TAG DES WISSENSCHAFTLICHEN IRRTUMS
Wissen ist schick. Und gewährt viele Vorteile. Besonders der Blick in die Zukunft, die niemand kennt und auf die man sich gerne einstellt, ist begehrt, um Schaden zu vermeiden. Priester und Seher aller Zeiten gaben vor, in die Zukunft blicken zu können. Aus dem Orakel von Delphi wurde eine Zunft von Untergangspropheten, aus dem Apokalyptiker Johannes wurde Oswald Spengler und heute Hans Joachim Schellnhuber. Der Blick in die Zukunft gibt sich in der Moderne gerne wissenschaftlich. Dabei wird gerne übersehen, daß die Wissenschaft aus einer Kette von Irrtümern besteht, die mühsam überwunden wurden und werden. Oft leisten dabei Außenseiter die Hauptarbeit, und ihre Arbeit wird manchmal erst nach ihrem Tode anerkannt. Der Arzt Ignaz Semmelweis (1838-65) landete sogar in der Psychiatrie, der Mathematiker und Physiker Ludwig Boltzmann (1844-1906) gar brachte sich um. Der Meteorologe und Entdecker der Kontinentalverschiebung Alfred Wegener (1880-1930) mußte den Spott der Geologen ertragen und wurde erst viel später anerkannt.
Mit der Erforschung der Gegenwart hatten die Wissenschaften stets genug Probleme. Die Zukunft ist ihnen nicht zugänglich.
Um einer Überschätzung der Wissenschaft zu begegnen, sollte man dringend einen TAG DES WISSENSCHAFTLICHEN IRRTUMS einführen.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen