Diese
zusammenhanglosen Fleckchen in Altrosa vom Niederhein bis Ostpreußen um 1700 sollten
tatsächlich einmal ein Staat werden – wäre ohne den calvinistischen Turbo kaum
gelungen.
Erst 1660
hatte sich das Herzogtum Preußen aus dem polnischen Lehensverband gelöst, es
gehörte aber nicht zum Deutschen Reich.
(Karte:
Harms Geschichts- u. Kulturatlas)
„In einem alten französischen Konversationslexikon steht unter dem Namen Preußen die Beschreibung: ‚Ein Königreich, das durch Kriege und Räubereien gewachsen ist.’
Nun,
das sind alle Königreiche - und die meisten Republiken. Friedrich der Große hat
hier nichts anderes getan als Ludwig von Frankreich oder Peter von Rußland oder
Präsident Polk von den Vereinigten Staaten von Amerika.“
(Golo
Mann, Dt. Geschichte, S. 41)
Allerdings
war Preußen im 16. Jahrhundert nur ein unbedeutendes, zerrissenes Fürstentum
ohne homogene Bevölkerung. Es bestand aus den unzusammenhängenden kleinen Gebieten
der Mark Brandenburg, dem Herzogtum Preußen und den winzigen rheinischen Gebieten
Kleve, Mark und Ravensberg. Eine Lächerlichkeit verglichen mit Frankreich und
den Kapetingern, die sich dieses homogene Gebiet unterwarfen. Aber bereits 1539
schloß sich Joachim II. dem Luthertum an und Johann Sigismund trat 1618 zum
Calvinismus über. Dabei blieb es unter dem Kurfürsten Friedrich Wilhelm, der
aber seine katholischen und lutherischen Bürger respektierte und keine
Bartholomäusnacht anrichtete. König Friedrich Wilhelm I., ebenfalls Calvinist,
führte das Werk des Großen Kurfürsten, die Staatsbildung, fort und machte
Disziplin und Sparsamkeit zur Staatsraison. So gedieh Preußen, wobei auch die
protestantische Neigung zu Schule und Wissenschaft eine Rolle spielte, während
es mit dem katholischen Bayern und dem katholischen Österreich nicht recht
weiterging.
So wie es in Südamerika auch heute noch nur sehr holperig
weitergeht und zwischendurch Chikago Boys importiert werden müssen. Katholische
Länder unter säkular-religiöser Verwaltung wie Kuba verelendeten allerdings. Wo
der Katholizismus noch eine gewisse Zurückhaltung übt, im Wirtschaftsleben,
dort gebärdet sich die politische Säkularreligion (Eric Voegelin) Marxismus totalitär und
setzt alle 5 Grundsätze der Wohlstandsmehrung außer Kraft:
1. Berechenbare politische
Rahmenbedingungen
2. Herrschaft des Gesetzes
3. Anreize, sich produktiv zu verhalten
4. Marktwirtschaft, Haftung
5. Klare Grenzen für die
Staatstätigkeit
Aus
solcher Mißachtung folgt Armut. Auch Zusammenbruch. Das schaffen aber
totalitäre metaphysische Religionen auch. Persien steht am Rande des Ruins.
1 Kommentar:
Was war noch die Monroe-Doktrin?
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