Zwei Dompfaffen im Dunst des vor Nässe tropfenden Waldes - rechts der Jungvogel, links der um Futter angebettelte Altvogel. Sie ernten die reifen Sämereien der Wiese. Dieses Paar brütete hier zum ersten Mal.
Zwei Medienmeldungen von Ende Mai, von Josef Kowatsch aus Schwaben notiert und kommentiert:
< "Der Frühling war 2,1 Grad zu warm und brach im April viele Temperaturrekorde"
"Die Spargelernte fällt wegen der Aprilkälte diesmal geringer aus".
Die behauptete Klimaerwärmung des letzten Jahrhunderts fand hauptsächlich in den bebauten Flächen, den Wärmeinseln, statt, wo vorwiegend auch die Meßstationen stehen. Asphalt und Beton nehmen die Wärme der Sonnenstrahlen stärker auf, während Pflanzenflächen dies viel weniger tun. Zudem wird in Gras und Wald ständig Verdunstungskälte frei.
Seit dem Jahre 2000 nehmen die Temperaturen auch in Deutschland etwas ab, die großen, wärmeren Bebauungsflächen wirken der Abkühlung sogar entgegen. Sonst wäre es noch kälter. Wir haben im Ostalbkreis in der freien Fläche, weitab von den Wärmeinseln Aalen und Ellwangen, ein FFH-geschütztes Tal, das noch sehr naturbelassen im ursprünglichen Zustand ist. Leider hat das Tal keine Meßstation, aber am Baumbewuchs und Frühlingsbeginn kann ich auf 50 Jahre Beobachtung vergleichend zurückschauen.
"Komm lieber Mai und mache die Bäume wieder grün", eines meiner liebsten Frühlingslieder von Mozart, galt in diesem Tal vor 50 Jahren und gilt heute nach der 12jährigen Abkühlung genauso. Und in diesem Tal auf 450m Höhe macht jedes Jahr der Mai die Bäume grün. Aufgrund der kalten „Eisheiligen“ Mitte Mai 2012 sind vor allem bei den Jungeichen die ersten Blätter vollständig erfroren, so dass am 30. Mai 2012 die Bäume noch recht kahl aussahen. Hier im Frankenbachtal in der freien Fläche, wo der Wärmeinseleffekt der Bebauung kaum zur Wirkung kommt, waren 2012 erst im Juni alle Bäume vollständig grün.
Bei der behaupteten globalen Klimaerwärmung handelt es sich um einen statistischen Denkfehler. Die Vegetation kennt die Erwärmungskurven des Deutschen Wetterdienstes nicht. Den Ungläubigen lege ich gerne Bildmaterial von der Vegetationsentwicklung in der freien Fläche vor. Nur in den Städten machte bereits der April die Bäume grün. All das hat mit Kohlendioxid nichts zu tun. >
Beide Aussagen sind also nicht falsch:
"Der Frühling war 2,1 Grad zu warm und brach im April viele Temperaturrekorde"
"Die Spargelernte fällt wegen der Aprilkälte diesmal geringer aus".
Natürlich ist die zweite Aussage richtiger, denn der Spargel wird nicht vor dem Rathaus angebaut. Die unbebauten Landflächen sind größer als die Stadtflächen, die aber seit 1850 stark zugenommen haben. Die erste Behauptung bezieht sich auf einen Mittelwert: "zu warm" verglichen mit dem Mittelwert. Der Bezug auf die Abweichung von Mittelwerten verfälscht dagegen konkrete Temperaturen. Denn die sind an jeder Ecke des Grundstücks etwas anders. Auch in der Höhe variieren sie; unten am Boden im Bereich des Mikroklimas kann es durch stärkere Bewachsung durch mehr Düngung im Trend kühler sein als bei gleichbleibenden Temperaturdaten in 1,60 m Höhe. Der Blauralle wurde es deswegen in Bayern zu kühl. Ähnliches gilt für Eidechsen und Schlangen.
Zudem schwankt das Wetter seit vielen Millionen Jahren aus natürlichen Gründen, und wir können uns freuen, daß wir derzeit in einer Zwischeneiszeit leben, denn die nächste Eiszeit ist unterwegs (s. Sal. Kroonenberg, Der lange Zyklus). Das Wetter schwankt aber auch im Jahresvergleich, wie aus alten Aufzeichnungen bekannt ist (s. J.P. Hebel, Schatzkästlein, Warme Winter). Die erste Behauptung beinhaltet nur eine statistische Größe für einen bestimmten Zeitraum.
1 Kommentar:
"Warme Winter (1808)
Der warme Winter von dem Jahr 1806 auf das Jahr 1807 hat viel Verwunderung erregt, und den armen Leuten wohlgetan; und der und jener, der jetzt noch fröhlich in den Knabenschuhen herumspringt, wird in sechzig Jahren einmal als alter Mann auf den Ofenbank sitzen, und seinen Enkeln erzählen, daß er auch einmal gewesen sei, wie sie, und daß man Anno 6, als der Franzos in Polen war, zwischen Weihnacht und Neujahr Erdbeeren gegessen und Veielein gebrochen habe. Solche Zeiten sind selten, aber nicht unerhört, und man zählt in den alten Chroniken seit 700 Jahren 28 dergleichen Jahrgänge.
Im Jahr 1289, wo man von uns noch nichts wußte, war es so warm, daß die Jungfrauen um Weihnacht und am Dreikönigtag Kränze von Veilchen, Kornblumen und andern trugen.
Im Jahr 1420 war der Winter und das Frühjahr so gelind, daß im März die Bäume schon verblüheten. Im April hatte man schon zeitige Kirschen, und der Weinstock blühte. Im Mai gab es schon ziemliche Traubenbeerlein. Davon konnten wir im Frühjahr 1807 nichts rühmen.
Im Winter 1538 konnten sich auch die Mädchen und Knaben im Grünen küssen, wenn's nur mit Ehren geschehen ist; denn die Wärme war so außerordentlich, daß um Weihnacht alle Blumen blühten.
Im ersten Monat des Jahrs 1572 schlugen die Bäume aus, und im Februar brüteten die Vögel.
Im Jahr 1585 stand am Ostertag das Korn in den Ähren.
Im Jahr 1617 und 1659 waren schon im Jänner die Lerchen und die Trosteln lustig.
Im Jahr 1722 hörte man im Jänner schon wieder auf, die Stuben einzuheizen.
Der letzte, ungewöhnlich warme Winter, war im Jahr 1748.
Summa, es ist besser, wenn am St. Stephanstag die Bäume treiben, als wenn am
St. Johannistag Eiszapfen daran hängen."
Johann Peter Hebel, Schatzkästlein des rheinischen Hausfreundes
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