Sonntag, 4. Dezember 2011
Geht's ohne besser?
Auch in Bonn haben die Taliban Unterstützer – dort findet derzeit die Afghanistan-Konferenz statt
www.sueddeutsche.de/panorama/unicef-bild-des-jahres-die-kinderbraut-aus-afghanistan-1.331011
www.youtube.com/watch?feature=endscreen&v=MqXMG2ilFdQ
Ach, Afghanistan.
Zuerst ließest du dir die Chance entgehen, eine konsolidierte britische Kolonie zu werden. Indien hatte mehr Glück, davon zehrt Indien heute noch. Ohne die britische Verwaltung, die Sprache und das Rechtswesen befände sich Indien dort, wo sich seine Nachbarn befinden. Pakistan und Bangladesch spalteten sich islamisch inspiriert von Indien ab und versanken in Armut und Diktatur bzw. Oligarchie. Von dort kam und kommt die islamistische Infiltration bis heute, die Afghanistan hinter die zwanziger Jahre zivilisatorisch zurückgeworfen hat. Von dort operierten die meisten Islamistenkämpfer, bis sie ab 1995 das ganze Land in Schutt und Asche legten und sich gegenseitig abschlachteten.
1996 eroberten dann die Taliban Kabul und errichteten eine Schreckenherrschaft, gegen die der Nationalsozialismus, der Stalinismus und der Maoismus fast blaß wirken. Der weltweite Terrorexport führte dann durch die internationale Allianz zum Sturz der Islam-Faschisten. Es gelang der US-Armee aber nicht, den militärischen Erfolg in eine Stabilität des Landes umzumünzen, weil Pakistan die Taliban in ihrem Kleinkrieg aus dem Hinterhalt und mit lebenden Bomben ausrüstet und schützt und die ISAF mit gefesselten Händen kämpft.
Mit Pakistan war in den letzten zehn Jahren Afghanistan nicht zu befrieden. Scheinbar bleibt nur die Option, es ohne Pakistan zu versuchen. Um den zivilisatorischen Fortschritt erneut zu erreichen, den es in Kabul in den 1920er Jahren schon einmal gab.
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