Donnerstag, 3. April 2014

Paradoxien der Vernunft


Karikatur Bibel.jpg


Hier könnte man auch 5 Ökonomen mit sechs Meinungen präsentieren, oder 6 Juristen mit 7 Meinungen zum gleichen Gegenstand, oder 7 Physiker mit 8 Vorstellungen zur Wirkung von CO2 in der Atmosphäre. (Nur die IPCC-Klimapolitiker vertreten eine Kartellmeinung.)

In der Tat ist es bei allen komplexen Sachverhalten so, wie in der Karikatur dargestellt. Alle drei Äußerungen sind falsch. Aber sie sind es in unterschiedlicher Weise. Beweisen lassen sich nur einfache Dinge wie mathematische Sätze. Einzelne Ereignisse wie hier Wetterphänomene sagen nichts Endgültiges aus. Das Geplapper der Tochter bewegt sich auf einem so hohen Abstraktionsniveau jenseits aller Messungen, daß es schon deshalb vage ist. Die Ebene der Bibel steigert das noch einmal. Paradoxerweise liegt man damit zwar nicht richtig, aber nicht so falsch wie bei den anderen beiden Positionen. Denn die Bibel mit allen ihren heterogenen Texten bietet allen etwas und bewahrt Distanz zur Welt der Einzelphänomene. Als religiöse Textsammlung beruht sie zwar, wie alle anderen religiösen Texte auch, auf Phantasie und Fiktion, kann aber als einzige auf eine Erfolgsgeschichte verweisen. 

Das ist ähnlich wie bei der Ökonomie. Die Lehrmeinungen kommen und gehen, aber der Adam Smith bleibt bestehen.
Deswegen hat Aischylos (525-455) recht:
“Weise ist nicht der, der viel weiß, sondern der, der Nützliches weiß.”

Nur braucht es hohen Aufwand und viel Zeit herauszufinden, was das Nützliche sei. Nur in der Technik liegt das oft auf der Hand.

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