Donnerstag, 13. Oktober 2011
Ethisch besonders wertvoll
Das Gute als QuickTake - praktisch, teuer, begrenzte Qualität - aber 1996 die erste digitale Kamera auf dem Massenmarkt. Damals war Michael Spindler Apple-Chef.
Die alten Bilder lassen sich nicht mehr ohne spezielles Programm öffnen
- “Mit Steve Jobs verliert die Computerbranche auch eine ethische Instanz “, schreibt ein Redakteur in der NZZ vom 8.10.11.
Viel wurde geschrieben zum frühen Tod des erfolgreichen kalifornischen Computerbauers.
Ich hätte mir gewünscht, daß 1990 die Journalisten etwas mehr über Apple und den Mac geschrieben hätten. Damals erfuhr man nur etwas darüber, wenn man selbst recherchierte. Ich tat es und entschied mich aus Effizienzgründen für Apple, obwohl ich der etwas esoterischen Mac-Szene nicht viel abgewinnen konnte. Wenn ich jetzt bei den Herdentieren sogar von der “ethischen Instanz” Jobs lese, dann möchte ich doch daran erinnern, daß es Apple mit den Text-Arbeitern nicht gut meinte. Anders als bei Microsofts WORD sind alte Claris-Dateien auf dem Mac nicht mehr lesbar. Das ist eine schlimme Mißachtung der Texterstellung zugunsten der bunten Bilderwelt, und vielleicht sollte man fragen: Konnte Jobs eigentlich lesen und schreiben? Auch wird derzeit berichtet, in anerkennendem Ton, daß er auch auf der inneren Platinenschönheit des Macs bestanden und dafür keine Kosten gescheut habe. Das ist mutwillige Produktverteuerung.
Wer damals die Mac-Geräte teuer bezahlt hat, sehr teuer!, der kann schwerlich den Gedanken unterdrücken: Brate in der Hölle, Steve! Wenigstens für fünf Minuten.
Es gehört zu den Verdiensten des Bill Gates, von der Mac-Sekte als DOSenhersteller veräppelt, bezahlbare Computer-Massenware weltweit verbreitet zu haben. Das hat auch Apple vor der Pleite gerettet. Und die UNIX-Systeme von SUN waren stets stabiler als die hübschen Äpfelchen. Heute setzt Apple ebenfalls eine UNIX-Variante mit Intel-Prozessoren ein. Damit sind auch alte Mac-Lay-out-Dateien und -Programme nicht mehr verwendbar.
Es ist ein altes Lied. Erst wird der Außenseiter von den Herdentieren ignoriert, dann, nach dem späten, großen Erfolg, sprechen sie ihn heilig. Darin dürfen wir eine Konstante menschlichen Verhaltens sehen, konserviert von entsprechenden stammesgeschichtlichen Dispositionen. Die Herde braucht den Führer, und dem dient das Verehrungsbedürfnis der Geführten. Divinisierung inbegriffen.
Abonnieren
Kommentare zum Post (Atom)
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen