Montag, 31. August 2009

Kommunalwahl: CDU blieb stärkste Kraft bei Verlusten



Andauer des schönen Früherbstwetters: 13-23°C .

- Gemischte Wahlergebnisse:
Kommunalwahl NRW: Gesamtergebnis: CDU 38,6%, SPD 29,4%, Grü. 12%, FDP 9,2%, Linke 4,4%:
Odenthal: Neuer Bürgermeister Roeske (gem. Kand. von SPD, FDP, Grü., UWG) siegt mit 52%, Wahlbeteiligung 67%; Rat: CDU 40,5% (-2,6%), SPD 16,3% (-1,9%), Grüne 14,2 (+2,6%), FDP 13,8 (+2%), UWG 9,1, BRunde 4,9%, Erhard Schulz 1,2%; (Hahnen.: CDU 45,1%, FDP 20, BR-O 10, Gr. 9,2%, UWG 8,9, SPD 6,8%) ; die Altenberg-Umgestaltungspläne im Rahmen der sog. Regionale verursachten die Ablösung Maubachs; persönliche Animositäten spielten zwischen FDP und CDU eine große Rolle.
Kreis: CDU 38,4% (-2%), SPD 22,9% (-4,9%), Gr. 12,9, FDP 11,9, UWG 4,8, BürgerForum 1,9%, Sonst. 7,2; Landrat: CDU Menzel 53,8%, SPD Zorn 26,7%

- Thüringer CDU (31,2%) verlor vor allem an die SPD (18,5%), Linke 27,4%
- FDP (10%) in Sachsen erhält mehr Direktstimmen als die SPD (10,4%), CDU 40,2%
- Saarland: CDU 34,5%, SPD 24,5%, Linke 21,3%, FDP 9,2%, Grü. 5,9%, Sonst. 4,6%

- Hochlohnpolitik, das deutsche Problem: "Tarifverdienste steigen kräftig . 2 bis 3 Prozent mehr trotz Null-Inflation.
ppl. FRANKFURT, 28. August. Mitten in der tiefsten Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten sind die Tarifverdienste deutscher Arbeitnehmer preisbereinigt ... " FAZ
/// Von der einen Seite die hohen Löhne, von der anderen Seite die willkürliche Energieverteuerung, von der dritten Seite die hohe Besteuerung und der vierten die ostasiatische Billiglohnkonkurrenz - recht schwierig.

- Risikobereitschaft: Auch das ein Problem Deutschlands, wo das Streben nach Selbständigkeit gering ist: "Was die Risikobereitschaft prägt.
Der Einfluss der Eltern ist größer als gedacht, zeigt die Verhaltensökonomik. Aber auch ein traumatisches Ereignis wie die Große Depression kann die Risikoeinschätzung prägen.
Von Philip Plickert
Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm, sagt das Sprichwort. Auch in ihren wirtschaftlichen Verhaltensweisen sind Kinder ihren Eltern oft erstaunlich ähnlich. Das zeigen Untersuchungen - sowohl Experimente als auch Umfragen - von Verhaltensökonomen. Demnach "erben" Kinder risikofreudiger Eltern deren höhere Risikoneigung. Sie wagen mehr - und gewinnen im Durchschnitt auch mehr. ...
"Vertrauen in das Wirtschaftssystem und Vertrauen in Geschäftspartner sind ganz wesentlich für unser Verhalten, weil jede ökonomische Handlung unter Unsicherheit passiert", erklärt Armin Falk von der Universität Bonn, einer der führenden Experimentalökonomen in Deutschland. Als im vergangenen Herbst viele Sparer plötzlich Angst um ihre Sparguthaben bekamen, da war ein "Run" auf die Banken nicht auszuschließen. Auch bei jedem alltäglichen Geschäft spielt Vertrauen eine Rolle: "Wir kaufen viele Güter, deren Qualität erst später, nachträglich feststellbar ist", erklärt Falk. Erscheint der Verkäufer nicht vertrauenswürdig, so kommt das Geschäft nicht zustande. In Gesellschaften ohne stabile soziale Beziehungen und ohne stabiles Geld findet weniger marktwirtschaftlicher Austausch statt.

Für den individuellen wirtschaftlichen Erfolg spielt eine große Rolle, welche Risiken wir am Markt einzugehen bereit sind. Dabei wird die Risikoeinstellung stark von der Familie geprägt, in der jemand aufwächst, wie die Verhaltensökonomen Falk, Thomas Dohmen, David Huffmann und Uwe Sunde gezeigt haben. Statistische Grundlage ihrer Untersuchung war eine Stichprobe von 3600 Eltern und (erwachsenen) Kindern aus dem Sozioökonomischen Panel. Darin erklären die Befragten detailliert ihre Risikobereitschaft in verschiedenen Fragen: etwa Autofahren, Geldanlage, Sport, Freizeit, Karriere und Gesundheit. ..." FAZ 8.6.09

Sonntag, 30. August 2009

Kandidatenbrief Kommunalwahl



Das Kernkraftwerk Calder Hall (GB, Cumbria) war das erste kommerziell zur Stromerzeugung eingesetzte Kernkraftwerk.

Sehr geehrte Frau Kandidatin,
vielen Dank für Ihre ausführliche Solar-Antwort! Es ist erfreulich, wenn Kandidaten in ihrem Stimmbezirk klare Auskunft geben.
Zunächst die Rohstoffreserven:
"Die heimische Braunkohle kann als eine relativ günstige Energiequelle nicht hoch genug eingeschätzt werden. ... Kohle wird mit einer sehr viel größeren Reserve und einer potentiellen Reichweite von mehreren hundert Jahren ..." Denkschrift der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften, S. 12f. - Im Jahr 2200, wenn Sie also schon hundert Jahre verstorben sein werden, wird es also noch viel und reichlich günstige, subventionsfreie deutsche Braunkohle geben, die im Tagebau ohne Bergwerksunglücke abgebaut werden kann. Eine "Reichweite von mehreren hundert Jahren", ist das nicht wunderbar? Und ähnlich verhält es sich mit Uran und Thorium, wobei man immer davon ausgehen kann, daß man jedes Jahr, wie beim Öl, neue Vorkommen entdecken wird. Da bei der Kernspaltung der Uranpreis keine große Rolle spielt, da nur 3% der Stromerzeugungskosten durch das Uranerz verursacht werden, ist auch das japanische Verfahren der Urangewinnung aus Meerwasser interessant (vgl. Akademie-Denkschrift S. 10f.). Auch wenn Sie also schon 1000 Jahre verstorben sein werden, wird es noch viel Uran für die Energiegewinnung geben. Möglicherweise wird man dann aber kein Kernspaltungsmaterial mehr brauchen, weil Ihre Enkel und Urenkel mit der Kernfusion arbeiten werden. So wie die Sonne es macht, unser guter alter Fusionsreaktor, und wie der europäische Fusionsversuchsreaktor ITTER in Südfrankreich es erforscht. -
Lehnen Sie sich also entspannt zurück, was die Reichweite der Energiegewinnungsrohstoffe betrifft, und studieren Sie vielleicht Energietechnik. Ingenieure werden gebraucht, besonders in Deutschland, derzeit sind über 60.000 Stellen offen.

Sie schreiben, "dass die Photovoltaik-Anlagen stetig verbessert werden, weil viele Menschen darin Zukunft sehen und sie auch Arbeitsplätze schafft." Stimmt das?
Wer hätte gedacht, daß alle deutschen Solarfirmen (außer Solarworld) 2009 rote Zahlen schreiben? Eine Vermutung konnte man haben, weil die Modul-Preise völlig überhöht waren und das den Wettbewerb in Gang setzt, der die Preise nach unten schickt. Ein Wettbewerb, der wahrscheinlich von den dt. Firmen nur Ersol und Solarworld übrig läßt, aber nur, wenn sie zur Montage nach China gehen, wo diese relativ einfache Technik - eben kein High-Tech !!! - inzwischen zur Hälfte des dt. Modulpreises angeboten wird. Arbeitsplätze verloren, Kapital fehlgeleitet. Die wenigen deutschen Arbeitsplätze werden zu etwa 80% verschwinden, weil die großen chinesischen Firmen Suntech und Yingli das Geschäft machen werden.- In den sonnenscheinreichen Tropen und Subtropen, wo es keine Stromnetze gibt, kann Solarenergie eine Möglichkeit sein, die aber teuer ist.

Sie schreiben: "Die Atomenergie ist im Moment auf dem Rückzug." Wirklich? Fahren Sie einmal nach Frankreich und zählen Sie die Kernreaktoren. Zudem: ' In Olkiluoto entsteht ein neues Kernkraftwerk. Es ist der erste Neubau innerhalb
der Europäischen Union seit dem Reaktorunfall von Tschernobyl. Schon seit langem
laufen hier die Meiler OL-1 und OL-2 mit einer Leistung von jeweils 860
Megawatt. Zusammen mit den beiden Reaktoren russischer Bauart in Luviisa,
östlich von Helsinki gelegen, decken die Anlagen ein Viertel des finnischen
Strombedarfs. Nun kommen mit dem leistungsstärksten Atomkraftwerk der Welt 1600
Megawatt dazu. Wenn der neue Reaktor ans Netz geht, erhöht sich der Anteil des
Atomstroms in Finnland auf 37 Prozent.
"Wollten wir die Energie, die Olkiluoto-3 produzieren wird, mit Windrädern
erzeugen, müssten wir mehr als sechstausend Windturbinen mit einer
durchschnittlichen Leistung von einem Megawatt aufstellen", sagt Käthe
Sarparanta von der Betreiberfirma Teollisuuden Voima Osakeyhtiö mit feinem
Lächeln. "Doch leider gibt es bei uns nicht genügend Wind." Sarparanta ist
Spezialistin für heiße Themen. Bis vor zwei Jahren war sie für das Management
der abgebrannten Brennstäbe in Olkiluoto verantwortlich, jetzt kümmert sie sich
um die vielen Presseanfragen. Seit Baubeginn steht ihre Firma im Zentrum
internationaler Aufmerksamkeit. "Finnland führt den Westen zurück zur
Atomkraft", titelte etwa die New York Times. Aber auch Großbritannien, die
Schweiz, Frankreich und die Vereinigten Staaten wollen wieder Atomkraftwerke
errichten. Weltweit sind zurzeit neben dem finnischen Meiler 29 weitere im Bau.
Fast alle davon in Asien, und zwar nach so alten Bauplänen, dass sie in Europa
oder Nordamerika keine Chance auf Zulassung hätten.' Die Renaissance der Kernkraft , FAZ 11.01.2007

Das Kernkraftwerk Calder Hall in Großbritannien ging am 27. August 1956 mit einer Leistung von 50 MW als erstes kommerzielles Kernkraftwerk der Welt ans Netz. Seitdem haben insbesondere die 17 deutschen Kernkraftwerke gezeigt, daß sie im Normalbetrieb rund um die Uhr zuverlässig und sicher arbeiten. Seit dieser Zeit gab im Straßenverkehr abertausende Tote, desgleichen im Steinkohlebergbau. Jährlich sind allein in China nach der offiziellen Statistik etwa 2000 Steinkohlebergbautote ausgewiesen. Seit 1957 Garching in Betrieb ging, gab es keine deutschen Todesopfer zu beklagen. Das ist beeindruckend.
Wer den leeren Versprechungen der Solarfirmen glauben schenken will, soll das tun. Er kann beliebig viele Aktien der Solarfirmen kaufen und Anleihen zeichnen. Aber er sollte nicht in die Tasche der anderen Stromkunden greifen. Der Stromkunde muß für seinen Haushaltsstrom ca. 21 Cent pro Kilowattstunde bezahlen; das Doppelte (!), nämlich 43 Cent (!) muß er zwangsweise für den eingespeisten Solarstrom zahlen! Das ist schlicht unanständig. Wer seinem Solaraberglauben frönen will, soll das tun. Aber dafür selbst bezahlen. Alles andere ist Abzockerei.

