Freitag, 10. August 2007

Sklaverei in Mauretanien, Folter in Gaddafi-Land

Na, das ging doch flott: Mauretanien will künftig Sklaverei unter Strafe stellen - "laut Schätzungen von örtlichen Menschenrechtsgruppen könnten bis zu 600.000 Menschen in Mauretanien in verschiedenen Formen von Sklaverei leben." FAZ 10.8.

Und noch schneller:
""Libyen
Gaddafis Sohn: Bulgarinnen wurden gefoltert


"Es gab die Drohung, ihre Familien anzugreifen"
10. August 2007 FAZ
Saif al Islam al Gaddafi, Sohn von Libyens Staatschef Muammar al Gaddafi, hat ohne Umschweife bestätigt, dass die einst in dem Land festgehaltenen bulgarischen Krankenschwestern und der palästinensische Arzt gefoltert wurden. „Sie wurden mit Strom gefoltert“, sagte Gaddafi dem arabischen Fernsehsender Al Dschazira laut Angaben auf dessen Internetseite. „Und ihnen wurde angedroht, ihre Familien anzugreifen.“

Der Arzt und die fünf Krankenschwestern waren acht Jahre lang unter dem Vorwurf festgehalten worden, hunderte libysche Kinder vorsätzlich mit dem HI-Virus infiziert zu haben. Sie wurden zum Tode verurteilt, bevor die Strafe nach der Zahlung von 460 Millionen Dollar Entschädigung an die Familien der Opfer in lebenslange Haft umgewandelt wurde. Am 24. Juli wurden sie nach Bulgarien überstellt, dort begnadigt und freigelassen.

„Es war eine Tragödie“

Sie hatten stets ihre Unschuld beteuert und berichtet, dass ihnen in libyscher Gefangenschaft unter Folter das Geständnis abgepresst wurde, die Kinder absichtlich mit dem HI-Virus infiziert zu haben. Über die Aussagen des palästinensischen Arztes, der nach Angaben seines Anwalts mit Hilfe der Vereinten Nationen gegen Libyen vorgehen will, sagte Gaddafi Al Dschazira, bei vielem handele es sich um „nichts als Lügen“.

Nach Angaben der Nachrichtenagentur Reuters soll Gaddafi zudem bestätigt haben, dass die Kinder bereits vor der Ankunft der fünf Krankenschwestern und des Arztes mit dem HI-Virus infiziert wurden. „Es war eine Tragödie, aber es geschah nicht absichtlich“, sagte Saif al Islam demnach über die Erkrankungen. Auf der englischen Internetseite von Al Dschazira war diese Aussage zunächst nicht zu finden.

„Die Europäer haben uns auch erpresst“

Gaddafis Sohn, der kein offizielles Amt in der Regierung ausübt, hatte in den vergangenen Tagen öfters mit freizügigen Angaben über den Fall überrascht. Im amerikanischen Magazin „Newsweek“ gestand er ein, sein Land habe die EU tatsächlich erpresst, indem es für die Freilassung der Krankenschwestern und eines Arztes die Entschädigung in Millionenhöhe ausgehandelt habe. „Aber die Europäer haben uns auch erpresst.“

Es sei in der Tat „ein unmoralisches Spiel“ gewesen, „aber die Europäer haben die Regeln aufgestellt, und jetzt zahlen sie den Preis dafür“, sagte Gaddafi dem Magazin. Auf die Frage, was Frankreich im Gegensatz zu anderen Ländern geboten habe, damit es nun den Zuschlag für ein großes Rüstungsgeschäft erhielt, sagte er: „Wir reden von hunderten Millionen Euro für das Gesundheitswesen in Libyen.“

Die französische Regierung hatte bestätigt, eine umfangreiche Rüstungsvereinbarung mit Libyen abgeschlossen zu haben. Es wäre die erste Lieferung seit Ende des Waffenembargos gegen das nordafrikanische Land im Jahr 2004."

- Afrikanisches Verhältnis zur Medizin: Die südafrikanische Gesundheitsministerin „ist gegn eine Behandlung mit Aids-Medikamenten und sagt, das HIV-Virus könne auch mit Knoblauch und Roter Beete bekämpft werden.“ 10.8. FAZ

Keine Kommentare: