Dienstag, 8. Juni 2010
Unsicherheit und Sinn, Aberglauben, religiöse Legitimierung von Gewalt
Goya (1746-1828), Der Schlaf der Vernunft gebiert Ungeheuer, Capricho 43
- Schumann, viel Schumann heute. Schön, unterschiedlich schön. Es gibt Komponisten, die mich erreichten, ohne daß ich ihren Namen gekannt hätte, Bach (Klavierwerk, Cello, Geige), Beethoven etwa, Piazolla. Schumann gehörte nicht dazu, wiewohl ich seine Klaviermusik ganz gerne höre (Waldszenen, Romanzen, Arabeske).
- Unsicherheit und Sinn
"Glaube, dem die Tür versagt, steigt als Aberglaub' durchs Fenster.
Habt die Gottheit ihr verjagt, kommen die Gespenster."
Emanuel von Geibel (1815 - 1884)
Der Drang zum Sinn und zur sinnhaften Orientierung ist beim Menschen groß (wenn auch nicht so groß wie das Verlangen nach Unterhaltung). Geibels Verse bringen es bündig zum Ausdruck. Und es ist eine große Leistung der europäischen Religionen, im Ringen mit der Aufklärung, die schlimmsten Gespenster gebannt und einen Frieden mit den Wissenschaften gemacht zu haben.
Dem Ungläubigen, dem Realisten gelten allerdings die Wissenschaften weit mehr als die Religion, die meist einer naiven, kindlichen Perspektive entstammt.
Einer Höherschätzung der Wissenschaften muß kein neuer Aberglaube entspringen, aber auch das ist möglich: sind die Klimaphantasien der Physiker und Mathematiker von der Sorte Schellnhuber und Radermacher, geboren aus Wissensanmaßung und Drang zu einem Groß-Sinn ("Weltlenkung", "Weltrettung") nicht eine Art Wissenschaftsaberglaube?
- Religiöse Sinnstiftung kann nicht nur wissenschaftsfeindlich, totalitär und wohlstandsverhindernd sein, sondern auch kriegerisch und körperlich destruktiv:
' "Akzeptanz der Machokultur"
Studie: Muslimische Jugendliche neigen stärker zu Gewalt
Muslimische Jugendliche neigen umso stärker zu Gewalt, je mehr sie sich ihrer Religion verbunden fühlen. Bei christlichen Jugendlichen ist das Gegenteil der Fall: Je religiöser sie sich selbst einschätzen, umso weniger neigen sie zu Gewalt. Das ist das Ergebnis einer noch unveröffentlichten Studie des Kriminologischen Forschungsinstituts Niedersachsen, die vom Bundesinnenministerium gefördert wurde. ...' FAZ 7.6.10
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