Donnerstag, 29. Dezember 2011

KISMET macht nicht erfinderisch





"Der Islam - Die Religion der vollkommenen Ergebung" überschreibt Gustav Mensching das dem Islam gewidmete Kapitel in seinem Buch DIE RELIGION, Erscheinungsformen, Strukturtypen, Lebensgesetze, 1966 (Mensching hatte damals den Lehrstuhl für vergleichende Religionswissenschaft in Bonn inne)



“Der Islam – Korsett oder weiter Mantel?” überschreibt der Historiker und Islamwissenschaftler an der Hochschule Bremen, Alexander Flores, seinen Artikel in der NZZ v. 10.12.11.

Ist das eine sinnvolle Frage nach über tausend Jahren islamischer Geschichte? Der durch große Kriegszüge eroberte Reichtum gewährte den frühen Kalifen und Emiren viel Spielraum, um ihren persönlichen Interessen nachzukommen, auch durch Anstellung großer Begabungen wie Alhazen, Avicenna, Ibn Rushd und Razes, die oft als Leibärzte dienten. Dergleichen gab es überall auf der Welt, und besonders im Orient.
Das Beispiel Chinas verdeutlicht jedoch, daß diese Art der Begabungsauslese durch einzelne Potentaten nicht ausreicht, um eine eigenständige Wissenschaftsentwicklung zu begründen, trotz vieler Talente und Erfindungen.
Diese arabischen und persischen Begabungen konnten auch nicht aus griechischen Sackgassen herausfinden:
“Die Verschmelzung der Zahlenmagie Platos mit der Qualitätshierarchie des Aristoteles multiplizierte ihre Unsinnigkeit, von der sich die islamische Wissenschaft niemals befreien konnte.”
(J.D. Bernal, Die Wissenschaft in der Geschichte, London 1957, S. 205)
Auch in Europa waren die Anfänge der Wissenschaften lange im antiken und christlichen Glauben befangen und stockten, die Emanzipation davon bekam erst in der Renaissance neue Impulse.
Nur im Okzident und nur dort (vgl. Max Weber) und relativ spät, erst im Übergang zum 19. Jahrhundert nämlich, sind die für den Wohlstand wichtigen Natur- und Technikwissenschaften auf systematischer Grundlage entstanden und konnten sich entfalten.

Im islamischen Bereich entwickelten sich nicht einmal menschendarstellende Künste und keine Geisteswissenschaften, weil die jeweilige Korandogmatik alles andere erstickte oder einfach auslöschte.

In vielen Ländern gibt es heute den Islam und in verschiedenen Varietäten. Alle diese Länder befinden sich in einem recht erbärmlichen Zustand, zumindest, was die individuellen Rechte des Menschen betrifft. Das Korsett des Islam trägt innen Stacheln.

Leserbrief zu :

> 10. Dezember 2011, Neue Zürcher Zeitung Der Islam – Korsett oder weiter Mantel? Die gegenwärtige Islamkritik im Spiegel historischer Realitäten
Die heutige Kritik an menschenrechtlichen Defiziten und ideologischen Verhärtungen in muslimischen Gesellschaften ist nicht unbegründet. Allerdings stützt sie sich oft auf Vorstellungen, die sich im genaueren Blick auf die Historie als unrichtig oder zumindest zu wenig differenziert erweisen. Alexander Flores <

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