Samstag, 29. August 2009

Qual der Wahl



Unser lieber Fusionsreaktor erzeugt pausenlos Kernenergie -
seit sieben Wochen ohne Flecken (http://wattsupwiththat.com/2009/08/28/)

Sehr geehrter Herr Landratskandidat!

Alle sind für das Wahre, Gute, Schöne, grüneres Blattgrün, besseres Wetter, für sichere Arbeitsplätze und preiswerte Energie.
Einige wollen aber auch die Landschaft mit teueren Windrädern verschandeln und mehr Geld für Sommertagszufallsenergie einsetzen, für die extrem teure Photovoltaik. In Odenthal für eine sog. „Bürgersolaranlage“ .
Die Energieversorgung zu sichern ist für eine Industriegesellschaft wie Deutschland lebenswichtig. Sie steht im weltweiten Wettbewerb und die Energiekosten können entscheidend sein. Die Aluminiumhütte Stade mit 6000 Arbeitsplätzen mußte wegen zu teuren Stroms bereits schließen. Die Aluminiumhütte Neuss wird aus dem gleichen Grund dieses Jahr geschlossen. Vernichtete Arbeitsplätze.
„ Die Energieversorgung sichern“ ist auch der Titel einer Denkschrift der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften. Dort finden sich Angaben zu den „Investitions- und Erzeugungskosten einiger Verfahren zur Stromerzeugung“ , S. 28, Tab. 5 :
Für die Solarenergie ohne Speicherung betragen die Speziellen Investitionskosten ca. 7000 US-$ je Kilowatt, die Brennstoffkosten 0 $ und die Stromerzeugungskosten ca. 70 Cent (!!) je Kilowattstunde. Die Kernkraftnutzung erfordert Investitionskosten ca. 600 US-$ je Kilowatt, die Brennstoffkoste betragen ca. 0,5 Cent je Kilowattstunde und die Stromerzeugungskosten ca. 2,5 Cent je Kilowattstunde. Fazit: „Die Photovoltaik ist noch sehr weit von der Wirtschaftlichkeit entfernt.“ (Akademie-Denkschrift, S. 27)
Diese Zahlen sprechen eine klare Sprache. Durch u.a. Wettbewerb, größere Serien und technische Entwicklungen wie die Dünnschichtzelle hat sich die Solarenergie inzwischen hinter dem Komma verbilligt, sie wird aber auf der Nordhalbkugel nie wettbewerbsfähig werden. Im Winter bei höchstem Strombedarf liefert die Photovoltaik am wenigsten Strom.
Zudem ist zu berücksichtigen:
Die Energiedichte der Sonneneinstrahlung ist gering und wird es immer bleiben. Für unsere wolkenreichen Breiten gilt das verstärkt. Die Sonne scheint nur am Tage. Für die Herstellung, Installation, Wartung und Instandhaltung der Solaranlagen - bei gewissenhafter Bilanz aller Rohstoffe und Veredelungsprozesse - wird mehr Primärenergie verbraucht, als sie während ihrer Lebensdauer erzeugen. Für jedes installiertes Kilowatt Solarenergie muß zudem parallel ein schnell hochfahrbares Gaskraftwerk vorgehalten werden. Verschneite Solar¬zellen auf dem Dach geben keinerlei Energie ab.
Strom ist in Deutschland doppelt so teuer wie in den USA oder bei unserem Nachbarn Frankreich, der 70% aus der Kernkraft erzeugt. Wegen des EEG. Das bedroht den Standort Deutschland. Jede in Odenthal eingespeiste Kilowattstunde extrem teure Solarenergie muß von allen Stromverbrauchern zwangsweise bezahlt werden. Die in Aussicht gestellte Rendite für eventuelle Anleger ist der Griff in die Tasche der anderen Bürger.
Jeder Einwohner zahlte bereits 2007 für seinen Strom zusätzliche 70 €uro verursacht durch das EEG. Das EEG ist unsinnig und bedroht Arbeitsplätze. Der Strom darf nicht künstlich verteuert werden!

Mich würde Ihr Standpunkt zu dieser sog. „Bürgersolaranlage“ interessieren.

Mit freundlichen Grüßen


PS: PS: Wer hätte gedacht, daß alle deutschen Solarfirmen (außer Solarworld) 2009 rote Zahlen schreiben? Eine Vermutung konnte man haben, weil die Modul-Preise völlig überhöht waren und das den Wettbewerb in Gang setzt, der die Preise nach unten schickt. Ein Wettbewerb, der wahrscheinlich von den dt. Firmen nur Ersol und Solarworld übrig läßt, aber nur, wenn sie zur Montage nach China gehen, wo diese relativ einfache Technik - eben kein High-Tech !!! - inzwischen zur Hälfte des dt. Modulpreises angeboten wird. Arbeitsplätze Pustekuchen, Kapital fehlgeleitet.-

Literaturhinweis: Die Energieversorgung sichern. Eine Denkschrift der Nordrhein-Westfäl. Akademie der Wissenschaften ( kostenl. Bezug: http://develop.servicesite.de/akdw/index.php?searchword=Denkschrift&option=com_search&Itemid= )

Freitag, 28. August 2009

Deutsch-deutsche Auswanderung



Anwerbebroschüre der SED-Diktatur: "Werbung für eine der wichtigsten Zielgruppen. Die speziell für Jugendliche entwickelte Broschüre: 'Wir kamen aus dem "goldenen" Westen' (1955)" (Text, Bild: Stöver / Henkel-Stiftung)

- Zeichen der Krise: Heute wird in Hagen das neue Emil-Schumacher-Museum eröffnet, zusammen mit dem sanierten Osthaus-Museum, sie bilden das neue Hagener Kunstquartier.-
Ifo- und GfK-Index gestiegen, DB korrigiert Bip-Prognose für 2010 auf +1,4%, ähnlich DIW .

- ' „Zuflucht DDR“ — Bernd Stöver über die deutsch-deutsche Auswanderung von West nach Ost
Neu in der Historischen Bibliothek der
Gerda Henkel Stiftung
Bis zum Mauerbau 1961 sind mehr als eine halbe Million Westdeutsche in die DDR emigriert, darunter Stefan Heym, Wolf Biermann, Robert Havemann, Ralph Giordano, Wolfgang Kieling, Lothar Bisky, Oskar Brüsewitz oder zuletzt Ronald M. Schernikau. Bis zum Mauerfall 1989 waren es jedes Jahr immer noch mehrere tausend. Bernd Stöver ist den Motiven und Schicksalen dieser Auswanderer nachgegangen. Meist aus bisher verschlossenen Geheimdienstakten hat der Potsdamer Historiker Geschichten zu Tage gefördert, wie sie nur die deutsche Teilung schreiben konnte. Sein Buch „Zuflucht DDR. Spione und andere Übersiedler“ erscheint am 31. August 2009 in der Reihe „Historische Bibliothek der Gerda Henkel Stiftung“.
Bernd Stöver beschreibt auf gut 380 Seiten erstmals, wovor die Übersiedler flohen, mit welchen Erwartungen sie in die DDR kamen und wie es ihnen im Arbeiter- und Bauernstaat ergangen ist. Sein besonderes Augenmerk gilt dabei prominenten Auswanderern wie dem ersten westdeutschen Verfassungsschutzchef Otto John, den Spionen Günter Guillaume und Hans Wax, den Bundeswehroffizieren Bruno Winzer und Adam von Gliga, Politikern sowie den Terroristinnen Inge Viett und Susanne Albrecht, deren abenteuerlichen West-Ost-Biographien er auf der Grundlage von bisher unbekannten Akten von beiden Seiten des Eisernen Vorhangs schildert.'
(www.gerda-henkel-stiftung.de/presse_detail.php?language=de&nav_id=547)

/// Verlag und Stiftung stellten das am 30. August erscheinende Buch der Öffentlichkeit vor. Das Thema ist ganz interessant, insbesondere die Zahlen:
1950 verließen rd. 302.000 die SED-Diktatur, 40.000 zogen zu (Gesamt Wanderer = 342.000, 88% davon verließen also die Diktatur, 11,7% suchten sie auf, 1953: 520.000 zu 22.000 (542.000: 96% zu 4%), 1960: 247.000 zu 25.000 (272.000: 91% zu 9%), 1962 nach der Einmauerung: 21.500 zu 8.700 (30.200: 71% zu 29%) . In der Hauptsache stellt sich hier die Frage, die leider unbeantwortet blieb: welche Berufe flüchteten aus der sozialistischen Diktatur und welche zog sie an? Stöver gab an, daß die SED-Akten nicht die Ausbildungsberufe angaben, sondern nur 'Arbeiter' oder 'Handwerker' verzeichneten. Ich erinnere mich an "Spiegel"-Artikel, die Unternehmer und Akademiker als Hauptflüchtlingsgruppe nannten, das deckte sich mit den Verteidigungsbehauptungen von linken Gruppen, die den Mauerbau mit westlicher Abwerbungstätigkeit zu rechtfertigen suchten.
Stöver stellte den Bundeswehrmajor Bruno Winzer in den Mittelpunkt, bei seinen Kollegen als "Schuldenbruno" bekannt. Winzer flüchtete vor seinen Schulden in die Arme Ulbrichts und wurde Propaganda-Galionsfigur für die angebliche Kriegspolitik Adenauers und die Mauerbaurechtfertigung.
Drei Motivgruppen lassen sich bei den Diktatur-Zuziehern unterscheiden: Überzeugte Sozialisten und Kommunisten wie Biermann und Brecht, naive Menschen, die den Anwerbedarlehen und den Wohnungszusagen der SED Glauben schenkten und Kriminelle, die sich ihren Schulden, ihren Unterhaltsverpflichtungen, der Strafverfolgung in Westdeutschland durch den Grenzwechsel entzogen.

Donnerstag, 27. August 2009

Das Ende der letzten Eiszeit




Der Feuerdorn fruchtet

Alles, nur keine Eiszeit

- Klimawandel:
Das Ende der letzten Eiszeit
Von Horst Rademacher
Die letzte Eiszeit wurde von Schwankungen in der Erdumlaufbahn beendet
FAZ 26. August 2009
Wenn heute vom Klimawandel die Rede ist, dann geschieht das fast immer nur im Zusammenhang mit dem Anstieg der Konzentration anthropogener Treibhausgase in der Atmosphäre. Bei vielen Diskussionen darüber wird aber oft unterschlagen, dass das Klima auch ohne das Zutun des Menschen höchst instabil und äußerst variabel ist. So waren die Gegenden um Hamburg und Berlin noch vor 20.000 Jahren - also vor geologisch äußerst kurzer Zeit - unter einer dicken Eisdecke begraben, und die Alpen sahen damals etwa so aus wie Grönland und die Antarktis heute. Vielfach sind die Ursachen dieser extremen Klimaveränderungen noch nicht verstanden. Eine internationale Forschergruppe hat nun erstmals nachweisen können, dass regelmäßige Schwankungen in der Erdumlaufbahn das Ende der letzten Eiszeit ausgelöst haben.
Der serbische Astrophysiker Milutin Milankovic stellte schon vor beinahe achtzig Jahren die Theorie der „mathematischen Klimalehre“ auf. Danach führen periodische Schwankungen der Parameter der Erdbahn zu Veränderungen der Intensität, mit der die Sonnenstrahlung auf die Erde trifft. Zu den Schwankungen gehört unter anderem, dass sich die elliptische Form der Bahn der Erde um die Sonne periodisch verändert. Im Rhythmus von etwa 400.000 Jahren nähert und entfernt sich unser Planet dadurch von der Sonne. Auch die periodischen Veränderungen der Neigung der Erdachse gegenüber der Bahnebene haben einen Einfluss auf die Stärke des einfallenden Sonnenlichts. Schließlich führt die Präzessionsdrehung der Erdachse dazu, dass der sonnennächste Punkt der Erdbahn im Rhythmus von 26.000 Jahren zwischen Sommer und Winter schwankt.
Veränderungen der Erdbahn

Obwohl diese Variationen im Einzelnen recht klein sind, führen sie zusammen zu deutlichen Schwankungen jener Strahlungsenergie, welche die Erdatmosphäre von der Sonne aufnimmt. Das, so folgerte Milankovic, könne nicht ohne Einfluss auf das Klima bleiben. Die Folge seien periodische Klimaänderungen, beispielsweise der dauernde Wechsel zwischen Eis- und Warmzeiten im Quartär. Obwohl der Theoretiker den Nachweis schuldig blieb, dass der stete Klimawandel tatsächlich auf den Veränderungen der Erdbahn beruhte, werden diese Schwankungen ihm zu Ehren inzwischen als „Milankovic-Zyklen“ bezeichnet. Im Laufe der Jahrzehnte wurden aber noch zahlreiche andere Phänomene entdeckt, die das Klima bestimmen, darunter der Einfluss der Konzentration der Treibhausgase in der Atmosphäre oder Variationen in den weitreichenden Meeresströmungen und den damit zusammenhängenden Veränderungen der Meerestemperatur.

