Schickes Mützchen!
Der Mensch ist ein Tragling, kein Nestflüchter, das hat sich inzwischen auch in den von christlicher Leibfeindlichkeit kontaminierten Nordländern wieder herumgesprochen. Dieser enge Kontakt wiegt den Säugling und ist auch ein ständiger Geruchskontakt, denn die Nase schläft nie. Beides beruhigt das Kind, wiegt es in Sicherheit.
(Foto: Trageberaterin Kling, mein-tragling.de)
Von der Nase geht die Riechbahn nach innen, zum Zwischenhirn, zum Limbischen System. In der Hauptsache zweigeteilt dort zum Mandelkern (Amygdala) und zum Seepferdchen (Hippocampus). Im Mandelkern wird die Riechinformation mit Gefühl versehen, keinem, schlechtem oder gutem Gefühl. Riecht es Rosen oder frischen Brötchen, dann findet die Riechinformation Eingang über den Hippocampus ins Gedächtnis. Das gilt auch für negative Düfte, die sollen gemieden werden.
Das Riechen beginnt sehr früh bereits im Mutterleib, lange vor dem Sehen. Alles, was im Uterus gerochen wird, prägt und bleibt lebenslang erhalten. Trank die Mutter Kamillentee, erwirbt das Kind eine Vorliebe für Kamillentee. Der Muttergeruch als solcher wird zentral für den Embryo und bildet die sinnliche Grundlage für die Erkennung der Mutter, die zunächst nur über die Nase erfolgt. "Säuglinge sind programmiert auf sehr schnelles Lernen von Gerüchen", schließt die Wissenschaftlerin aus den Experimenten, "wenn der Säugling seine Mutter riecht, fühlt er sich geborgen." (http://tinyurl.com/qytzstd)
Diese frühe Kommunikation spielt für die Mutter-Kind-Bindung eine bedeutende emotionale Rolle. Man könnte sie als Basis des Heimatgefühls ansehen und in diesem Lichte auch die Einrichtungen zur Abgabe von Kleinstkindern bewerten. Kinderkrippen dürften in dieser Hinsicht einen verunsichernden Einfluß besitzen, denn nicht nur der Muttergeruch fehlt, auch der Berührungskontakt, die Stimme und der Blickkontakt fehlen. Ersatzstoffe wie “Schnuffeltücher” bleiben ein minderwertiger Ersatz. (Vgl. "Die dunkle Seite der Kindheit", Rainer Böhm, FAZ 4.4.12)
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