Freitag, 27. März 2015

Hegemonie und Rivalität




“Die Erfahrung … ergibt … eine allgemeine Regel, die nie oder selten trügt:

Der, welcher einem anderen zur Macht verhilft, geht selbst zugrunde; denn er macht ihn stark mit Geschick oder durch Gewalt, und beides ist dem, der zur Macht gelangt ist, verdächtig.” Machiavelli, Fürst,                                   Insel S. 30

“Geschick” und “Gewalt” machen stark.  Und der Starke ist eine Bedrohung des Starken. Denn er könnte dessen Platz einnehmen. Mit etwas Glück. Denn das spielt immer mit. Meist etwas mehr. Das Glück aber ist unbeständig, es kann auch dem Rivalen zugute kommen. Daher sind annähernde Gleichgewichtszustände polemogen - Octavian benutzte im Triumvirat Marc Anton und Lepidus für seine Machterringung, dann auch den Vertrag mit Pompeius, um letztendlich seine Mitherrscher zu vernichten. Erst als unumschränkter Herrscher wurde Octavian zum Augustus. 

Und so drängte auch das europäische Gleichgewichtsdenken immer erneut zum Krieg, bis der neue Hegemon Amerika neue Bedingungen setzte und die europäischen Staaten sich dank ihrer Begriffsstutzigkeit und des französischen Chauvinismus selbst degradierten. Die haushohe wirtschaftliche Überlegenheit der USA und die hohe militärische Überlegenheit sicherten für Jahrzehnte den Frieden in Europa. Stalin, Chruschtschow und Breschnew unternahmen keine weiteren Vorstöße über ihre bereits gemachten Eroberungen hinaus.

















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