Die Fahnen hoch - das Leipziger Stadion 1965 – waren das Zeiten in Sachsen
Holger Zastrow ist ein Politiker von der Art, wie sie
Sachsen gut bekommen sind: Biedenkopf und Milbradt. Marktwirtschaftlich denkend
und kein Feind von Technik. Dabei zeigt Zastrow keine Allüren, wie Biedenkopf
alias „König Kurt“ sie besaß. Sein Engagement und seine nüchterne Politik
wurden bei der letzten Landtagswahl 2009 mit 10% belohnt, und die FDP bildete
mit dem netten Tillich der CDU eine Regierung. Zastrow wollte jedoch nicht
stellvertretender Ministerpräsident werden, sondern blieb, mit Hinweis auf die
Belastung durch seine Werbeagentur, Fraktionsvorsitzender. Der Sparfuchs Sven
Morlok rückte statt Zastrow ins Kabinett Tillich ein und bekleidete, sehr
ordentlich, das Amt des Wirtschaftsministers. Möglicherweise liegt hier ein
wichtiger Grund für den Stimmenverlust von 6,2% auf 3,8% der sächsischen FDP in
der gestrigen Wahl. Zudem bot die AfD mit ihrer Kandidatin Frauke Petry eine
sehr attraktive Alternative.
Dabei hätte es für beide liberale Parteien gereicht, denn
die AfD errang mit 9,7% einen üppigen Sieg. Eine Dreier-Koalition wäre denkbar
gewesen.
Jetzt scheint die FDP bundesweit tatsächlich am Ende zu
sein. Der marktwirtschaftliche Markenkern wird nur noch in der sächsischen FDP
gepflegt, aber das reichte nicht, um deutlich besser als die Bundes-FDP
abzuschneiden. Eine traurige Geschichte.
Schon seit der letzten Bundestagswahl gibt es im Bundestag keine
ordnungspolitische Stimme mehr, nur noch Umverteilungsparteien, die ständig auf
neue Möglichkeiten sinnen, Geld zu verplempern. Ob das sächsische Signal des
Wahlsiegs der marktwirtschaftlich
gesonnenen AfD die Berliner Sozialtanten im Hinblick auf die nächste
Bundestagswahl beeindrucken wird? Man wird sehen.
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