Stark gekürzter Fragebogen aus: Hans Jürgen Eysenck, Neurose ist heilbar, 1978, S. 139
Die Welt ist nicht einfach, schwer fällt das Urteil .
Daher ist es nicht verwunderlich, daß 5 Juristen 6 Meinungen äußern, und 6 Ökonomen bringen es gut und gern auf 8 Urteile. Einsame Urteilsspitze bilden wohl die Psychiater, die, so Eysenck, nur in 20% der Diagnosen übereinstimmen.
Die empirische Psychologie, nicht zu verwechseln mit den freudianischen Phantasien der Psychoanalyse, verwendet zu ihren Diagnosen, unter anderen Werkzeugen, verschiedene Arten von Fragebögen.
Bei dem obigen Beispiel bezieht sich die erste Hälfte der Fragen (1 bis 6) auf Emotionalität (Angst, Neurotizimus), die zweite (7 bis 12) auf Extraversion (Introversion). Bei einem Punkt für jedes JA ließe ein Punktergebnis von 2 bis 4 Punkten in je einer Hälfte eine Mittelstellung auf den beiden Achsen Emotionalität (mit den beiden Polen “Launisch, ängstlich, reizbar, unruhig / Ruhig, sorglos”) und Extraversion (mit den beiden Polen “Aktiv, umgänglich, partygängerisch/ schweigsam, passiv, nicht umgänglich”) vermuten.
0 und 1 als Punktwerte in den beiden, getrennt zu betrachtenden Hälften (EMOTIONALITÄT // EXTRAVERSION) würden auf eine stärkere Typausprägung hindeuten; auf der Achse EMOTIONALITÄT auf einen stabilen Menschen. Mit hoher Emotionalität geht Instabilität einher.
0 oder 1 Punkt auf der Achse EXTRAVERSION zeigte einen introvertierten Menschen an.
Es erscheint bemerkenswert, daß viele Kulturen bis heute keine Psychologie kennen, weil sie religiös-kollektivistisch oder kommunistisch verfaßt sind. Die altgriechische Antike näherte sich psychologischem Denken mit der ‘Temperamente-Lehre’. Erst im 19. Jahrhundert enstand in Europa eine wissenschaftliche Psychologie. Wilhelm Wundt gründete 1879 in Leipzig das erste psychologische Laboratorium.
Lernen geschieht individuell unterschiedlich, auch die Extraversion spielt dabei eine Rolle. Introvertierte und extravertierte Typen lernen unterschiedlich, das ist aber noch nicht in den Lehrerseminaren, geschweige denn in den Schulen angekommen.
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