- Kinderkrippen-Szene : " Acht Uhr in einer kommunalen Krippe in Mittelhessen - Erzieherinnen hetzen vorbei, Kinder schreien, mürrische Eltern in Arbeitskleidung galoppieren die Treppen hoch und runter. Im Büro wartet eine Mutter, die einen Krippenplatz sucht. Die Leiterin kommt verspätet ins Büro gerannt. Sorry, eine Erzieherin ist schwanger, eine andere krank, der Zivi zur Schulung. Die größeren Kinder wurden in fremde Gruppenräume aufgeteilt, eine "Springerin" gibt es hier schon lange nicht mehr, eine Sekretärin auch nicht. So etwas nennt man eine "dünne Personaldecke". Die Erzieherinnen wirken schon zu dieser Uhrzeit gestresst und unzufrieden, die Kinder überdreht.
Im pädagogischen Konzept des Kindergartens steht für die Morgenstunden etwas von "Ankommen" und "sich selbst in der Gruppe erleben". In einem Baby-Gruppenraum steht die einzige anwesende Erzieherin am Wickeltisch, ein Baby rollt brüllend auf seiner Spieldecke hin und her. In der "Kuschelecke" weint ein etwa anderthalbjähriges Mädchen zusammengekauert und murmelt immer wieder, dass es pullern muss. Die im Büro wartende Mutter wendet sich mit Grausen ab. " Julia Upmeier, LB FAZ 2.7.09
Sonntag, 7. August 2011
Rabatt gibt's nicht
- Natur und Kultur:
" Christian Vogel vertritt die Ansicht, die Männchengruppen (Primaten, WD) würden, außer durch gesteigerte Spielaktivität, auch durch 'homosexuelle' Kontakte zusammengehalten. … Homosexualität liegt hier freilich nicht vor, da es nicht zu einer Fixierung an männliche Partner kommt. Kontakte dieser Art haben, wie vergleichbare menschliche Praktiken in Internaten oder Gefängnissen auch, nur den Charakter von Abreaktionen am Ersatzobjekt. " (Norbert Bischof, Das Rätsel Ödipus, 1985, S. 271)
Bischof, studierter Philosoph, Zoologe und Psychologe lehrte Psychologie in Zürich. Im Mittelpunkt seines Buches steht die natürliche Inzestbarriere bei Tieren und Menschen. Seine umfangreiche Untersuchung mündet in die Reflektion, wie sich NATUR und KULTUR zueinander verhalten:
" Es liegt im Verfügungsbereich unserer Freiheit, unsere Natur zu überhöhen, umzustilisieren, zu vergewaltigen oder zu verraten. Aber all das hat seinen Preis, und den bestimmt die Natur selbst und niemand sonst. " (Ebd., S. 566) Im Bereich der Homosexualität liegt der Preis vor allem in der Kinderlosigkeit, ein hoher Preis im Hinblick auf die Altersversorgung früherer Zeiten, der aber durch gesellschaftliche Einrichtungen wie die Rentenversicherung inzwischen stark gesunken ist. Das “promiske Verhalten” schwuler Männer (Ebd., S. 592) mag ein anderer psychosozialer Kostenfaktor sein.
Für die Kleinkindversorgung durch Angestellte und die daraus resultierende Kinderkrippendeprivation dürften höhere Kosten zu Buche schlagen als da sind vermehrtes Auftreten psychischer Probleme, Vernachlässigung des Individuums, abweichendes Verhalten, höhere Suizidgefährdung.
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