Donnerstag, 23. August 2012

Da lachten die Kapetinger






Diese zusammenhanglosen Fleckchen in Altrosa vom Niederhein bis Ostpreußen um 1700 sollten tatsächlich einmal ein Staat werden – wäre ohne den calvinistischen Turbo kaum gelungen.
Erst 1660 hatte sich das Herzogtum Preußen aus dem polnischen Lehensverband gelöst, es gehörte aber nicht zum Deutschen Reich.

(Karte: Harms Geschichts- u. Kulturatlas)




„In einem alten französischen Konversationslexikon steht unter dem Namen Preußen die Beschreibung: ‚Ein Königreich, das durch Kriege und Räubereien gewachsen ist.’
Nun, das sind alle Königreiche - und die meisten Republiken. Friedrich der Große hat hier nichts anderes getan als Ludwig von Frankreich oder Peter von Rußland oder Präsident Polk von den Vereinigten Staaten von Amerika.“
(Golo Mann, Dt. Geschichte, S. 41)

Allerdings war Preußen im 16. Jahrhundert nur ein unbedeutendes, zerrissenes Fürstentum ohne homogene Bevölkerung. Es bestand aus den unzusammenhängenden kleinen Gebieten der Mark Brandenburg, dem Herzogtum Preußen und den winzigen rheinischen Gebieten Kleve, Mark und Ravensberg. Eine Lächerlichkeit verglichen mit Frankreich und den Kapetingern, die sich dieses homogene Gebiet unterwarfen. Aber bereits 1539 schloß sich Joachim II. dem Luthertum an und Johann Sigismund trat 1618 zum Calvinismus über. Dabei blieb es unter dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der aber seine katholischen und lutherischen Bürger respektierte und keine Bartholomäusnacht anrichtete. König Friedrich Wilhelm I., ebenfalls Calvinist, führte das Werk des Großen Kurfürsten, die Staatsbildung, fort und machte Disziplin und Sparsamkeit zur Staatsraison. So gedieh Preußen, wobei auch die protestantische Neigung zu Schule und Wissenschaft eine Rolle spielte, während es mit dem katholischen Bayern und dem katholischen Österreich nicht recht weiterging. 

So wie es in Südamerika auch heute noch nur sehr holperig weitergeht und zwischendurch Chikago Boys importiert werden müssen. Katholische Länder unter säkular-religiöser Verwaltung wie Kuba verelendeten allerdings. Wo der Katholizismus noch eine gewisse Zurückhaltung übt, im Wirtschaftsleben, dort gebärdet sich die politische Säkularreligion (Eric Voegelin) Marxismus totalitär und setzt alle 5 Grundsätze der Wohlstandsmehrung außer Kraft:
1.  Berechenbare politische Rahmenbedingungen
2.  Herrschaft des Gesetzes
3.  Anreize, sich produktiv zu verhalten
4.  Marktwirtschaft, Haftung
5.  Klare Grenzen für die Staatstätigkeit
Aus solcher Mißachtung folgt Armut. Auch Zusammenbruch. Das schaffen aber totalitäre metaphysische Religionen auch. Persien steht am Rande des Ruins.


1 Kommentar:

Anonym hat gesagt…

Was war noch die Monroe-Doktrin?