Mit dem Ziel, die Beiträge der einzelnen Faktoren beurteilen zu können, hat die Forschergruppe um Peter Clark von der Oregon State University in Corvallis nun mehr als 5700 Messungen analysiert. Dabei handelt es sich um radiometrische Altersbestimmungen, mit denen verschiedene Forschergruppen den zeitlichen Verlauf der Ausdehnungen des Eises auf mehreren Kontinenten während der letzten Eiszeit kartiert hatten. Bei der Zusammenstellung dieser Messungen wurde deutlich, dass die Eismassen sowohl auf der Nordhalbkugel als auch in der Antarktis vor etwa 26.500 Jahren ihre größte Ausdehnungen erreichten. Diese Phase der intensivsten Vereisung hielt mit nur geringen regionalen Unterschieden mehr als 7000 Jahre lang an.

Veränderte Sonneneinstrahlung als Ursache
Clark und seine Mitarbeiter untersuchten aber auch die Frage, wieso sich das Eis vor etwa 19.000 Jahren weltweit zurückzuziehen begann. Dazu verglichen sie die Messungen der größten Eisausdehnungen mit den zeitlichen Verläufen mehrerer klimarelevanter Parameter. Dazu gehörten neben dem Kohlendioxidgehalt der Atmosphäre und der Schwankung der Temperatur des Meerwassers im Westpazifik eben auch die Milankovic-Zyklen. Dabei stellte sich heraus, dass die Intensität der Sonneneinstrahlung vor etwa 23.000 Jahren ein Minimum durchlief und danach schnell zu steigen begann. Dagegen nahmen sowohl die Kohlendioxid-Konzentration als auch die Meerestemperatur erst vor 18.000 Jahren wieder zu, also nachdem das Eis schon zu schmelzen begonnen hatte. Wie die Forscher um Clark in der Zeitschrift „Science“ (Bd. 325, S. 712) schreiben, sei das ein eindeutiger Beweis dafür, dass eine Zunahme in der Sonneneinstrahlung die eigentliche Ursache des Rückzugs der Eisschilde in der letzten Eiszeit war." FAZ 26.8.09

- Edward Kennedy, kurz charakterisiert: "... 18. Juli 1969 auf furchtbare Weise: Eine junge Frau, ehemalige Mitarbeiterin seines Bruders Robert, kam bei einem Autounfall ums Leben. Am Steuer des Fahrzeugs saß Edward, sie war Beifahrerin; man kam von einer Party, der Wagen stürzte in ein Gewässer. Während Edward sich rettete – und sich vom Unfallort auf der Insel Chappaquiddick entfernte –, ertrank sie.
Die Umstände des Geschehens wurden nicht restlos geklärt; vielleicht hätte auch die Frau gerettet werden können, hätte Edward sofort Hilfe geholt. Diese Vermutung legte sich wie ein langer Schatten auf seinen Ehrgeiz." FAZ 26.8. /// Der Siebenunddreißigjährige hatte getrunken, das verschweigt die FAZ hier, deswegen seine kriminelle Fahrerflucht. Das Leben seiner Beifahrerin war dem machtgeilen Mistkerl nicht so wichtig wie seine Karriere.

Mittwoch, 26. August 2009

SOLARENERGIE, Intersexualität




Der Herbst webt, die Tautropfen machen es sichtbar

800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya (Bild: Focus)

- SOLARBRIEF: Sehr geehrter Herr X,
vielen Dank für Ihre ausführliche Solar-Antwort! Es ist erfreulich, wenn Kandidaten in ihrem Stimmbezirk klare Auskunft geben.
Natürlich entwickeln sich die Dinge. Wer hätte 2005 vorhergesagt, daß alle deutschen Solarfirmen (außer Solarworld) 2009 rote Zahlen schreiben würden? Eine Vermutung konnte man haben, weil die Modul-Preise völlig überhöht waren und das den Wettbewerb in Gang gesetzt hat, der die Preise nach unten schickte. Ein Wettbewerb, der wahrscheinlich von den dt. Solarfirmen nur Ersol und Solarworld übrig läßt, aber nur, wenn sie zur Montage nach China gehen, wo diese relativ einfache Technik - eben kein High-Tech !!! - inzwischen zur Hälfte des dt. Modulpreises angeboten wird. Arbeitsplätze adieu, Kapital fehlgeleitet.-
Jobs und Wozniak, Gates und Allen brauchten für ihre Computer keine himmelschreiend hohen Subventionen - sie bekamen keinen Dollar!! - trotzdem leisteten sie damals ehrliche Hochtechnikarbeit - bis heute, was Jobs betrifft!
Solange Photonen emittiert werden, wird auch Strom erzeugt - bei diffusem Licht aber nur die Hälfte - bei dichter Wolkenbedeckung noch weniger: ich habe drei Solarleuchten im Garten, der Nachbar zehn, sie taugen im Sommer schon wenig, im Winter, beim höchsten Strombedarf, brennen sie eine (!) von 24 Stunden!
In Leipzig an der Strombörse wird in der Hauptsache der Überschußstrom gehandelt - ohne die Grundlastkraftwerke der ehrlichen Stromerzeuger: Kohle und Kernkraft, für die Spitzenbelastungen auch das Erdgas - ginge der Preis durch die Decke. Würde die Zwangseinspeisung mit Zwangspreis gestrichen, so gäbe es morgen keine Solarenergie mehr auf der Nordhalbkugel der Erde (Ausnahmen Spezialanwendungen auf dem Segelboot und im Orbit, überall dort, wo es keine Stromnetze gibt). -
Leider gehen Sie auf das Hauptargument: die Energiedichte der verschiedenen Rohstoffe gar nicht ein. Deutsche Braunkohle und deutsche Kernkraft führen da mit tausendfachem und bei Uran mit millionenfachem Abstand ! ! ! ! Diese Rohstoffe sind langfristig verfügbar! Wir haben sehr viel Braunkohle im Land, die ohne Subventionen und ohne Importe preiswerte Energie liefert! Da die Japaner ein Verfahren zur Urangewinnung aus Meerwasser entwickelt haben, steht Uran auf ewige Zeiten zur Verfügung!
Wer unwissende Schüler in der Gemeinde auf die völlig überteuerte Sommertagszufallsenergie orientiert, ist für mich auf Anhieb leider nicht wählbar. Schade.

- Intersexualität:
" In der Grauzone der Geschlechter.
Ist 800-Meter-Weltmeisterin Caster Semenya ein Mann? Wer glaubt, es genügt, nach dem Y-Chromosom zu fahnden, täuscht sich. Eine eindeutige Bestimmung ist oft nicht möglich. Von FOCUS-Online-Autorin C. Fux. "

- Archaisches Erbe: Drei Camper in Coesfeld getötet: Da kann man ziemlich sicher sein, daß das ein Mann war. Siehe auch: In der Nacht auf den 15. November 1959 wurden der Farmer Herb Clutter (48), seine Frau Bonnie (45), die Tochter Nancy (16) und der Sohn Kenyon (15) in ihrem Haus bei Holcomb, Kansas, auf grauenvolle Weise umgebracht. Ein Motiv war zunächst nicht erkennbar, denn mehr als 40 oder 50 Dollar gab es nicht zu erbeuten. Die beiden jungen Mörder Richard Eugene Hickock und Perry Edward Smith gingen der Polizei am 30. Dezember 1959 in Las Vegas ins Netz. Sie wurden am 1965 gehenkt." www.dieterwunderlich.de/Capote_kaltbluetig.htm#cont

Dienstag, 25. August 2009

Hans von Herwarth, Hermann Lübbe, 1968



Hermann Lübbe

- "Johnnies Moskauer Geheimnis.
Wie Hans von Herwarth im Sommer 1939 Hitlers kriegerische Absichten durchkreuzen wollte - und sich später nicht damit brüstete. / / Von Rainer ..." FAZ 24.8.09 /// Herwarth informierte den amerikanischen Diplomaten Bohlen über den Hitler-Stalin-Pakt. Dieser Verrat (Landes- oder Hochverrat?) blieb unentdeckt, Herwarth verließ den diplomatischen Dienst und meldete sich am 26.8.39 zur Wehrmacht und fand später zum Kreis Stauffenbergs, was ebenfalls unbemerkt blieb. Nach 1945 machte er eine große diplomatische Karriere, schwieg aber über seinen "Verrat". Das führt zu der Frage, wie weit eine Staatsmaschine Loyalität von seinen Beamten beanspruchen darf bzw. muß. Gegenüber einem Diktator mag man diesen Anspruch heute schlechterdings verneinen, doch hat die Politik Folgen für eine ganze Bevölkerung, zumal die Westmächte in diesem speziellen Fall eines Abkommens zwischen zwei hochgefährlichen Staatsverbrechern sich zu nicht voraussehbaren Aktivitäten gegen Hitler, aber eben auch gegen Deutschland hätten veranlaßt sehen können. Einfache Antworten sind im Drang solchen Geschehens schwer möglich, auch wenn man die Entscheidung gegen zwei Diktatoren und zugunsten der westlichen Demokratien grundsätzlich nur begrüßen kann.

- Hermann Lübbe, politischer Philosoph und ehemals SPD-Staatssekretär in Düsseldorf hat dem Journal 2/09 der Th.-Morus-Akademie ein beeindruckendes Interview gegeben ("Mehr Direktdemokratie täte uns gut", Ein Gespräch mi Hermann Lübbe zu 60 Jahren Bundesrepublik Deutschland. Er schildert darin sein Engagement in der SPD für das Godesberger Programm und sieht in den Ereignissen von 1989/90 "eine unglaubliche Bestätigung für die Richtigkeit der Adenauerschen Politik". Das Grundgesetz habe sich "als ein außerordentlicher Glücksfall der deutschen Rechtsgeschichte erwiesen", er wünsche sich aber heute zur Lockerung der Parteienmacht eine Ergänzung des repräsentativen Systems durch "mehr Direktdemokratie", hatte er doch seinen Lehrstuhl zuletzt in Zürich. 1968 spart er nicht aus: "Man sah Trupps durch die Straßen der Universitätsstädte ziehen unter roten Fahnen und unter Führerbildern: Marx, Engels und auch die großen Massenmörder Lenin, Stalin und Ho-Chi-Minh - sie alle wurden gefeiert. Das war verblüffend: Woher dieser Rückfall in den intellektuellen Radikalismus?" -
Ja, das konnte man sich in der Tat fragen, das muß man bis heute. Lübbe ist dazu immer lesenswert.

