Donnerstag, 15. Juli 2010
WDR5, deutsche Geschichte und die neue, rotgrüne Minderheitsregierung in Düsseldorf
Friedrich Wilhelms Presseklub - seiner Zeit voraus
Bild Wiki.
- WDR5, Geschichte und die neue, rotgrüne Minderheitsregierung in Düsseldorf.
Der Preußenkönig Friedrich Wilhelm I. regierte 1713-1740 und sanierte das Land nach dem verschwenderischen und prunksüchtigen Friedrich I. ("Bernsteinzimmer") durch calvinistisch-pietistische Sparsamkeit, Staatsraison und Fleiß. Weltweit war er der erste König, der sich als Diener des Staates verstand. Er führte die allgemeine Volksschulpflicht für die Bediensteten der staatlichen Domänengüter ein, in seinem Presse-Lesezirkel ("Tabakskollegium", vgl. Eintrag 19.3.09) wurden die führenden Blätter zwischen Paris und Wien gelesen und diskutiert, wobei ein freies Wort nicht nur erlaubt, sondern auch gefordert wurde. Besonders auffällig bei ihm, auch im Hinblick auf seinen kriegslüsternen Sohn Friedrich II. (der sog. "Große"), war seine Kriegsablehnung, obwohl er die Marotte der "Langen Kerls" pflegte. Gut, sich daran zu erinnern.
Nicht so gut, daß der WDR5 sich bei seinen Geschichtsunkenntnissen im ZEITZEICHEN am 14.7.10 wieder selbst übertrifft, indem Hildburg Heider erklärt: "Friedrich Wilhelm I. interessierte sich mehr für Krieg" und habe daher das Bernsteinzimmer an den russischen Zaren Peter verschenkt.
Zweifach wird Friedrich Wilhelm I. damit verkannt: seine persönliche Bescheidenheit wird unterschlagen, und, noch viel wichtiger, seine politische Friedfertigkeit, die Preußen sich großartig entwickeln ließ. (Vgl. u.a. Golo Mann, Dt. Geschichte, Gerh. Prause, Tratschkes Lexikon für Besserwisser)
Hildburg Heider hat vielleicht schon ihr Abitur auf einer nordrheinwestfälischen Gesamtschule gemacht, das kann natürlich nicht ohne Folgen bleiben.
Als Referendar mußte ich übrigens Anfang der 80er Jahre erleben, wie stark das Niveau am Gymnasium abgesenkt wurde, eine Kollegin berichtete Gleiches von ihrer Schulform, ihre gute Kölner Hauptschule wurde in eine schlechte Gemeinschaftsschule umgewandelt. Dieser Weg soll jetzt forciert weiter beschritten werden. Die neue, rotgrüne Minderheitsregierung in Düsseldorf will die Gesamtschule als dominierende Schulform durchdrücken.
Da wird Hildburg Heider vielleicht demnächst im WDR Lesekurse für Gemeinschaftsschulabiturienten anbieten können. Da braucht sie dann auch keine Kenntnisse in deutscher Geschichte.
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