Mittwoch, 17. August 2011
Amtsstubenmuff, vergoldet
Hier weht kein goldener Geist, sondern der Muff des Merkantilismus steigt in die Nase
(Bild Chatham / Wiki.)
- Sarkozy, der schon länger eine Euro-Wirtschaftsregierung etablieren will, ist einen Schritt weitergekommen, Merkel stimmt zu; die EU wird französischer. Noch französischer: der Trojaner Trichet hat die EZB den haushaltspolitischen Zielen der Euro-Zone geöffnet. Der Maastricht-Vertrag bleibt gebrochen. Beim nächsten Pariser Treffen ist zu erwarten, daß Merkel den Orden der französischen Ehrenlegion erhält.
Zentralisierung bleibt weiter das Ziel. Das, was in den Vereinigten Staaten nicht möglich ist, nämlich daß Washington die Schulden Kaliforniens bezahlt und dafür in die kalifornische Politik hineinregiert, soll für die Euro-Zone ermöglicht werden.
Der Pariser Zentralismus ist das Modell. Wie erfolgreich war denn die Pariser Wirtschafts- und Finanzpolitik in den letzten hundert Jahren? Wie groß wurde die Grande Nation? Ist sie noch eine Großmacht? Hat sie an wirtschaftlichem Gewicht zu- oder abgenommen? Welche Impulse kommen aus Paris für die Weltwirtschaft?
Überall backt Frankreich nur noch kleine Brötchen. Über die Dominanz in der Euro-Zone versucht Paris seit Einführung des Euro, sich auf Kosten der anderen nach vorne zu schieben. Insbesondere sollen die deutschen Steuerzahler die Kosten einer gescheiterten Währungsunion übernehmen.
Das Pariser Modell stärkt nicht die wirtschaftliche Vitalität Europas, sondern das Brüsseler Verwaltungsdenken, das meint, wirtschaftliches Wachstum komme aus Amtsstuben mit vergoldeten Möbeln und Blümchentapeten.
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