- 1968 : " Es waren die frühen siebziger Jahre, Kröber studierte in Münster. Er engagierte sich in einer linken Sozialarbeitergruppe, erst nebenher, dann mit wachsendem Interesse. „Irgendwann war die Politik wichtiger geworden als das Studium. Wir wollten besser sein als unsere Elterngeneration. Eine kommunistische Gesellschaft schaffen“, sagt er. „Im Nachhinein geniere ich mich für diese politische Verblendung.“ 1974 trat Kröber in den Kommunistischen Bund Westdeutschlands (KBW) ein, eine maoistisch orientierte sogenannte „K-Gruppe“. 1976 kandidierte er für die Bundestagswahl.
„Das war ein richtig heißer Sommer“, erinnert er sich: Schlägereien mit der Polizei, Ärger wegen unangemeldeter Demos. „Am Ende hatte ich zehn Strafverfahren“, sagt Kröber. „Neun davon habe ich gewonnen, das zehnte hat dafür gesorgt, dass ich den Traum, an einer Uniklinik zu arbeiten, für lange Zeit aufgeben musste.“ ...' Hans-Ludwig Kröber, Im Seelenleben der Verbrecher, FAZ 22.8.09

- Carl Schurz über Karl Marx: "Niemals habe ich einen Menschen gesehen von so verletzender, unerträglicher Arroganz des Auftretens. Keiner Meinung, die von der seinen abwich, gewährte er die Ehre einer einigermaßen respektvollen Erwähnung. Jeden, der ihm widersprach, behandelte er mit kaum verhüllter Verachtung. Jedes ihm mißliebige Argument beantwortete er entweder mit beißendem Spott über die bemitleidenswerte Unwissenheit oder mit ehrenrühriger Verdächtigung der Motive dessen, der es vorgebracht. Ich erinnere mich noch wohl des schneidend höhnischen, ich möchte sagen, des ausspuckenden Tones, mit welchem er das Wort 'Bourgeois' aussprach; und als 'Bourgeois' , das heißt, als ein unverkennbares Beispiel einer tiefen geistigen und sittlichen Versumpfung, denunzierte er jeden, der seinen Meinungen zu widersprechen wagte." - Das Zitat findet sich bei Golo Mann, Dt. Geschichte, S. 177, in dessen hervorragenden Porträt Karl Marxens. (Auch als Hörbuch erhältlich.)

- GM scheint Opel halten zu wollen - zweifellos die beste Lösung.
Man muß schon eine grenzenlose Opportunistin wie Merkel sein, um eine Magna-Übernahme mit russischer Beteiligung zu begünstigen, die Opeltechniktransfer ins Land des Autokratenduos Putin-Medwedjew bedeuten würde.

Montag, 24. August 2009

NATO, Karl Schlögel, „Terror und Traum. Moskau 1937“




11-26°C, Sonne! So kann's bleiben.

- 22.8.38 : Hitler-Stalin-Pakt .
Geschichtsbild ohne lästige Fragezeichen
Siebzig Jahre nach dem sowjetischen Pakt mit Hitler hat in Russland der staatlich geförderte Kult um den Sieg ohne Fragezeichen und die Rechtfertigung von Stalins Politik wieder Konjunktur. Die kritische Beschäftigung mit den Kriegsursachen wird indessen immer weniger gern gesehen. ... Mit Putin Rückkehr zur alten sowjetischen Bewertung.
Der staatlich geförderte Kult um den Sieg ohne Fragezeichen hat wieder Konjunktur. Die kritische Beschäftigung mit den Kriegsursachen wird indessen immer weniger gern gesehen, und hinter dem retuschierten offiziellen Bild vom Sieg lugt Stalin wieder deutlicher als dessen Konstrukteur hervor. Die Debatte über die geheimen Abmachungen zwischen Hitler und Stalin sei abgeschlossen, sagte Putin vor vier Jahren kurz und bündig und kehrte im gleichen Atemzug zur alten sowjetischen Bewertung des Nichtangriffspaktes mit Hitler zurück. Die Sowjetunion habe schließlich die Sicherheit an den Westgrenzen garantieren müssen.
Präsident Medwedjew ging noch weiter. Er berief eine Kommission ein mit dem Ziel, Geschichtsfälscher zu entlarven, die Geschichte (des Zweiten Weltkriegs) zum Nachteil der russischen Interessen umschreiben. In der Duma wurde über Strafmaßnahmen gegen Sünder nachgedacht. Nach dem Urteil im Nürnberger Prozess stehe fest, hieß es, dass Nazi-Deutschland den Krieg entfesselt habe. Wer daran rüttele, etwas anderes behaupte und dadurch Russland in den Dreck ziehe, mache sich strafbar und müsse die Folgen tragen. Die russische Akademie der Wissenschaften übernahm die Rolle eines Transmissionsriemens und forderte in einem Schreiben die zeitgeschichtlichen Institute auf, nach Geschichtsfälschern zu fahnden. Die Institute lieferten Material. Die Initiatoren des Schreibens bestreiten zwar, dass dem Denunziantentum in „vaterländischer Absicht“ - wieder - Tür und Tor geöffnet werden solle. Aber eines der Mitglieder der Präsidentenkommission beklagte öffentlich, dass der russische Staat darauf dringe, die Geschichte zum Instrument der großen Politik zu degradieren. Das gab es schon einmal - in der langen sowjetischen Nacht einer gefesselten Geschichtswissenschaft." FAZ 22.8.09

/// Wenn sich zwei Schurken treffen und einen Pakt schließen, dann bedeutet das Krieg. Hitler sah sich gegen England und Frankreich im Vorteil, Stalin sah diese drei Länder erst im Krieg und dann erschöpft und sich selbst als Sieger am Atlantik.- Es kam ganz anders. Und es wäre auch ganz anders gekommen, wenn sich US-Präsident Wilson mit seinen Friedensvorstellungen 1918 in Versailles durchgesetzt und Frankreichs Schikanediktat verhindert hätte. Die Appeasementpolitik hat Hitler Zeit und innenpolitischen Erfolg gebracht und Hitlers Aggressivität unterstützt. Außer Wilson haben praktische alle europäischen Politiker versagt. Sie haben der Weimarer Demokratie vorenthalten, was sie dem Diktator dann zugestanden haben. Sie haben durch die Schikanen gegenüber den deutschen Demokraten den Aufstieg des Erzverbrechers gefördert, der sich schon in den zwanziger Jahren in "Mein Kampf" klar als solcher in seinen Absichten ausgewiesen hat.

- Karl Schlögel, „Russland-Deuter“
Der in Frankfurt/Oder lehrende Osteuropahistoriker Karl Schlögel gilt als einer der besten Kenner der russischen Kulturgeschichte des 20. Jahrhunderts.
Seinen Studien über Moskau und St. Petersburg als Laboratorien der Moderne hat er nun ein Werk über die kulturellen Auswirkungen des Stalinismus folgen lassen („Terror und Traum. Moskau 1937“, München 2008). Darin beschreibt er, wie in den 1930er Jahren die politische Herrschaft der Bolschewiki an einer Überzahl innenpolitischer Konflikte zu zerbrechen drohte: vor allem durch die völlige Zerstörung der agrarischen Grundlage der russischen Gesellschaft und die Überforderung ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit durch die forcierte Industrialisierung. Stalins Ausweg: die Konstruktion ständiger Verschwörungen und deren Bekämpfung in den „Säuberungen“ einerseits, die Beschwörung eines Kults der Modernisierung andererseits. Beides kulminiert im Jahr 1937: Terror und Technikrausch. Reinhard Lauterbach spricht mit Karl Schlögel über das, was die 1930er Jahre langfristig in der sowjetischen und der russischen Gesellschaft hinterlassen haben."
/// U-Bahn-Marmor in Moskau, Hungersnot auf dem Land, Elend auch in der Stadt, wo ganze Familien in einem Zimmer hausen und für die geringen Lebensmittel stundenlang in langen Schlangen warten mußten.

- NATO. Hat 1938 gefehlt: Am 24. August 1949 trat der Nordatlantikvertrag in Kraft und sollte – unter anderem unter dem Eindruck der Berlin-Blockade - den „freien Westen“ vor einem jederzeit möglichen Angriff durch die Sowjetunion schützen. Nachdem Roosevelt, der bereits mit seiner törichten New-Deal-Politik die amerikanische Rezession verlängert hatte, Stalin bis Berlin vorrücken und die Länder Osteuropas versklaven ließ, fanden Truman und Churchill eine realistischere Sicht auf den Expansionwillen Stalins. Daraus wurde ein Pakt, der Demokratie und Freiheit in Westeuropa gerettet hat und sie bis heute sichert.

- Aristoteles und die Zeit: "Es reiht sich an das bisher Versprochene, über die Zeit zu handeln. Zuerst nun ist es wohlgethan, Zweifel über sie vorzulegen, nach äußerlicher Begriffbestimmung, ob sie zu dem Seienden gehört oder zu dem Nichtseienden; sodann welches ihre Natur ist. Daß sie nun überhaupt nicht ist, oder Einschränkungen und Dunkelheiten, könnte man aus Folgendem argwöhnen. Ein Theil nämlich von ihr ist gewesen, und ist nicht, der andere aber wird sein, und ist noch nicht." A., Physik, Buch IV, Kap. 10
"Notwendig gilt also: Es bewegt sich das Bewegte in einer Zeit, und es ruht in einer solchen das Ruhende." A., Physik, Buch VI, Kap. 3 /// 
 Vielleicht hätte er doch besser arbeiten gehen sollen?

- - ' Otto Gerhard Oexle. Setzen, Aristoteles, sechs!
"Die aristotelische Wissenschaft und die scholastische Wissenschaft des zwölften und dreizehnten Jahrhunderts waren nicht Forschung", beschied Oexle ... Die Geschichtswissenschaft als empirische Hypothesenwissenschaft, das, lieber Aristoteles, ist Forschung. ' Oexle zum 70., FAZ 24.8.

Sonntag, 23. August 2009

Wohlstand des Kapitalismus


15-23°C, sonnig; es regnet Birkensamen

- Wohlstand des Kapitalismus : Die Holländer sind mit einer Durchschnittsgröße von 1,84 die größten Europäer, die aber alle größer geworden sind; die Ostdeutschen waren vor 1989 2,4cm kleiner als die Westdeutschen, das hat sich inzwischen angeglichen. Die Geschlechtsreife der Mädchen ist von 17 Jahren 1957 auf 12,8 Jahre gesunken. Interessant: die Größe der US-Amerikaner sinkt wieder. (FAZ 10.6.09)
- Wohlstand läßt die Leute länger und gesünder leben bei früherem Renteneintrittsalter (61 J.).
- - Wohlstand läßt auch Kritik und Destruktion wachsen. Als es den Studenten so gut wie noch nie in der deutschen Geschichte ging, 1963 wurde zB die staatliche Studentenförderung nach dem Honeffer Modell eingeführt (heute Bafög), da begann die Aggression roter Studenten. Ähnliches gilt für die USA, Frankreich, Italien und England. Seit die Masse der Ostdeutschen Freiheit und Wohlstand serviert bekam, kritisieren sie vermehrt.
- - Wohlstand läßt auch den Analphabetismus wachsen bei seit vielen Jahren massiv gestiegenen Bildungsausgaben.
- - Wohlstand ließ insgesamt die Schülerleistungen bei allen Schulformen sinken.
- - - Fazit: Wohlstand macht faul und dumm, schuld am Wohlstand ist ...

- Oh je: " Sichtbare Zellschäden nach Alkoholgenuss .
Drei Gläser Bier oder zwei Gläser Wein, was etwa 0,5 Promille im Blut entspricht, verursachen zellschädigende Effekte im Gehirn, die aber reversibel sind ... " 10.6.09 FAZ

Samstag, 22. August 2009

Philosophie



Die Kreuzpinnen sitzen im Trockenen, der Laubfrosch weilt gerne im nassen Pflanzloch - 15-20°C, schönes Frühherbstwetter.

