Sonntag, 2. Mai 2010

Kiew, Ukraine, und anderswo




Zwei Polen, die maßgeblich Osteuropa von der kommunistischen Diktatur befreiten: Der Elektriker Lech Walesa und der Theologe Johannes Paul
(Bild: gatewaypundit.firstthings.com/.../ pope-lech.jpg)





- Kiew, Ukraine, und anderswo: Heim ins Moskowiter Kolonialreich? Bis 2042 hat die neue, rußlandfreundliche Regierung für Preisnachlässe beim Erdgas die russischen Marinestützpunkte auf der Krim verpachtet. Außerdem geht der neue, russischstämmige Präsident Janukowitsch daran, die proukrainischen Maßnahmen seiner Vorgänger Juschtschenko und Timoschenko zurückzunehmen.

Wie konnte Janukowitsch nach der "orangenen Revolution" erneut an die Macht kommen, diesmal offenbar ohne größere Wahlfälschungen? Das orangene Bündnis des nationalistischen Präsidenten Juschtschenko und der liberalen Ministerpräsidentin Timoschenko zerfiel leider schon kurz nach dem Sieg. Schwer zu sagen, was der Hauptgrund war: die persönliche Machtrivalität der beiden oder die politischen Unterschiede. In den Gehirnen der beiden wird dies für sie selbst kaum zu unterscheiden gewesen sein, weil dies der Blinde Fleck in ausnahmslos jedem Politikergehirn ist und immer sein wird. Weswegen man aus grundsätzlichen systematischen Gründen Politikern nie vertrauen darf. Sie bedürfen der strengsten Kontrolle und Aufsicht, die sie aber stets ausschalten wollen, auch mit Appellen an ihre Anhänger, ihnen doch zu vertrauen, sie seien so nette Menschen, die stets nur das Gute wollten. Viele Ukrainer haben sich mit großen persönlichen Opfern für die "orangene Revolution" engagiert, sie haben Juschtschenko und Timoschenko vertraut, ohne zu berücksichtigen, daß sie zur gleichen Berufssorte wie der brutale Wahlfälscher Janukowitsch gehören. Die "orangenen" Ukrainer sind heute enttäuscht, sie haben teilweise resigniert, was der großen Bevölkerungsgruppe der Russen in der Ost-Ukraine neue Kraft verliehen hat. Die zurückliegenden winterlichen Gaserpressungen durch Putins Blockade haben dazu beigetragen. Ein Trauerspiel, dem die naiven europäischen Politiker, allesamt drittklassiges Zwergengewächs, nichts entgegenzusetzen hatten, obwohl sie von Juschtschenko und Timoschenko gebeten wurden.
Das erinnert an Brandt und Helmut Schmidt, die die Nähe der stalinistischen Diktatoren in Moskau und Warschau suchten, aber die Unterstützung für die Solidarnosz verweigerten, ja, sogar jeden Kontakt ablehnten. Der Großmaul-Politiker Helmut Schmidt, daher sein Beiname "Schmidt-Schnauze", ging lieber mit Diktator Gierek segeln als mit dem Elektriker Walesa angeln. Ohne die amerikanische Hilfe und das Engagement des polnischen Papstes Johannes Paul für die Solidarnosz-Bewegung, wer weiß, gäbe es die stalinistischen Diktaturen vielleicht noch, die Ausbeutung durch die Kommunistischen Parteien, die Stasi an jeder Ecke, die Schüsse an der Mauer.

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