Donnerstag, 18. April 2019
Karl mochte große Buchstaben
Foto: Der Pesterreger (Wikip.)
Neben Karls d. Gr. ausgedehnter Kriegsführung gilt die “karolingische Bildungsreform” als sehr bedeutend. Sie war ein wichtiges Beschulungsprogramm für den Klerus zur Festigung des christlichen Glaubens. Karl interessierte sich darüberhinaus - durchaus untypisch für einen Gewaltherrscher dieser Zeit - für Kalenderkalkulation und Astronomie, auch ein wenig für antike Autoren wie Aristoteles. So weit, so gut dieser Nukleus der Alphabetisierung in illiteratem Land. Weniger gut die Affinität zum Aberglauben bei diesem zaghaften Beginn. Kein Gedanke an praktischen Sinn, kein Gedanke an die Wasserleitung. Als Karl 801 Rom verließ, griff eine Pestepidemie um sich. Mit der aristotelischen und mit der christlichen Art des Denkens ließ sich die Bakteriologie nicht begreifen, und so dauerte es bis zum 19. Jahrhundert, bis 1894, bis Alexandre Yersin den Pesterreger Yersinia pestis entdeckte.
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