- Philosophie, Theorie, Szientismus: " Nicht hinter jedem Satz steckt eine Theorie .
Es gibt erhellende Aussagen diesseits wissenschaftlicher Beweisverfahren: Der Philosoph Michael Hampe attackiert den in seinem Fach verbreiteten Szientismus ... " FAZ 19.8.09
/// Oft steckt nicht einmal ein klarer Gedanke dahinter.
Mit zunehmender Lehrstuhlzahl sind die Ergebnisse der Philosophie immer dünner geworden. Aber auch die großen Denkgebäude, etwa Kants, etwa Hegels, verhelfen dem Einzelmenschen nicht zu einem gelingenden Leben, eher im Gegenteil. Nur die praktische Philosophie kann ein bedeutsamer Ausgangspunkt sein, und das wäre die Ökonomie des Lebens mit der zentralen Frage: Wie bewirtschafte ich meine Lebenszeit? Welche Prioritäten muß ich setzen? Welche Lebensalter kann ich unterscheiden? Welche Einzelwissenschaften helfen mir weiter bei der Selbsterkenntnis? Beim Beruf? Bei Sozialkontakten von der Familie bis zu Lebenspartnerschaften? Bei der Alltagsbewältigung? Bei der Bewahrung der Körperlichkeit?
Da ist die Lektüre Epikurs, Epiktets, Senecas, Marc Aurels weit ertragreicher als Kant und Hegel. Bei neueren Autoren wären die sog. französischen Moralisten zu nennen, Schopenhauer mit seinen "Aphorismen zur Lebenweiheit", in der Gegenwart fallen mir eigentlich nur Lübbe und Luhmann ein.

- Ob Hegel das verstanden hat?: "Die Zeit, als die negative Einheit des Außersichseins, ist gleichfalls ein schlechthin Abstraktes, Ideelles.- Sie ist das Sein, das, indem es ist, nicht ist, und indem es nicht ist, ist; ..." Enzyklopädie der philosophischen Wissenschaften im Grundrisse (1830) Von Georg Wilhelm Friedrich Hegel, § 258
- „Der Streit der Staaten kann deswegen ... nur durch Krieg entschieden werden.“ Hegel, § 334, Grundlinien der Philosophie des Rechts
- - Dazu gehört auch noch wirkungsgeschichtlich:
„Das, was schon in Hegel Gefährliches war, übernahm Spengler; die Verherrlichung des Krieges, die Vergottung von Macht und Erfolg.“ Golo Mann, Deutsche Geschichte, S. 731 + 103 ff.

- Heidegger:
"Nur in der Freiheit und in ihrem schonenden Freien waltet die Notwendigkeit. Wenn wir das Wesen von Freiheit und Notwendigkeit also denken, dann ist die Notwendigkeit keineswegs, wie alle Metaphysik meint, das Gegenteil der Freiheit, sondern einzig die Freiheit ist in sich die Not-wendigkeit. Die Metaphysik geht sogar so weit, dass sie durch Kant lehrt, die Notwendigkeit, nämlich der Zwang des Sollens und das leere Zwingen der Pflicht um der Pflicht willen, sei die wahre Freiheit. Das metaphysische Wesen der Freiheit vollendet sich darin, dass die Freiheit zum "Ausdruck" der Notwendigkeit wird, aus der sich der Wille zur Macht als DIE Wirklichkeit und als das Leben selbst will." Im Vortrag: "Die Armut", gehalten im Forsthaus von Burg Wildenstein am 27. Juni 1945, publiziert in: Heidegger Studien, Nr. 10 (1994), thematisiert Heidegger Armut, die er als die Freiheit bezeichnet, die den Reichtum verwahrt. Sehr erhellend.

- Arthrose : ' Uli Eicke im Gespräch: „Verkürzte Muskeln machen dumm
Uli Eicke war 1984 Olympiasieger im Einer-Canadier. Heute arbeitet der ehemalige Spitzensportler als Heilpraktiker. Im Interview mit der F.A.Z. spricht er über Schmerzen und Druckpunkte bei Hobbysportlern und Profis. Er ist der Ansicht, dass man sich Schmerzen antrainieren kann ... Bei schmerzendem Rücken und Bandscheibenvorfall muss ich oft nur auf den richtigen Muskel drücken, dann sind die Schmerzen weg. Wenn man die problematischen Muskeln mit den richtigen Übungen länger macht und stärkt, kommt der Schmerz auch nicht wieder. ... Arthrosen sind genauso häufig, Gelenkschmerzen, Kopfschmerzen bis zum Tinnitus.
Das alles hat muskuläre Ursachen?
Es gibt natürlich auch neurogene Schmerzen oder Infektionskrankheiten. Aber das sind Ausnahmen. Auch Ischiasbeschwerden stammen meist nicht vom Ischiasnerv, der da klemmt, sondern das sind Verkürzungen des Hüftbeugers.
Sie therapieren Tinnitus- und Arthrosepatienten, indem Sie verkürzte Muskeln entspannen?
Mit großem Erfolg. Das ist meine tägliche Praxis. Beispiel Arthrose: Oft steckt der Schmerz nicht in den Gelenken, sondern die Ursache sind die Muskeln, die diese Gelenke bewegen sollen. So ein Gelenk braucht Spiel. Und ein verkürzter Muskel blockiert das Gelenk. Das schmerzt.
Und Tinnitus?
Damit habe ich persönlich Erfahrung. Ich hatte einen so starken Tinnitus, dass ich vor vier Jahren den Schuldienst aufgeben musste. Die Beschwerden habe ich mit anderthalb Jahren Halsmuskeltraining therapiert. ... Wenn Leute sich im Alter kaum noch bewegen können, weil ihre Halsmuskulatur verkürzt ist, sind auch die Konzentrationsfähigkeit und sogar die Denkfähigkeit eingeschränkt. Muskelverkürzung macht dumm. Manche verstehen in so einem Zustand die Übungen gar nicht mehr. Das ist doch eine verbreitete Erfahrung: Alten Menschen, die nicht mehr über die Schulter gucken können, traut man nichts zu. Auf der anderen Seite: Achten Sie mal drauf, wie geniale Alte, die jeden Jungen in die Tasche stecken, Hals und Kopf bewegen! ... Welche Sportart empfehlen Sie?
Joggen. Rennen und Sprinten.' 14.8.

- Hz.öl 61,25 (60,50)

Freitag, 21. August 2009

Die aktuelle globale Wärmeperiode endet




Fleckenlose Sonne weiterhin

Das Diagramm zeigt, dass die Höhenstrahlung z. Zt. vollständig ungestört ist und bei Gültigkeit des Svensmark – Effektes die Wolkenbildung durch Höhenstrahlung ungestört erfolgt. Somit ist gegenüber der um 1985 einsetzenden globalen Wärmeperiode nunmehr durch verstärkte Wolkenbildung eine Netto-Abkühlung der Erde zu erwarten. Die Wärmeperiode endet, eigentlich schade.

- Heute jedenfalls sind es heute nur 14-20°C, eine ganz angenehme Abkühlung gegenüber den letzten warmen Tagen.
Das Gerede von der sog. Klimaerwärmung hat sich verselbständigt und ist in alle Ecken gedrungen, die Erfahrungen der letzten Winter und Sommer gibt nur wenigen zu denken.

- Die aktuelle globale Wärmeperiode endet: Die 24. Sonnenfleckenperiode lässt auf sich warten. Wie lange, ist unbekannt. Die Aktivität auf der Sonnenoberfläche, gekennzeichnet durch die Zahl und Art der Sonnenflecken, ist schon zwei Jahre lang nahe Null. Die Sonnenwinde, das sind überwiegend Protonenströme mit ihren Magnetfeldern, treten seit 13. Dezember 2006 nicht mehr in ausreichender Stärke in den intersolaren Raum. Dadurch erfolgt keine magnetische Abschwächung der Kosmischen Strahlung und ihrer Sekundärstrahlung, der Höhenstrahlung. Ihr Neutronenfluss zeigt höchste Stärke (Abb. 1). Die „Forbush – Reduktion“ der Höhenstrahlung findet zur Zeit also nicht mehr statt. Dadurch kann die Wolkenbildung durch die Mikroaerosole der Höhenstrahlung (Protonen, Pionen, µ-onen, Elektronen u.m.) ungestört erfolgen. Dieser Effekt wurde von Svensmark (um 1997) entdeckt und experimentell nachgewiesen (2006). Mittels Korrelationen zwischen Daten der Bedeckung in Deutschland, gemessen vom Deutschen Wetterdienst, und der Neutronen der Höhenstrahlung, gemessen an den Universitäten in Kiel und in Moskau konnte der Svenmark-Effekt für Mitteleuropa bestätigt werden (Borchert H., 2004). Am Kernforschungszentrum CERN wird dieser Effekt in Kürze in seinen einzelnen Reaktionsstufen durch Simulation der Höhenstrahlung untersucht. Abschätzungen aus den erwähnten Korrelationsrechnungen ergeben, dass durch ungestörte Höhenstrahlung bis zu 30 % aller globalen Niederschläge produziert werden können." Horst Borchert, Mainz (der ganze Vortrag kann kosten angefordert werden beim Autor: bcht01@aol.com , auch über diesen Blog)

- "Erstmals gemessen: Vulkanische Gase auch in der Stratosphäre.
Mit viel Glück ist es Atmosphärenforschern gelungen, Partikel einer Eruptionswolke, die beim Ausbruch des Vulkans Kasatochi auf den Aleuten bis in die untere Stratosphäre geschleudert wurden, auch noch Wochen später in Europa nachzuweisen. ... Sollten nämlich alle Vulkane derart viel Kohlenstoff in die Stratossphär schleuern, müßte die Hypothese der kühlenden Wirkung der Feuerberge auf das Klima der Erde neu überdacht werden." H. Rademacher 15.7.09 FAZ

- Mindestlohn verstärkt die Automatisierung (zB Fahrkartenautomaten statt Schalterverkauf) und schafft mehr sog. Schwarzarbeit. Vgl.: "Mindestlohn oder: Teuer und schwarz am Bau .
Zu "Höchster Mindestlohn für deutsche Bauarbeiter" (F.A.Z. vom 5. August): Die aktuelle Statistik zu Mindestlöhnen in Europa belegt anschaulich: ..." FAZ 17.8.

- Schweiz: Arbeitslosigkeit steigt im Juli von 3,6% auf 3,7%; damit läßt es sich leben, das gilt als Vollbeschäftigung (weil der Arbeitsplatzwechsel immer eine sog. Fluktuationsarbeitslosigkeit beinhaltet). Die Arbeitslosigkeit in Deutschland beträgt im Juli 09 8,2% (3,462 Mio.) - 3,7% zu 8,2% - das ist der Unterschied zwischen "arbeitnehmerfreundlich" und "gewerkschaftsfreundlich" .

Donnerstag, 20. August 2009

Geschichte und der Geist der Zeiten




Küßt nicht jeden: KLIO, die Geschichtsmuse (rechts bei Vermeer, Allegorie der Malerei)

- Röhls Wilhelm II. : " Als John C. G. Röhl 1993 den ersten Teil seiner Biografie über Wilhelm II. veröffentlicht, passte das so gar nicht zu dem Kaiserbild, das man sich hierzulande bei den Historikern gemacht hatte.
Anstelle des schwachen, womöglich erblich kranken und in politischen Fragen überforderten Monarchen setzt Röhl das beklemmende Bild eines Autokraten, der sich von keiner Instanz kontrollieren und rigoros starke Persönlichkeiten aus seiner Umgebung entfernen ließ. Mit einem überwältigenden Quellenstudium hat sich Röhl, Sohn eines deutschen Vaters und einer englischen Mutter, ganz der bizarren und widersprüchlichen Figur des letzten deutschen Kaisers gewidmet. ..." hr2-Doppelkopf 13.8.09. Und im Gespräch zog Röhl auf Nachfrage die Linie bis Hitler. Mit Wilhelm II. habe der Weg in den Abgrund begonnen.

