Sonntag, 22. Mai 2011

Tigerraupe









Es gibt nicht nur Janoschs Tigerente, es gibt augenscheinlich auch die Tigerraupe.
Man könnte sie natürlich auch zutreffender 'Wespenraupe' nennen, denn ihre Tarnung ahmt die Zeichnung der Wespe nach und soll die Vögel davon abhalten, sie eigenenergetischen Zwecken zuzuführen.

Dieses Schutzkonzept kommt in der Fauna öfters vor und ist nicht so leicht zu erklären. Thomas Mann verwendet die Mimesis im Motiv der "Hetaera esmeralda" im DOKTOR FAUSTUS, das Phänomen der tarnenden Täuschung thematisiert er im III. Kapitel, in dem er Jonathan Leverkühn, den Vater des Protagonisten, fragen läßt:
"Wie hat das Tier das gemacht? Wie macht es die Natur durch das Tier?"
Der vulgärdarwinistische Ansatz wäre, daß Mutationen im Erbgut zu diesem Aussehen geführt haben, und die Nachkommen dieser getarnten Raupen haben sich stärker vermehrt.
Ein bißchen holperig kommt diese Erklärung daher, allerdings gibt es, wie so oft, keine bessere.

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