Statue Tarataglias in Rom (wo sie heute noch nicht rechnen können)
(Bild: http://www-history.mcs.st-and.ac.uk/Biographies/Tartaglia.html)
Mit zwölf Jahren erlebte er ein fürchterliches Massaker französischer Truppen in seiner Heimatstadt Brescia (bei Venedig), er flüchtete in eine Kathedrale, wo ihm ein Soldat mit dem Schwert Unterkiefer und Gaumen spaltete. Für tot gehalten, überlebte er, und da die Familie arm war, der Vater wurde ermordet, bekam er keine medizinische Hilfe.
Da die Ärzte in der guten alten Zeit zumeist kenntnislose Scharlatane waren, die zuletzt selbst Ludwig 14. mit seiner doppelten Pferdenatur durch Aderlässe umbrachten, überlebte er noch einmal. Und zum Dritten: ohne Antibiotika, ohne Schmerzmittel heilte diese schreckliche Wunde des jungen Nicolo. Man kann sich kaum die grauenhaften Schmerzen vorstellen, die dieser Knabe erlitten haben muß. Armer Nicolo, glücklicher Nicolo.
Für die Schule reichte das Geld auch nicht, schlechte Lehrer, lernunwillige und dreiste Mitschüler - das blieb dem jungen Tarataglia erspart, all das blöde Geseire, von dem schon Seneca in seinen Lucilius-Briefen handelt. Er nahm das Lernen selbst in die Hand, das Lesen und Schreiben und das Rechnen besonders!
Keine dummköpfigen Mitschüler bremsten sein Lerntempo, keine begriffsstutzigen Lehrer. Das lief und lief und am Ende löste er kubische Gleichungen (x3 + ax = b) und übersetzte den Archimedes und den Euklid.
Zuletzt starb er doch, 1557, in Venedig. Schade.
- Prima Lernklima:
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Als Schülerin der damals 8. Klasse legte sie 2011 im Erdgeschoss des Gymnasiums in Ballenstedt zwei Brände. Anschließend ging sie mit einem Messer auf einen Mitschüler los." (FAZ 27.2,13)
Jetzt, mit 15, knallte das lernfreudige Mädchen mit einer Schreckschußpistole einem Mitschüler ins Ohr und einem anderen ins Gesicht. So wünschen wir uns doch das neudeutsche Gymnasium! Locker und nicht so stoffbezogen. Zur Belohnung bekommt sie sicher ein pädagogische Exkursion im Wert von 30.000 Euro.