- Clarks Wilhelm II. : " Hätte Deutschland einen anderen Weg eingeschlagen, wenn ein anderer Herrscher als Wilhelm II. das Land ins 20. Jahrhundert geführt hätte? Inwieweit prägte seine Persönlichkeit die deutschen Geschicke?
Mit dem Ersten Weltkrieg endete auch die Herrschaft Wilhelms II. Der Kaiser muss abdanken und den Rest seines Lebens im Exil verbringen. Nach dem verlorenen Krieg wurde er zu einem beliebten Hass-Objekt. Und noch heute ist das Image von Wilhelm II. weitgehend negativ. Der in Sydney geborene und in Cambridge lehrende Historiker Christopher Clark ist durch zahlreiche Veröffentlichungen als „Preußen-Archäologe“ bekannt geworden. Jetzt hat er ein Buch über den letzten deutschen Kaiser geschrieben.
Im Doppel-Kopf-Gespräch mit Norbert Schreiber fragt Clark, ob die Geschichtsschreibung nicht auch zu einer Dämonisierung des letzten deutschen Kaisers beigetragen hat. Die Geschichte Preußens muss heute neu erzählt werden, denn der Name „Preußen“ ist untrennbar verbunden mit Aufklärung und Toleranz, verkörpert etwa in Friedrich dem Großen, verbunden aber auch mit Militarismus, Maßlosigkeit und Selbstüberschätzung Wilhelms II. " hr2-Doppelkopf 17.8. /// Clark sieht zB das Interesse Wilhelms für die Wissenschaften, das in der Gründung der Kaiser-Wilhelm-Gesellschaft gipfelt (heute Max-Planck-G.), aber auch seinen Einsatz für die Technik und die Realschulen.

- 1987 prophezeite der britische Historiker Paul Kennedy in „The Rise and Fall of the Great Powers“ den Niedergang der USA. Ganz vergessen hatte der Junge dabei, die Sowjetunion vor ihrem Zusammenbruch zu warnen, und irgendwie ging dem Al-Gore-Berater auch der Kollaps des Eisernen Vorhangs durch die Lappen, und den reihenweisen Fall der sozialistischen Diktaturen - auch den sah der Großhistoriker nicht. Unerschüttert plappert er aber weiter.

- "Was ihr den Geist der Zeiten heißt, // Das ist im Grund der Herren eigner Geist, // In dem die Zeiten sich bespiegeln." - Faust I, Vers 577 ff. / Faust

- Zakaria: Der Aufstieg der Anderen. Das postamerikanische Zeitalter : " ... Dialektische Wende
Elegant und kenntnisreich, zahlen- und faktengesättigt, prononciert und doch differenziert, bisweilen auch sprunghaft und repetitiv erzählt Zakaria die Geschichte des chinesischen und des indischen Aufstiegs, ohne dabei die Schattenseiten und Abgründe auszublenden. Weil aber die mit einem Rückfall oder Absturz verbundenen Unwägbarkeiten so gar nicht in seine grosse These passen, triumphiert am Ende der beiden Kapitel das ökonomische Argument über das politische, und Extrapolationen versperren der Erkenntnis, wonach geschichtliche Prozesse grundsätzlich offen sind, den Weg.
...
Damit aber nimmt die Analyse unvermittelt eine anscheinend ganz und gar unfreiwillig-dialektische Wende, die die These des Buches auf den Kopf stellt. Gewiss, man mag den Aufstieg der Anderen in Wirklichkeit als Triumph der von den USA geprägten liberalen Ordnung interpretieren, in der Marktwirtschaft, Demokratie und offene Gesellschaften unentwegt auf dem Vormarsch sind. Im Kontext der These wären die USA dann Opfer ihres eigenen Erfolges geworden. Dieser Gedanke wird in einem ebenso unfreiwilligen zweiten dialektischen Schritt aber sogleich verworfen. Zakaria präsentiert das so bezeichnete postamerikanische Zeitalter als eine Ära, in der die globale Führungsrolle der USA nicht nur weitgehend unangetastet bleibt, sondern von den meisten Ländern auch der Hegemonie einer regionalen Macht vorgezogen wird.

Um diese Führungsrolle zu bewahren, so mahnt Zakaria an, müssten die Vereinigten Staaten eine politische Kurskorrektur einleiten und verstärkt auf Konsultation, Kooperation, Kompromiss, Einbindung und Engagement setzen. Der Autor präsentiert – angesichts des fundamental anderen weltpolitischen Kontextes etwas verblüffend – Otto von Bismarck, den «ehrlichen Makler», als Vorbild. Um die wirtschaftliche Kraft macht er sich hingegen keine Sorgen, betont vielmehr auf der Basis eindrücklicher Zahlen den Erfindergeist, den unentwegten Innovationsschub und die demografische und kulturelle Vitalität der USA." V. Mauer NZZ 15.8.09
Fareed Zakaria: Der Aufstieg der Anderen. Das postamerikanische Zeitalter. Siedler-Verlag, München 2009.

/// Abgesehen davon, daß die Geschichte offen ist, eben kein gerichteter Prozeß, wie Hegel sich das vorgestellt hat und wie das sein Schüler Marx auf die Zukunft projiziert hat, sind Zakarias Überlegungen nicht ohne Boden. Der Aufstieg der Anderen verdankt sich ja der Kooperation vor allem mit den USA. Die chinesische und die amerikanische Wirtschaft sind in einer großen Arbeitsteilung verbunden, die IBM-Lenovo-Geschichte kann das gut symbolisieren: die Massencomputertechnik hat IBM nach China verkauft, die neueren Entwicklungen, insbesondere Dienstleistungen, bleiben amerikanisch. Solange es den US-Unternehmern gelingt, immer neue Produkte nicht nur zu erfinden, sondern auch erfolgreich zu vermarkten, solange wird die US-Wirtschaft die weltweit dominierende bleiben. Allerdings muß es gelingen, die Beschäftigung in den schrumpfenden alten Industrieen aufzufangen. Das ist schwierig, wie das Beispiel der Autoindustrie zeigt. Zwar sind die Amerikaner da flexibler als die Europäer, aber die Chinesen ohne blockierende Gewerkschaften sind da weitaus schneller, wie das Beispiel Hongkong gezeigt hat. Wenn IBM ganz nach China geht und Cisco und Microsoft und Amgen folgen, dann allerdings wird das Zeitalter wirklich ganz postamerikanisch sein.-

Ist das zu ökonomisch gedacht? Ich glaube nicht, denn der Wohlstand ermöglicht doch viele Dinge für viele, die andernfalls schwieriger würden: private Kindergärten, private Schulen, private Hochschulen, Einrichtungen, die für den sog. Hl. Antonius, für Benjamin Franklin, für Justus Liebig und Steve Jobs nicht so wichtig wären, aber für die Müllers und Millers schon. Die Griechen und Römer schufen sich ihren Wohlstand für kluge Köpfe durch Sklavenarbeit, heute geht das durch unternehmerische Produktivität (ein Fortschritt! scheint mir). Und private Einrichtungen, die die Begabten nicht diskriminieren, schikanieren und blockieren, tragen erheblich zum Wohlstand eines Landes, einer Nation bei. Apropos Nation. Ein problematisches Thema. Goethe fühlte sich schon vor geraumer Zeit als Weltbürger. Aber Müllers, Millers und vor allem die Duponts brauchen offenbar die Nation. (Die Iwanows und Kowalskis brauchen sie wegen mangelnder Produktivität doppelt.) Und auch da haben die Amerikaner kein nationales Defizit wie die Deutschen. Die Abstrahlung des US-Wohlstands und der globalen ökonomischen und ökologischen US-Wohltaten wie des Internets, der größten technisch-kulturellen Schöpfung ad saeculum saeculorum, bewirken einen beträchtlichen allgemeinen Einfluß (Firefox 3.5 ist jetzt auch da, kostenlos!).

- Ganz schön warm heute: 19-32°C !

Mittwoch, 19. August 2009

Afrikanistik, Afrika, Kongo-Kinshasa



Das Wappen Kongo - Kinshasas zeigt das Motto Recht-Frieden-Arbeit, in der Mitte aber prangt der angreifende Leopardenkopf

- Im zeigegeilen Herdentrieb fällt die junge Japanerin in der hochgeschlossenen Bluse mit Latzhose auf.

- Afrikanistik: "Haberland und die "Frankfurter Schule" der Afrikanistik
Aus Frankfurt kamen in den dreißiger, dann wieder in den fünfziger Jahren Ethnologen in den Süden Äthiopiens, deren Forschungen das Bild des ..." FAZ Asfa-Wossen Asserate 15.7.09
/// Als Neger, pardon, als maximal pigmentierter Mitteleuropäer mit Migrationshintergrund kann man es sich leisten, Lobendes über die deutsche Afrikanistik zu schreiben. Das ginge natürlich nicht, wäre er bei der roten Bruderschaft, pardon, bei der Schwestern- und Bruderschaft des WDR angestellt.

- Afrika: "Afrikas demokratische Mühen und westliches Versagen. Auf dem Schwarzen Kontinent mehren sich wieder autoritäre Tendenzen. ... Afrikas Staaten sind seit 40 bis 50 Jahren unabhängig und wollen vom Westen als gleichberechtigte Partner wahrgenommen werden. Zu Partnerschaften gehört auch das Recht auf Kritik. Diese ist natürlich nicht immer ganz unproblematisch, vor allem wenn sie von ehemaligen Kolonialmächten kommt. Wer aber als Weisser bei der Beurteilung afrikanischer Demokratien und Menschenrechtsverletzungen mit anderen Ellen als bei sich zu Hause misst, macht sich des umgekehrten Rassismus schuldig. Wenn Homosexualität – wie in den meisten afrikanischen Ländern – strafbar ist, Albinos reihenweise Mordanschlägen zum Opfer fallen (wie in Tansania) oder «Hexen» auf dem Scheiterhaufen landen (wie in Kenya), darf man Regierungen, die solches zulassen, getrost an den Pranger stellen. ... Heikle Rolle der Hilfswerke.

Die netten Gesten kommen aber nicht ohne Bedingungen. Von den Journalisten wird erwartet, dass sie über Hilfsprojekte berichten und Verantwortliche der Organisationen in ihren Beiträgen zu Wort kommen lassen. Wer sich nicht an diese ungeschriebenen Abmachungen hält oder es gar wagt, Negatives zu erwähnen, bekommt das schnell zu spüren. Kritik können sich deshalb oft nur noch die finanziell abgesicherten und damit unabhängigen Korrespondenten der Leitmedien leisten. Doch auch dies kann seinen Preis haben: Der Ehefrau des NZZ-Korrespondenten in Nairobi wurde von ihrem ehemaligen Arbeitgeber – einem Schweizer Hilfswerk – einmal mit Konsequenzen gedroht, falls der Journalist ein bestimmtes Projekt der Organisation in ein schlechtes Licht stellen sollte.

Seriöse Journalisten bemühen sich um Fakten. Sie haben weder Optimisten noch Pessimisten zu sein, sondern Realisten. Bei den Helfern und Katastrophen-Profis aus dem Norden verhält es sich anders: Sie haben ein Interesse, die Verhältnisse in Afrika in den dunkelsten Farben zu schildern. Nur so können sie im harten Kampf um die Gunst der Spender mithalten. Nicht selten überbieten sich die Wohltäter deshalb mit der Verbreitung von Schreckensmeldungen. Die krasse Übertreibung der Aids-Katastrophe, die sich in viel zu hohen und inzwischen nach unten korrigierten Infektionsquoten äusserte, ist nur eine dieser zynischen Fehlentwicklungen im Geschäft mit dem Elend. Hauptverantwortlich für das Zerrbild, das sich die Öffentlichkeit im Norden von Afrika macht, sind deshalb die Gutmenschen der Hilfswerke und nicht die Journalisten.

