Mittwoch, 16. November 2011
“Zwischentöne sind nur Krampf im Klassenkampf” (Degenhardt)
Zum "aufrechten Gang" sollte kein weiches Köpfchen gehören oder:
Wer mit zwanzig kein Sozialist ist, hat kein Herz,
wer mit vierzig immer noch Sozialist ist, hat keinen Verstand.
"Die Oberstadt lehrt den Jungen „Rumpf und Wörter beugen und vor dürren Tantengreisen unter roten Rattenwimpern par coeur Kinderszenen klimpern.“ „Aus Rache reich geworden“, wird Degenhardts schauriger Held durch einen Unfall körperlich und geistig zum Krüppel, vergeht sich an einem Schmuddelkind und wird von dessen Kameraden ertränkt." Degenhardt, Spiel nicht mit den Schmuddelkindern / Bartetzko, Nachruf auf Franz Josef Degenhardt, FAZ 16.11.11
“Schmuddelkinder”? “Engelbert”? Nie gesehen. Dabei hätte ich sie sehen müssen
als Gewächs aus Unterstadt und Unterschicht. Ich kann nur annehmen, daß Degenhardt ein reines Oberstadtprodukt aus guter, bürgerlicher Familie war, der sich allerhand zusammenphantasierte. Mir haben damals, voll der pubertären Aufmüpfigkeit, die "Schmuddelkinder" gut gefallen, wiewohl mir, dem "Schmuddelkind", solche Schmuddelkinder nie begegnet waren. Die eingängigen Klischeeprodukte Degenhardts verkleisterten leicht den anfälligen Knaben das Gehirn; ich konnte mich erst mit der Ausweisung Biermanns aus dem “Arbeiter- und Bauernstaat” von den Einflüssen des roten Rattenfängers Degenhardt und seiner Kumpane befreien.
Es nimmt nicht wunder, daß Degenhardts Weg als Verteidiger, wie bei Horst Mahler, zur roten Killergruppe RAF führte.
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