Freitag, 1. Oktober 2021

Debatte muß nicht sein

 Debatte muß nicht sein

“Unsere Kultur verabschiedet sich grußlos von der Mehrheitsentscheidung. Staatliche wie suprastaatliche Organe haben sich aufs Aushandeln verlegt, vermeiden zunehmend das Abstimmen. … Wo die Mehrheitsregel waltet, muß keine Demokratie sein; aber wo Demokratie ist, kann nur die Mehrheitsregel gelten.”*

2020 zeigte in dieser Entwicklung den bisherigen Höhepunkt. Ein ausgewählter Virologe, der sich anbiederte, wurde von Merkel und ihren Kumpanen ausgewählt, den Bundestag zu ersetzen. Die anderen Parteien - Grüne, Linke und FDP spiel(t)en mit.  

*Egon Flaig, Die Mehrheitsentscheidung, Entstehung und kulturelle Dynamik, 2013, S. 19  


Tacitus weiß von Disputation nichts zu berichten:

“Volksversammlung. Ueber minder bedeutende Angelegenheiten berathen die Häuptlinge, über die wichtigeren die Gesamtheit. Indessen auch wo dem Volke die Entscheidung zusteht, wird die Sache von den Häuptlingen durchgesprochen. Für diese Berathungen haben sie, wenn kein unerwarteter Zufall eintritt, ihre festen Tage, und zwar gelten Neumond oder Vollmond als günstigste Zeit für die Staatsgeschäfte. Der Germane rechnet Gewicht seiner Meinung als auf die Gewalt seines Machtspruchs gestützt. Findet eine Ansicht keinen Beifall, so geht ein verneinendes Murren, gefällt sie, so tönt das Klirren der Speere durch die Versammlung. Waffenklang ist das ehrenvollste Zeichen des Beifalls.


Tacitus, C. Cornelius. Die Germania, Volksversammlung. (German Edition). Kindle-Version. 


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