Wie überall gibt es auch aus Afrika Positives zu berichten. Es fragt sich nur, wie relevant die guten Nachrichten sind im Vergleich mit der grassierenden Korruption und Armut, dem Völkermord in Darfur, dem ungebremsten Bevölkerungswachstum oder dem fortschreitenden Raubbau an den natürlichen Ressourcen – um nur einige der schlechten «Neuigkeiten» aufzuzählen. ..." NZZ 15.8. ///

Ob man von "westliches Versagen" sprechen kann, scheint mir doch fraglich zu sein. Die Zustände in Zimbabwe, im Kongo und Sudan etc. sind zunächst einmal genuin afrikanisch erzeugt. Bei Asserate fällt auf, daß er gegenüber clandominierten Süden das nordäthiopische Königtum hervorhebt. Es scheint mir, als wolle er damit auch auf die Zivilisationsmöglichkeiten einer solchen Zentralmacht anspielen, auf die Fähigkeit zur Staatsbildung. Nur ein zentrales staatliches Machtmonopol kann flächendeckend Befriedung herstellen und garantieren. Daß dazu aber auch zusätzlich eine gewisse Zivilisationsstufe der handelnden Politiker gehört, zeigt das Beispiel Kabilas. Von der Befriedung bis hin zum wirtschaftlichen Wohlstand ist es dann aber noch ein weiter Schritt, der ganz besonders auf zivilisatorische Reife der Politik angewiesen ist. Die Plünderung der Staatskasse scheint überwiegend das Hauptmotiv afrikanischer Politiker zu sein, gesellt sich dazu auch noch Rassismus, dann ist ein blühendes Land wie Rhodesien nach dreißig Jahren völlig ruiniert, wie das Beispiel Mugabes drastisch vor Augen.

- Afrika: "Soldatinnen nach Kongo-Kinshasa.

«Die im Osten Kongo-Kinshasas stationierten Uno-Soldaten haben sich als wenig effizient bei der Erfüllung ihrer Mission erwiesen, dem Leiden der Zivilbevölkerung ein Ende zu setzen», schreibt Anton Christen über «Kongo-Kinshasas explosives Konfliktgemisch», den erschütternden Bericht von Cristina Karrer über vergewaltigte Frauen in diesem Land ergänzend (Beilage «Zeitbilder», NZZ 11./12. 6. 05). ..." 30. Juni 2005, Neue Zürcher Zeitung

Dienstag, 18. August 2009

Bindung kommt vor Bildung




Goldenes Frühherbstblatt am seidenen Spinnenfaden - 11-22° S

Die Ratte und die Rezeptoren

- Bindung kommt vor Bildung

Anhänger der "klassischen" Familie propagieren die Vorteile häuslicher Erziehung / Von Uta Rasche, FAZ 15.7.09

Die Befürworter eines "klassischen" Familienbildes haben es derzeit schwer. Seit sich die Familienpolitik der CDU von der der SPD kaum mehr unterscheidet, gilt als hoffnungslos altmodisch, wer behauptet, Familie sei da, wo "Mutter, Vater und Kinder zusammenleben", und nicht nur da, "wo Kinder sind". Das "Institut für Demographie, Allgemeinwohl und Familie e.V." (IDAF), eine seit vier Jahren bestehende Organisation für den Schutz der - klassischen - Familie, tut dies trotzdem. Den familienpolitischen Entscheidungen der großen Koalition in dieser Legislaturperiode, die dem Wunsch vieler junger Frauen nach einer besseren Vereinbarkeit von Familie und Beruf wie auch Erfordernissen der Wirtschaft und der erodierenden Sozialsysteme entsprechen, hält sie die Frage nach dem Wohl des Kindes entgegen.

Die Auswirkungen früher Fremdbetreuung, die Bedeutung einer sensiblen Interaktion mit den Eltern für die Entwicklung des kindlichen Gehirns - über diese Themen wollte das IDAF mit Bundestagsabgeordneten kürzlich während eines Symposions diskutieren. Von 350 angeschriebenen Parlamentariern schickten zwei eine Absage, die anderen antworteten nicht. Die angefragten Bundesminister für Familie und Wirtschaft schickten nicht einmal Grußworte. Dank einer treuen Anhängerschaft und großzügiger Spender fand die Tagung dennoch statt. Zu den Geldgebern zählten die Schweizer "Stiftung Humanum" um den Trierer Dominikanerpater Wolfgang Ockenfels, der "Deutsche Familienverband" (früher: Bund der Kinderreichen), eine Steuerberatungsgesellschaft, die Berliner Rennbahn "Hoppegarten", der Nordrhein-Westfälische Handwerkstag und andere.

Mit der rot-grünen Bundesregierung haben ökonomische und demographische Argumente in die Familienpolitik Einzug gehalten. Neuerdings bedient sich auch das IDAF wirtschaftlicher Argumente: Deutschland als rohstoffarmes Land brauche die besten Köpfe, seine Leistungsfähigkeit hänge ab von der Innovationskraft künftiger Eliten. Nur Kinder mit einer engen Bindung an die Eltern in den ersten Lebensjahren, so die These, die der IDAF-Geschäftsführer Jürgen Liminski zur Grundlage des Symposions machte, seien später fähig zu exzellenten Leistungen. Bindung gehe der Bildung voraus, sie sei die Grundlage für Ausdauer, Empathie, Verantwortungsgefühl und Sozialkompetenz. Der Nachweis jedoch, dass Kinder, die überwiegend zu Hause betreut worden seien , als Erwachsene innovativer und kreativer seien als andere, ist bisher nicht seriös zu führen. Studien über den Berufserfolg von Kindern, die als Ein- oder Zweijährige bereits im Kindergarten waren, gibt es noch nicht. Eine Bertelsmann-Studie bescheinigte diesen Kindern eine etwas größere Wahrscheinlichkeit des Übertritts auf ein Gymnasium - was aber auch an der meist akademischen Bildung ihrer Eltern liegen kann. Die amerikanische NICHD-Studie (National Investigation on Children Health and Development) stellte eine leicht erhöhte Aggressivität von früheren Krippenkindern während der Vorpubertät fest. Die anfangs festzustellenden kognitiven und sprachlichen Vorteile seien nach einigen Jahren von den familienbetreuten Kindern aufgeholt worden.

Ungeachtet dieser Meinungsverschiedenheiten um den Weg zum "erfolgreicheren" Kind machte der Hannoveraner Kinderpsychologe Wolfgang Bergmann deutlich, wie wichtig für das Kleinkind der feinfühlige Umgang der Eltern mit ihm sei: "Das Kind will den Eltern etwas bedeuten, es lockt sie, es will sich in ihnen spiegeln. Denn es spürt: Ich bin der, als der ich angeschaut werde." Identität und Selbstsicherheit entstünden aus der engen Bindung an die Mutter. Doch jedes Baby müsse lernen, dass die enge Symbiose mit der Mutter, die es gewohnt gewesen sei, vorbei sei: "Selbst die liebevollste Mutter kommt für das weinende Kind immer ein bisschen zu spät." Er verzichtete darauf, im Glaubenskrieg der Krippengegner und Krippenbefürworter eindeutig Stellung zu beziehen. Doch er wies darauf hin, dass Bindungsstörungen in der frühen Kindheit die Entstehung von ADHS bei Jungen und Autoaggression bei Mädchen begünstigen könnten.

Stuart Shanker, Sprachtheoretiker an der York University in Toronto, berichtete von einer kanadischen Studie, nach der 53 Prozent der Erstklässler Verhaltensprobleme, Entwicklungsstörungen oder seelische Belastungen aufweisen. Die kanadische Regierung bat ihn und den Washingtoner Kinderpsychiater Stanley Greenspan um Präventionsempfehlungen. Die beiden hatten zuvor die Bedeutung der elterlichen Zuwendung für die Gehirnentwicklung erforscht: Der emotionale Austausch zwischen Mutter und Baby forme das Gehirn; erwiderte Gefühle bildeten die Voraussetzungen menschlichen Denkens, förderten Sprache und Intelligenz. Überlieferte Fürsorgepraktiken dürften sich daher nicht zum Negativen verändern, mahnte Shanker in dem Bericht an die Regierung. Durch die Interaktion mit den Eltern lerne das Kind Selbstregulation. Erst sie ermögliche es ihm, sich zu konzentrieren, eine Enttäuschung zu überwinden, durchzuhalten.

Über die geringeren schulischen und universitären Leistungen von Kindern, die in Kibbuzim überwiegend kollektiv erzogen wurden, berichtete anhand von Studien die israelische Psychotherapeutin Carmelite Avraham-Krehwinkel. Der amerikanische Psychologe Patrick Fagan, Senior Fellow am Family Research Center in Washington, lobte die Erfolge der wachsenden Homeschool-Bewegung in den Vereinigten Staaten: Zu Hause unterrichtete Kinder erreichten bei den College-Aufnahmeprüfungen überdurchschnittliche Ergebnisse. Zugleich zeichneten sie sich durch Selbstvertrauen und eine disziplinierte Arbeitshaltung aus, seien kommunikativ und teamfähig. Dass Homeschooling hierzulande verboten ist, hat gleichwohl gute Gründe. In Deutschland ist die Schulpflicht eine Errungenschaft der Reformation. Die Homeschooling-Befürworter, die auf der Tagung ebenfalls vertreten waren, denken zumeist nicht darüber nach, dass auch fromme Muslime ihre Töchter gern aus der Schule nähmen - um sie den Blicken der Mitschüler und liberalen Einflüssen zu entziehen. Im Sinne einer umfassenden Integrationspolitik ist das nicht. Den Impuls des IDAF, um der angeblich besseren Bildungsgrundlagen willen Kinder mehr Zeit innerhalb ihrer Familien verbringen zu lassen, nahmen die anwesenden Wirtschaftsrepräsentanten nur verhalten auf. Klaus Kinkel, Vorsitzender der Telekom-Stiftung, plädierte aufgrund der Bildungsarmut in manchen Familien im Gegenteil sogar für mehr Ganztagskindergärten und Ganztagsschulen.
Kastentext:
Die schulischen und universitären Leistungen von Kindern aus Kibbuzim sind geringer.

- Stresstoleranz und Cortisolrezeptoren: "...Tierstudien liefern mittlerweile Anhaltspunkte dafür, dass das Verhalten der Mutter gegenüber ihrem Nachwuchs sogar Effekte auf dessen Erbgut hat. Michael Meaney, klinischer Psychologe und Neurobiologe an der kanadischen Universität McGill in Montreal, stellte auf der Tagung die Ergebnisse seiner Forschung vor. An Ratten untersuchte er, inwiefern sich mütterliche Fürsorge auf die Stresstoleranz der Kinder auswirkt. Dabei beobachtete er, dass die Nager, die von ihrer Mutter häufig abgeleckt worden waren, weniger ängstlich und anfällig für Stress waren als jene, die von einer weniger zugewandten Mutter aufgezogen wurden - also auch seltener in den Genuss der mütterlichen Brutpflege kamen. Die Intensität der Stressreaktion, die ein Tier im jungen Alter zeigte, blieb ihm dann sein Leben lang erhalten.

Meaney konnte die molekularen Mechanismen, die dieser Beobachtung zugrunde liegen, verfolgen: Leckt die Rattenmutter ihren Säugling ab, wird bei diesem mehr Serotonin freigesetzt, ein Botenstoff, der Veränderungen in den Nervenzellen einer Hirnregion auslöst, dem Hippocampus. Dieses Areal spielt eine wichtige Rolle bei der Regulation des Stresshormons Cortisol. Die durch das Serotonin ausgelöste chemische Veränderung in den Nervenzellen des Hippocampus besteht darin, dass bestimmte Stellen im Genom - ausgewählte Cytosin-Basen - von ihren Methylresten befreit und so aktiviert werden. Dadurch können Rezeptoren produziert werden, an denen das Stresshormon Cortisol andockt. Die Stressreaktion wird so gehemmt. Je mehr dieser Rezeptoren vorhanden sind, umso empfindlicher reagiert der Hippocampus auf Cortisol und umso intensiver ist die Hemmung der Stressreaktion. Umgekehrt sind bei den weniger umsorgten Jungratten die besagten Stellen des Erbguts mit Methylgruppen besetzt, wodurch die Genfunktion blockiert ist. So werden weniger Rezeptoren produziert, an denen das Stresshormon andocken kann. Die Stressreaktion ist ausgeprägter.

