Johann Heinrich Voss?
Ein Übersetzer und Philologe von Graden war der, in der Goethezeit.
Wenn man ihn kennt, dann durch seine grandiosen Homer-Übersetzungen:
“Kirke, wie kannst du begehren, daß ich dir freundlich begegne?
Da du meine Gefährten im Hause zu Schweinen zu Schweinen gemacht hast …
Also sprach ich; und eilend beschwur sie, was ich verlangte.
Als sie es jetzo gelobt und vollendet den heiligen Eidschwur,
Da bestieg ich mit Kirke das köstlich bereitete Lager. …
Und wir saßen ein ganzes Jahr von Tage zu Tage,
An der Fülle des Fleisches und süßen Weines uns labend. …
Da beriefen mich heimlich die lieben Gefährten und sagten:
Unglückseliger, denke nun endlich des Vaterlandes”.
Homer, Odyssee, 10. Gesang, Vv. 337ff.
Immerhin, in Otterndorf an der Elbemündung kennt man ihn noch, den Voß, denn da leitete er kurzzeitig die kleine Lateinschule. Und die Gemeinde vergibt alle Jahre einen ‘Voß-Preis für Literatur und Politik’.
Den sollte dieses Jahr Henryk Broder erhalten, was zweifellos eine gute Wahl gewesen wäre, wenn auch die Entfernung zwischen Vossens philhellenischen Hexametern und Broders schmissiger Schreibe beträchtlich ist.
Doch es erhob sich ein wild Geschrei ob der Entscheidung. Gar üble Gesellen von links schmissen mit Lehm, den erlaucht Geehrten unwürdig zu beschmutzen.
Ja, so geht’s heute zu in Otterndorf am Elbestrand.
Und der weitberühmte Broder WELTerfahren wandte sich ab mit Grausen.
Nicht war er geduldet in der Höheren Schrifttumskammer von SPIEGEL und ZEIT unweit von Otterndorf.
Loben wir ihn dafür und für seine rosenfingrigen Beiträge die erleuchten das Land.
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