Konrad Lorenz und die Impulskontrolle
“Es liegt tiefe Wahrheit im Symbol der Früchte vom Baume der Erkenntnis. Erkenntnis, die dem begrifflichen Denken entsprang, vertrieb den Menschen aus dem Paradies, in dem er bedenkenlos seinen Instinkten folgen und tun und lassen konnte, wozu ihm die Lust ankam ... Das begriffliche Denken verschaffte dem Menschen die Herrschaft über seine außer-artliche Umwelt … Das begriffliche Denken verlieh dem Menschen mit der Wortsprache die Möglichkeit zur Weitergabe über-individuellen Wissens...;diese...bewirkte so schnelle Änderungen, dass die Anpassungsfähigkeit seiner Instinkte an ihnen scheiterte ...
Fast möchte man meinen, es müsse grundsätzliche jede Gabe, die dem Menschen von seinem Denken beschert wird, mit einem gefährlichen Übel bezahlt werden ... Zu unserem Glück ist dem nicht so, denn dem begrifflichen Denken entspringt auch die vernunftmäßige Verantwortlichkeit des Menschen, auf der allein seine Hoffnung beruht, die ständig wachsenden Gefahren steuern zu können.”
K. Lorenz, Das sogenannte Böse, S. 357f., frühe Auflage
Dieses Zitat fehlt in meiner 26. Auflage des “Sogenannten Bösen”; Konrad Lorenz hat wohl später bemerkt, daß er hier ins Schwafeln gekommen ist und hat die Pastorszeilen dann gestrichen. Zu tun, was die Lust vorschlägt, muß als höllischer Zustand gelten: Diebstahl, Raub, Vergewaltigung, Totschlag und Mord - der Krieg aller gegen alle jeden Tag außerhalb der Gruppen hat die Frühzeit des Menschen völlig bestimmt und tut das in Afrika noch heute. Die Ausformung einer Großhirnrinde ermöglichte die Impulskontrolle und die Instinktdistanz, und damit die Möglichkeit, Regeln zu befolgen, sich zu disziplinieren und die Unlust in Kauf zu nehmen, die es bereitet, sich nicht jederzeit zu nehmen, worauf man Lust hat. Es dauerte lange in Europa, Krieg und Kleinkrieg einzugrenzen und primitive Naturen leiden unter der Regelunterwerfung stets stark, weswegen es viele junge Männer in den syrischen Bürgerkrieg zieht, wo sie nach Lust und Laune schießen, foltern, töten und vergewaltigen können. Daß das vor allem junge Orientalen sind, die in Berlin, London und Paris aufgewachsen sind, deutet an, daß eine Kultur der zivilen Regelbefolgung erst langwierig wachsen muß. Daher ist die orientalische Einwanderung eine große Gefahr für den friedlichen Zivilisationsstatus Europas.
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