Samstag, 28. April 2012

Authentisch und liebevoll








Der authentische Richard Arkwright mit seiner großen Liebe, der WATERFRAME, hier ein bißchen klein auf dem Tisch, die er 1769 als Patent anmeldete.


(Bild: Wiki.)



“ … und irgendwelche Dinge zu erzählen, von denen man nicht so viel Ahnung hat. ”  

Das könnte heute die Stellenbeschreibung des Lehrers an den meisten Schulen sein, die Philosophische Fakultät eingeschlossen. In den Grund-, Haupt- und Realschulen trifft man fast nur noch solche Lehrer, in den Gymnasien bilden sie die übergroße Mehrheit. 
So ungebildet wie heute war der Studienrat noch nie seit Wilhelm v. Humboldt 1809 den “Königsberger Schulplan”verfaßte, in dem er seine Vorstellungen zur Schulreform umriß. Und wo der Lehrer Unterricht im Pop-Format  hält, dort wird viel geschwafelt und wenig gearbeitet. Das obige Zitat stammt von Lisa Becker, die heute den FAZ-Leser mit einem größeren Artikel beglückt, betitelt “Mädchen lernen besser, Jungen steigen auf”, Untertitel “Mädchen sind in der Schule deutlich besser als Jungen.”   
Das ist so, denn das Schullernen kommt den fleißigeren und praktisch meist wenig begabten Mädchen entgegen. Sie steigen allerdings auch überall dort auf, wo es auf Rederei ankommt, man werfe nur einen Blick auf das Berliner Kabinett, dem eine zweitklassige, aber fleißige Physikerin vorsitzt. (Erstklassige Physiker beschließen nicht, Politiker zu werden. Man vergleiche das einmal mit einem Industrie-Pionier wie Richard Arkwright, der, 13. Kind eines Schneiders, nie eine Schule besuchte, eine Lehre als Friseur und Perückenmacher absolvierte und dann die Spinnmaschinen verbesserte und industriell einsetzte. Oder Abraham Darby I. Nach kurzem Grundschulbesuch wurde der Quäkersohn angelernter Metallarbeiter, wie der Autor dieser Zeilen, und revolutionierte dann die Metallverhüttung; Coalbrookdale machte Darby zum Weltzentrum des industriellen Hüttenwesens, so daß dieser Ort zum Inbegriff der beginnenden industriellen Revolution wurde.   

Und auch heute noch trifft man am Hochofen keine Mädels. Ich habe nie eines getroffen. In den Schulen kommen sie fast nur noch vor. Ob Lisa Becker tatsächlich glaubt, daß die Männer, wie sie in ihrem Artikelchen behauptet, die Frauen am Aufstieg hinderten? Der Platz am Ofen ist sehr verantwortungsvoll und entsprechend gut bezahlt. Friseusen sind besonders schlecht bezahlt, weil es ein großes Überangebot gibt. Trotzdem zählt die Friseuse immer noch zu den bevorzugten Berufswünschen der Mädchen. Blasen ihnen das ihre vielen Lehrerinnen ein?  

Auch Lisa Becker ergriff einen typischen Frauenberuf, sie wurde Journalistin. Sie wird vermutlich nicht FAZ-Herausgeberin werden. Sie neigt zum Schwafeln, da muß sie entweder an die Uni gehen oder ins Feuilleton wechseln. Sie schließt ihre Friede-Frauen-Eierkuchen-Epistel mit einer Prof.-Gerald-Hüther-Schwiemelei: " ' Und authentische Männer sind liebende Männer ', … als Chefs könnten sie andere inspirieren und ermutigen. "  
Genau. So hat Darby den Sandformguß gefunden und die Liebe führte ihn zur Kokskohle. Richard Arkwright konnte zwar nicht richtig schreiben, aber sein Herz floß über vor Gefühl für seine wassergetriebene Spinnmaschine WATERFRAME, während Crick und Watson so verliebt waren in die Doppel-Helix, daß sie sie fanden wie weiland der Prinz das Dornröschen. Durch und durch authentisch und große Liebende waren auch Steve Wozniak und Bill Gates, die schon in jungen Jahren immer an den Transistörchen herumfummelten und einen offenen Sinn für authentische Software besaßen.  
Lisa Becker hätte auf die Schwiemel-Hütherei noch eins draufsetzen können von unser aller Wolfgang: 
"Das Ewig-Weibliche zieht uns hinan."  
Wer wollte daran zweifeln!