Montag, 14. Juli 2014

Jakobiner, Bolschewiken, Nazis


Mit dem Taschenmesser. Der Säbel war zu stumpf, um den Gouverneur der Bastille, in der sich nur ein einziger Gefangener befand, zu enthaupten. Der Mob hatte die Festung am 14. Juli 1789 gestürmt, und erbarmungslos, wie der Mob zu sein pflegt, ließ er aus nichtigem Anlaß einen arbeitslosen Koch den Mann bestialisch ermorden. Es war ein Fanal. Doch zunächst konnten die gemäßigten Girondisten den Mob im Zaum halten und einen Wechsel zu einer bürgerlichen Republik in die Wege leiten, bevor die jakobinischen Ideologen den Mob benützten, alle ihre Parteigegner zu ermorden und die Revolution in Ströme von Blut zu tauchen. Adel und Klerus erlitten eine empfindliche Niederlage, aber um welchen Preis!

Und daß nicht der Beschluß der bürgerlichen Verfassung von 1791, sondern das sinnlose Wüten des Mobs von 1789 als französischer Nationalfeiertag begangen wird, kann wenig begeistern. Aber auch das gehört zu den europäischen Identifikationen. Wenn sich eine städtische Masse in Bewegung setzt, sei es ein Mob, sei es eine geordnete Demonstration, dann wird grundsätzlich unterstellt, daß es sich um eine Bewegung für eine Verbesserung handelt.












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