich zurecht, warum von ihren Beiträgen dem Arbeitsverweigerer die dritte Hose bezahlt werden soll. Sie und alle anderen ehrlichen Arbeitslosen würden mit einer echten Arbeitslosenversicherung besser fahren als mit einem sozialistischen Umlagesystem wie dem derzeitigen.
- Nietzsche-Frage: " Diese 'guten Menschen' - sie sind allesamt jetzt in Grund und Boden vermoralisiert und in Hinsicht auf Ehrlichkeit zuschanden gemacht und verhunzt für alle Ewigkeit: wer von ihnen hielte noch eine Wahrheit 'über den Menschen' aus! ..." GENEALOGIE DER MORAL, 3. Abh. 19 (S. 125)
- „Reform – Ein deutscher Mythos“, Ralph Bollmann, Historiker und taz-Redakteur hat sich an diesem Thema versucht. Was ist eine Änderung, was eine Anpassung, Weiterentwicklung, eine Reform? Sehr weit ist B. nicht gekommen. Meist wird erst später, im geschichtlichen Urteil, von einer Reform gesprochen, wenn sich herausgestellt hat, daß eine Änderung viel bewirkt hat, in der Regel viel Positives. Dann kann es sogar eine Reformation werden. Aber auch für die Geschichte gilt, für sie besonders, daß alle Urteile schwankend sind, daß alles auch anders gesehen werden kann und oft auch wird. Bollmann geht gar nicht auf eine spezielle Reformvariante ein: den Reformwahn. Er brach in den siebziger Jahren aus und wollte alles anders und besser machen. Die Qualität der Reformer bewirkte in der Regel nur kostentreibenden Etikettenschwindel. So ist vom Gymnasium bei Verzehnfachung der Kosten nur der Name geblieben. Für "reformierte" Abiturienten mit dem Studienwunsch Germanistik führte die TU Dortmund Eingangsseminare ein zur Erlernung des Lesens von Langtexten.
- Putins Liebe zu Atomwaffen: Medwedjew unterschreibt die neue Militärdoktrin, die auch den präventiven Atom-Einsatz vorsieht, und zwar auch bei Fällen von Abtrünnigkeit von Landesteilen. Das muß man zweimal lesen. Das steht bei der FAZ am 10.2.10 auf S. 6 ! Das nennt man Quietismus.
- Tigerretter, "werde Tigerretter"! trompetet der Fanatikerverein wwf per Anzeige im Internetz. Der Tiger als Opfer. Süß! Wir haben Mitleid. Da lese man: JIM CORBETTs Maneaters of Kumaon: "The shooting of a man-eater gives one a feeling of satisfaction . Satisfaction at having done a job that badly needed doing. Satisfaction at having out-manoeuvred, on his own ground, a very worthy antagonist. And, greatest satisfaction of all, at having made a small portion of the earth safe for a brave little girl to walk on." Der Fanatikerverein wwf besorgt nicht die Opfer dieser Bestien, die, einmal auf den Geschmack gekommen, Menschenfleisch sehr schätzen. Für die indischen Waldanrainer sind die Tiger eine tödliche Gefahr. Insbesondere für Kinder, die nicht bewaffnet sind. Siehe oben.
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