Samstag, 7. Juni 2014

Wo guckst du denn wieder hin?!









Psychologin Anna Schubö beschäftigt sich in Marburg mit der Auswahl von Objekten in der optischen Wahrnehmung. 
Damit hat sich Goethe schon gedanklich befaßt in der Feststellung, man sehe nur, was man wisse. 
Schubö interessiert dabei die Rolle der Bewertung bei der Lenkung der Aufmerksamkeit. Sie nennt es launig „Koordination von visueller Salienz und Top-down-Signalen zur Festlegung von Priorität in der visuellen Selektion“(NEUROforum 2.14/S. 231)

In Nietzsches ZARATHUSTRA heißt es dazu:
»Dem Reinen ist alles rein« – so spricht das Volk. Ich aber sage euch: den Schweinen wird alles Schwein!“(III,14)

Psychologin Schubö beschäftigt sich also mit einem wichtigen Thema. Wir sind gespannt auf die Ergebnisse. Denn Aufmerksamkeit verbraucht Zeit, und unsere Zeit läuft ab, was SENECA als wichtigstes Thema der Lebenskunst erschien:

„(1)  Tue es so, mein Lucilius; rette Dich Dir selbst; sammle und bewahre die Zeit, die Dir jetzt bald geraubt, bald entwendet wurde, bald entschlüpfte. Glaube mir, es ist so, wie ich schreibe: ein Teil der Zeit wird uns entrissen, ein anderer unbemerkt entzogen, ein dritter zerrinnt uns. Doch der schimpflichste Verlust ist der, der aus Nachlässigkeit erwächst; und betrachten wir's genauer, so verfließt den Menschen der größte Teil der Zeit, indem sie Übles tun, ein großer, indem sie nichts tun, das ganze Leben, indem sie andere Dinge tun als sie sollten.“ 1. Brief an Lucilius


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