Im 15. Jahrhundert unternahm die Ming-Dynastie ein paar Ausflüge über See bis nach Afrika, stellte diese aber wieder ein. Das eigene Staatsgebiet war genug. Einzelaktionen, wie sie die Normannen unternahmen, waren im zentralistischen China undenkbar. Erfüllt von großer Selbstherrlichkeit, die alles Fremde abwertete, erstarrte China und verfiel in Armut für die Mehrheit seiner Bewohner.
Wie anders sah das im Nahen Osten und Europa aus! Rom entwickelte Ingenieurskunst und Kriegshandwerk, was das Reich zu weiten Eroberungen im Norden und Süden befähigte. Die römischen Beamten waren Juristen und Feldherren, die chinesischen waren Literaten. Nach dem Niedergang des Reiches übernahmen die kriegerischen Karolinger die Eroberungsrolle - und die Araber taten es.
Erfolgreicher waren zunächst die Araber, die bis Poitiers vordrangen (732), und die erst im Verlauf von Jahrhunderten von den Karolingern zurückgedrängt wurden.
Der dezentrale christliche Expansionismus auf der Grundlage der fränkischen Agrarrevolution und der Vasallität erwies sich gegenüber der patrilinearen Untertanenmentalität der Araber als leistungsstärker in Kriegstechnik, Bürokratie, Handelskompetenz und Verwaltungsgeschick. Dabei spielten auch die Mönchskrieger eine europaweite Rolle, denn sie besaßen überall Klöster und Ländereien. Sie bildeten 1207 in Livland - die Schwertbrüder - den ersten Ordensstaat der Geschichte.
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