Sonntag, 28. April 2019

Die Grillen der Geschichte






“Das Reich, später römisches Reich, noch später Heiliges Römisches Reich, zuletzt Heiliges Römisches Reich Deutscher Nation genannt, ist für die deutsche Geschichte nicht so sehr für seine Erfüllung bedeutungsvoll gewesen, denn so recht erfüllte Wirklichkeit war es nie. … gab es im Reich 1798 territoriale Herrschaften … Das alte Reich wurde, praktisch auf seinen (Napoleons, WD) Befehl, aufgelöst. … so mochte er sich wohl als der wahre und starke Erbe des mittelalterlichen Reiches … als der neue Karl der Große dünken. Ein Mißverständnis. Europa wollte im 19. Jahrhundert nicht auf das übernationale ‘Reich’, sondern auf Nationalstaaten hinaus; eine Entwicklung, welche das kaiserliche Abenteuer wesentlich beschleunigte.” (Golo Mann, Dt. Geschichte im 19. und 20. Jahrhundert, S. 26f., 65)

Ja, Napoleon, der von Großmannssucht getrieben Parvenü nutzte den französischen Hypernationalismus als Volksführer für seine ganz Europa überziehenden Kriege, mit denen er die Grenzen - an Karl anknüpfend - weiter nach Osten ausdehnen wollte. Damit befeuerte er den Nationalismus der anderen Länder.   

Heute denken die Brüsselkraten warm an Karl.










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