Das mütterliche Verhalten hat bei der Ratte also direkten Einfluss auf das Erbgut des Nachwuchses, ohne dass sich die Abfolge der Bausteine im Erbmaterial verändert, ein Beispiel für Epigenetik. ..." Wohl dem, der wohlbehütet aufwächst
Über die Gene hinweg: Frühe Lebenserfahrungen beeinflussen entscheidend, wie wir auf Stress reagieren. F.A.Z., 20.03.2008

- Japans Wirtschaft wuchs im 2. Qu. 0,9%, ZEW-Ind. gestiegen

Montag, 17. August 2009

Bildung und Bürgerlichkeit



Vorbild, Nachahmung und Anregung

- Merkwürdige Texte: ' George Dyson. Die Natur der Nullsummenspiele.
Warum kauft jemand ein Los, wenn er in den nächsten vierundzwanzig Stunden höchstwahrscheinlich eher sterben als gewinnen wird? Die Spieltheorie bietet die Basis für kluges Wirtschaften. "Ich weigere mich aber, die Dummheit der Börsenjungs als Erklärung für die Bewegung der Aktienkurse zu akzeptieren", schrieb John von Neumann an Stanislaw Ulam am 9. Dezember 1939: "Diese Jungs sind zwar dumm, aber es muss noch eine ..." Das gegenwärtige Fehlverhalten unserer Wirtschaft, so sehr es das Fehlverhalten von Menschen und Institutionen spiegelt, ist eher Ausdruck des Verhaltens selbstreproduzierender Maschinen und selbstreplizierender Codes. ' FAZ 14.08.2009
/// Es gibt Texte, da fragt man sich, aus welcher Hirnecke die wohl kommem. Ich würde doch vermuten, daß Neumann in Bezug auf Wirtschaft so dumm war, wie er das von den "Börsenjungs" annahm. Die Mathematik ist hinsichtlich Mensch und Geschichte naiv. Nur Mathematiker können von einer "Weltformel" und dergleichen Blödsinn phantasieren. Das Vertrauen in mathematische Risikobewertungsmodelle ist zweifellos einer der Faktoren, die zu einem leichtsinnigen Umgang mit kompliziert konstruierten Derivaten beitrugen.

- Bildung und Bürgerlichkeit:
FAZ 17.8.09 Harms, Zeitschriftenschau: ' ... Der Grazer Professor für Entwicklungspsychologie Heiner Rindermann möchte den familiären Zusammenhalt so hoch einschätzen, dass er im „Merkur“ geradezu die menschliche Intelligenz von ihm abhängig macht. Allerdings nur, wenn die Eltern gebildet sind und das Umfeld leistungswillige Kinder nicht stigmatisiert. „Kann es sein“, fragt er, „dass Intelligenz und Wissen, als Produkte von Erziehung und Bildung, einen Indikator für bürgerliches Denken, Verhalten und Leben darstellen, sie selbst damit ein Merkmal der bürgerlichen Welt sind, ihrer Praxis und Weltanschauungen?“ ... Menschen sind in sozialistischen Ländern aber nicht nur weniger intelligent und wissen weniger, sie sind auch durch den geringen Wohlstand deutlich kleiner. Auf gesellschaftlicher Ebene wird damit deutlich: Sozialismus führt nicht nur zu intellektueller Selbstverzwergung, sondern auch zu physischem Kleinwuchs.“ ' ///
Gut bemerkt von Rindermann! Und auch noch weitgehend zutreffend. In bürgerlichen Familien gedeihen Wissen und Bildung besser, das ist evident und schon fast banal festzustellen. Wo es eine geistige Auseinandersetzung gibt, eine intellektuelle Orientierung, eine Wertschätzung von Wissen, dort teilt sich das den Kindern von früh auf mit, die Kinder kopieren es und werden darin immer wieder bestärkt. Als Kind aus einer bildungsfernen Familie wurde mir das früh bewußt. Die sozialistischen Diktaturen beschränken den geistigen "Luftraum" durch ihre rigide Zensur, insofern können Wissen und Bildungs insgesamt nicht gut gedeihen, wenn auch die Betonung des mathematisch-naturwissenschaftlichen Wissens und ihre Förderung durch starken Wettbewerb schon in der Grundschule durch ein effektives Belohnungssystem sowie durch Auslese zu einem leistungsfähigen Stand in kleinen Teilbereichen kommen können (Militärtechnik etc.)

Sonntag, 16. August 2009

Hinterwäldlers Taggesicht





Land's End

John Masefield

"Sea-Fever"

I must down to the seas again, to the lonely sea and the sky,
And all I ask is a sea-lodge and a star to look down shy,
And the wind's kick and the wind's song and the white flag's shaking,
And a grey mist on the sea's face, and a grey dawn breaking.

I must down to the seas again, for the call of the running tide
Is a wild call and a clear call that may not be denied;
And all I ask is a windy day with the white clouds flying,
And the flung spray and the blown spume, and the sea-gulls crying.

I must down to the seas again, to the vagrant gypsy life,
To the gull's way and the whale's way where the wind's like a whetted knife;
And all I ask is a merry yarn from a laughing fellow-rover
And quiet sleep and a sweet dream when the long trick's over.

By John Masefield (1878-1967, English Poet Laureate 1930-1967)
(Ich habe die erste Strophe etwas verändert)

Samstag, 15. August 2009

Kalter Juli, Holzarbeit




Gefallener Eschenast

Kalter Juli, nicht nur in Amerika (s. http://wattsupwiththat.com/ vom 10.8.09)

- Eine Menge Holzarbeit heute. Der Waldnebenerwerbsbauer mit Freundes-Verstärkung und zwei Traktoren haben es gerichtet. Der Mann kann arbeiten, daß es eine Freude ist. Mit der großen Stihl-Säge hat er den dicken 3-Tonnen-Eschenast in handhabbare Scheiben zerlegt, das Kleingeäst an Ort und Stelle zermahlen. Bei 26°. Er mit Kurzhemd, der Freund mit langärmeligem Hemd und Unterhemd. Den Zaun hat er mit großem Geschick repariert. Solche Männer braucht das Land.-
Schade, daß die traditionelle Land- und Forstwirtschaft den industriellen Formen so stark unterlegen ist.

Heute 12-26°C S
- Hz.öl 60,50 (59,40)

Freitag, 14. August 2009

Akademikerinflation, Wilhelm v. Humboldt




Müßte sein Geld heute selbst verdienen: Wilhelm v. Humboldt (1767-1835)

Die Sonne läßt sich wieder blicken! 15-20°C

- Akademikerinflation: " Diplome und Krawalle .
Krise und Bildungsexpansion: Es gibt immer mehr überqualifizierte Akademiker.
Vor einigen Wochen demonstrierten Studenten in Berlin unter anderem für mehr Studienplätze. Eine Woche lang traten die Bildungsaktivisten in ... ' Mangel an Ingenieuren und Schlossern (ja: Schlossern). Wir haben dagegen keinen Mangel an Architekten, Juristen, Kommunikationswissenschaftlern und Germanisten.' ..." 12.8.09 FAZ Jan Grossarth
/// Es war einmal ein Erbe, der hieß Wilhelm v. Humboldt, ein gescheiter Mann mit Geschmack und, zumindest für den damaligen, geringen Wissensstand, großer Bildung, die er immer weiter ausbaute, weil das sein Hobby war und er sonst auch nicht viel zu tun hatte, wozu er gezwungen gewesen wäre. Zwischendurch war er einmal preußischer Kultusminister (1809/10) und ordnete das gesamte Schulwesen neu. Er unterschied in seinem "Königsberger Schulplan" Elementarunterricht und Schulunterricht, wobei der letztere zur Universitätsreife führen sollte, zur Universität, wo "der junge Mann zwischen der Schule und dem Eintritt ins Leben eine Anzahl von Jahren ausschließend dem wissenschaftlichen Nachdenken an einem Orte (sich) widme, der Viele, Lehrer und Lernende in sich vereinigt." (W.v.H, Bildung u. Sprache, ed. Cl. Menze, 1959, S. 103)- So konnte man es halten, und das war gar nicht schlecht, denn der junge Mann erbte, als Bürgersohn den Beruf des Vaters, als Adelssproß den Pfründenstand der Familie. Beschäftigungsprobleme gab es dergestalt nicht, die treten erst später in der funktional differenzierten Gesellschaft auf, in der nicht mehr die Herkunft über das Erwerbs- und Berufswesen entscheidet, sondern die individuelle Eignung und Berufswahl. Da spielt die Vorbereitung auf das Berufsleben einschließlich der frühen Vorbereitung und Hinführung auf die große und schwierige Berufswahlentscheidung eine lebensentscheidende Rolle. Da geht es nicht mehr nach dem schönen Erbenprinzip Humboldt. Schade. Aber unvermeidlich. Und schade ja auch nicht für die abhängigen Bauernkinder, die nicht mehr an die Adelscholle genagelt sind. Schön eigentlich für alle, die individuell wählen wollen. Aber sie müssen eben ihr Geld selbst verdienen, wo Humboldt von den leibeigenen Bauern lebte.
Ist das Humboldt'sche Ideal einer freien, allgemeinen, berufsunnützen Bildung damit tot? Keineswegs, wenn sie als schönes Hobby betrieben und auch selbst bezahlt wird. Rentner können und sollen sich das leisten. Aber auch diejenigen, wenigen Studenten, die noch Zeit und Hirn frei haben neben ihrer Hauptsache, dem Berufsstudium. Und bereits in der Grundschule muß sich das Stoffauswahlprinzip stark danach richten, was unabdingsbare Lebensanforderungen ausmachen: Technik vor allem, Lesen, Schreiben, Rechnen, Ökonomie, Menschenkunde. Damit sind die meisten Schüler völlig ausgelastet, den anderen bietet man Zusätzliches: Musikausübung, Waldlauf, Schwimmen, deutsche und internationale Literatur, Mathematik, Kunst, technische Werkstatt. Dieses Programm sollte bleiben bis zur Berufsentscheidung, ob mit oder ohne Studium. Zur Werthaltung des Unterrichts gehören stets Schulgeld und Studiengebühren, die im Rahmen von Leistungsstipendien auf eine symbolischen Betrag gesenkt werden können. Damit dürften sich die vielen lernunwilligen, arbeitsscheuen "Studenten", die sich in der Philosophischen Fakultät herumtreiben und dort das Lernklima stören, allein schon durch den Lärm in Vorlesung und Seminar, anders orientieren und die Steuerzahler entlasten. (Nach Angaben eines GEW-Sprechers brechen 40% der Lehramtsstudenten ihr Studium ab. Ich nehme an, daß darunter viele sind, die einfach nur herumstudiert haben ohne klare Vorstellungen und ohne Studierinteresse. Eine ganze Reihe solcher Studenten habe ich im Seminar kennengelernt.)

- KK Laufzeitverlängerung: "1.In den USA hat das KKW Vogtle mit 2 Druckwasserrektoren (Leistung je 1150 MW) die Bewilligung für 20 Jahre zusätzliche Betriebslizenz bis 2047 bzw. 2049 erhalten. Damit haben bereits 54 der 104 KKW-Blöcke in den USA eine Bewilligung über 60 Jahre Laufzeit. Zur Zeit liegen weitere 12 Anträge für Laufzeitverlängerungen vor. (atw, 54.Jg. (2009) S.489) Zum Vergleich: Biblis A 1167 MW, Biblis B 1240 MW wollen Rot+Grün nach 32 Jahren Betriebszeit abschalten." www.buerger-fuer-technik.de